Die Ortsgruppe Ebern des Bund Naturschutz Ebern wurde vor 20 Jahren am
20. Januar 1982 gegründet. Das Jubiläum beging die Ortsgruppe in Verbindung mit einem Helferfest mit Mitgliedern und Freunden. Vorsitzender Harald Amon
konnte dazu neben neuen Aktiven auch mehrere Gründungsmitglieder begrüßen. In seinem Rückblick ging Harald Amon auf die Geschichte des BN Ebern ein. So hatte man zur Gründungsversammlung am 20. Januar 1982 diejenigen Personen eingeladen, welche Interesse am Erhalt der heimischen Landschaft, einer gesunden Umwelt, der Rettung bedrohter Tiere und Pflanzen sowie der Schaffung von Schutzgebieten haben. Diese Gründe sind heute noch genau so wichtig. Die Ortsgruppe nannte sich damals außerdem noch „
Arbeitskreis Ökologie Ebern im Bund Naturschutz“. Erster Arbeitskreisleiter war Edgar Maier, der heutige Vorsitzende der Kreisgruppe Haßberge
des Landesbundes für Vogelschutz. Gründungsmitglieder waren u.a. Dr. Horst Martius, Christoph Kneschke, Bertram Heininger, Manfred Korn, Herbert Stang und Andreas Fischer. In den ersten Jahren
wurde vor allem der Schwerpunkt auf den Erwerb von Kenntnissen in der heimischen Pflanzen- und Tierwelt
sowie den Schutz derselben gelegt. So wurden Orchideenstandorte und Trockenstandorte besichtigt, Feuchtbiotope angelegt und erste Kartierungen vorgenommen. Die Vogelstimmenwanderungen
erfreuten sich eines regen Zuspruchs. Sie werden seit vielen Jahren durch Dr. Werner Ullmann fachkundig geführt. Zum Schutz der Amphibien
wurde bereits im Jahre 1984 zum erstenmal der Krötenschutzzaun bei Jesserndorf/Gemünd aufgebaut und betreut. Seitdem wurden mehr als 20.000 Kröten, Frösche und Molche sicher über die Straße zu den Teichen gebracht. Gleichzeitig wurde die Unfallgefahr für die Autofahrer verringert. Die Organisation der Amphibienschutzaktion liegt in den Händen von Thomas Meisner. Der Bund Naturschutz war durch seine Mitglieder Karl-Heinz Hirsch und Günther Lipp auch Mitinitiator des städtischen
Bewerbs „Haus und Natur“, welcher seit 1988 durchgeführt wird. Er stellt außerdem immer ein Mitglied in der Bewertungskommission. Die
Jahre 1989 bis 1991 waren geprägt von den Aktivitäten unter dem Motto „Solidarisch in der Einen Welt“.
Gerne erinnern sich die Aktiven dabei an die gemeinsamen Aktionen und die Ausstellung mit vielen anderen Eberner Gruppierungen und Vereinen. Anfang der Neunziger Jahre war die Abfallthematik das Schwerpunktthema. Die Ortsgruppe unterstützte dabei vor allem das Volksbegehren „
Das bessere Müllkonzept“ mit allen Kräften, allen voran das BN-Mitglied Hartmut Steil. Dass es in Ebern einen Wertstoffhof sowie eine
vorbildliche Grünschnitt-Kompostierungsanlage am Lindenhof gibt und dass die Mülltrennung bei fast allen Haushalten selbstverständlich ist, führt der BN auf die Informationsarbeit während des
Volksbegehrens zurück. Auf Initiative und unter maßgeblicher Mitwirkung des BN Ebern sind zusammen mit den Umweltbeauftragten der katholischen Pfarrgemeinden im Dekanat Ebern eine umweltfreundliche Friedhofssatzung
und eine Wanderausstellung entworfen worden, welche bundesweit und sogar im Ausland Nachahmung gefunden haben. Ãœber 200 Anfragen von Gemeindeverwaltungen, Umweltschutzorganisationen und Parteien aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland bestätigten dies. Seit 1993 wird zusammen mit Jugendlichen vom Jugendtreff „Obendrin“ jeweils im Frühjahr und im Herbst Gartenholz bei den Bürgern abgeholt und zum Lindenhof gebracht. Aluminium- und Altbatteriensammlungen wurden bereits in den achtziger Jahren vom BN organisiert und durchgeführt, bevor der Landkreis diese Tätigkeiten übernahm. Im Naturschutzbereich hat die Ortsgruppe die Öffentlichkeit u.a. mit
