Bayerische Naturschutzmedaille an Dr. Klaus Mandery
Arten- und Naturschutz werden im
Landkreis und weit darüber hinaus mit Dr. Klaus Mandery in Verbindungen gebracht. Für sein Engagement wurde der Vorsitzende der BN-Kreisgruppe beim Nordbayerischen Naturschutztag
mit der Bayerischen Naturschutzmedaille in Silber ausgezeichnet. Von Torsten Geiling
Fleißig wie ein Bienchen engagiert er sich seit Jahrzehnten im Naturschutz.
Und die Bienen, genauer die Wildbienen, sind es auch, die es ihm besonders angetan haben. Zahlreiche Arten der nützlichen Insekten flogen bei seinem Vortrag über die „Auswirkungen
der Veränderungen der Kulturlandschaft auf die Tierwelt an Beispielen aus fränkischen Landschaften“ über die Leinwand. Kein Wunder, dass ihn der Landesvorsitzende Prof. Dr.
Hubert Weiger in seiner Laudatio als „Wildbienenpapst“ bezeichnete. „Der Bund Naturschutz kann sich mehr als glücklich schätzen, ihn in seinen Reihen zu haben.“
Schon als Jugendlicher habe er im Amphibienschutz erste praktische
Erfahrungen gesammelt, ehe er seine große Liebe, die Botanik, und in ihr besonders die verborgenen Schönheiten und Kostbarkeiten im Artenschutz entdeckte. „Um so mehr freuen wir
uns, dass es ihm vergönnt war, 1987, die bis dahin als verschollen gegoltene Sandbiene ‚Andrena sericata’ wieder zu entdecken“ – bis heute das einzige bekannte
Vorkommen in ganz Deutschland.
Erstmals für Bayern habe er die Grabwespe in den Muggenbacher Tongruben
nachgewiesen. Als Fachmann auf dem Gebiet der „Wildbienen“ sei er inzwischen in ganz Bayern hoch geschätzt. „Ihm verdankt der Bund Naturschutz, ja der ganze Arten- und
Naturschutz im Landkreis und in der Region wesentliche Impulse und innovative Konzepte“, meinte Weiger und nannte beispielsweise den Einstieg in den systematischen Amphibien-
und Fledermausschutz im Landkreis, die Kartierung von Amphibien, Libellen und Waldbienen oder die Entwicklung differenzierter Konzepte für Schafbeweidungs-, Landschaftspflege- und
Vertragsnaturschutzprojekte.
Der erste Vorsitzende der Kreisgruppe Haßberge, die er seit 1984 leitet,
sei zudem eng mit dem GEO-Tag der Artenvielfalt verbunden, an dem nicht nur von Wissenschaftlern flächendeckende Bestandserhebungen durchgeführt, sondern auch breite
Bevölkerungskreise für die Schönheit und Vielfalt ihrer Heimatnatur auf Exkursionen und Vorträgen sensibilisiert würden.
„Klaus Mandery ist Naturschützer mit Leib und Seele“, betonte
Weiger, „,mit offenen Augen für die Schönheiten der Natur, aber auch mit heißem Herzen und großem Kampfgeist, wenn es gilt, diese Schönheiten vor naturzerstörerischen
Großprojekten zu retten“. Als Beispiele nannte der Landesvorsitzende den Kampf gegen die Ausweitung der Absetzbecken der Zeiler Zuckerfabrik, gegen den Autobahnzubringern
zwischen Zeil und Knetzgau und die Erweiterung des Haßfurter Flugplatzes. Im Jahr 2001 sei hier sogar ein Naturschutzgebiet ausgewiesen worden.
„Bei allem Kampfgeist hat es Klaus Mandery aber genauso verstanden, die
Kreisgruppe im Landkreis als Vordenker und als Initiator naturverträglicher Alternativkonzepte zu profilieren und dafür aktive Mitstreiter zu begeistern“, dazu zählten der
Wildbienenlehrpfad bei Haßfurt oder das Umweltbildungsprojekt „Natur hautnah“. Schon über 300 Schulklassen mit mehr als 7000 Schülern seien dort mit dem BN auf
Entdeckungstour gegangen.
Foto: Torsten Geiling
Diesen „innerhalb wie außerhalb“ des BN hochgeschätzten Artenschutzfachmann und
begeisterungsfähigen Naturliebhaber, dem engagierten Streiter mit Augenmaß und dem kreativen
Ideengeber und unermüdlichen Organisator überreichte der Landesvorsitzende schließlich die Bayerische Naturschutzmedaille.
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