Ausstellungen über den Kranich und den Lindenbaum
informiert. Breiten Raum nahm auch mehrere Jahr lang die Bestandserfassung von Schwalben
sowie die Anbringung von Nisthilfen ein. Der Schutz der vom Aussterben bedrohten heimischen Fledermausarten
wird von Mitgliedern der Ortsgruppe seit Jahren durchgeführt. Dabei werden Fledermauskästen als Sommerquartier aufgehängt und Winterquartiere wie z.B.. Felsenkeller instandgehalten und Bestandserfassungen vorgenommen. Die praktische Pflege der Pachtflächen u.a. bei der Hetschingsmühle und der Streuobstwiesen wird jährlich durchgeführt. Zum Erhalt der heimischen
Streuobstbestände
werden alljährlich anlässlich des Apfelfestes im Oktober anschauliche Informationen für die Öffentlichkeit bereitgestellt. Das von Ursula Stojan und Karin Rüdiger organisierte Apfelfest
mit seinen vielen Besuchern ist ein nicht mehr wegzudenkender Termin im Eberner Veranstaltungskalender. Das erste Apfelsaftfest fand bereits im Jahre 1988 im Rathaus statt. In den letzten Jahren rückte immer mehr der
technische Umweltschutz mit den Themen Verkehr und Energie
in den Vordergrund. Fahrradtouren, Sonderzugfahrten, Bahnhofsfest und Fest am gesperrten Marktplatz anlässlich des jährlich bundes- und europaweit durchgeführten Tages „Mobil ohne Auto“ (MOA) wiesen auf die Problematik des zunehmenden Verkehrs hin. Zur Förderung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) erstellt Kurt
Langer von der Ortsgruppe jährlich ein Fahrplankärtchen
im Kleinformat in einer Auflage von 3.000 Exemplaren für die Bahnstrecke Ebern-Bamberg und stellt es kostenlos den Bürgern bereit. Zum Verkehr hat der BN auch Stellung als Träger öffentlicher Belange bei zahlreichen Bebauungsplänen genommen. Auf dem Sektor Energie ist der BN ebenfalls aktiv gewesen und hat sich für die Förderung der Wind- und der
Solarenergie
eingesetzt. Auf Initiative des BN ist u.a. mehrere Jahre der Bau von Solarkollektoren zur Brauchwassererwärmung durch die Stadt Ebern finanziell gefördert worden. Eine Ausstellung zur Solarenergie hat der Bevölkerung Gelegenheit gegeben, sich über dieses Thema zu informieren. Über das Thema Energie haben auf Einladung des BN sowohl der Fachmann des BUND Trautmann-Popp als auch einer der derzeit maßgeblichsten Bundespolitiker auf diesem Thema, der spätere Bundestagsabgeordnete Fell fachkundig referiert. Mitglieder des BN sind jahrelang im ehemaligen
Runden Tisch Umwelt
tätig gewesen. Bei der aktuellen Aufstellung der Lokalen Agenda 21 Ebern wirken Mitglieder des BN Ebern ebenfalls aktiv mit. Jährliche Gespräche des BN-Vorsitzenden mit den Bürgermeistern
Rolf Feulner und Robert Hermann dienten dem Informationsaustausch und dem gegenseitigen Verständnis. Die Ortsgruppe des BN Ebern wurde über den gesamten Zeitraum von den Vorsitzenden der Kreisgruppe Haßberge des BN Jörg Röder und Dr. Klaus Mandery fachkundig beraten und unterstützt. Wie Harald Amon zusammenfassend ausführte, will der Bund Naturschutz Ebern durch seine eigenen Aktivitäten und seine Informationen mithelfen, dass
die heimische Natur und Umwelt in Ebern und im Landkreis Haßberge weiterhin ihren für ein zukunftsfähiges Leben zwingend notwendigen Stellenwert behält.
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