München, 24. Februar 2005
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Steinhummel ist Insekt des Jahres 2005
Die Steinhummel ist stellvertretend für die rund 30 heimischen Hummelarten das Insekt des Jahres 2005. Dies
erklärte Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf heute in Berlin und übernahm zugleich die
Schirmherrschaft. Schnappauf: "Hummeln sind als Bestäuber von Wild- und Kulturpflanzen, wie beispielsweise
Obstbäumen, von unschätzbarem Wert. Ihrer fleißigen Arbeit haben wir die Blütenpracht in unseren Hausgärten
zu verdanken." Die Steinhummel lebt als sog. Kulturfolger im unmittelbaren Wohnumfeld des Menschen; ihr
Nahrungsrevier sind die heimischen Gärten. Die Hummel sei daher das Symbol für Natur vor unserer Haustüre,
so der Minister. Die Hummel ist nützlich, fleißig und trotz "Stachel" ein ausgesprochen friedlicher Zeitgenosse. Alle Hummelarten wie auch alle
heimischen Bienen sind besonders geschützt.
Städtische Lebensräume sind dem Minister zufolge heutzutage oft deutlich artenreicher als ausgeräumte offene
Landschaften. Der Lebensraum Stadt erfüllt somit eine sehr wichtige und häufig stark unterschätzte Funktion für
den Erhalt der Artenvielfalt. Schnappauf: "Unsere Vorgärten bieten eine erstaunliche Vielfalt an Lebensräumen
und sind dadurch ein Refugium für bedrohte Tierarten." Derzeit ist die Steinhummel noch weit verbreitet und
häufig. Trotzdem ist ihre Zahl bereits zurückgegangen. Zum Schutz der Steinhummel kann jeder beitragen,
betonte Schnappauf: "Hummeln brauchen artenreiche Gärten. Deshalb sollte man ruhig mal ein paar wild
gewachsene Pflanzen stehen lassen." Eine naturnahe Gestaltung unseres Wohnumfeldes, die auch ein kleines
Stück "Wildnis" zulässt, ermöglicht der Steinhummel die idealen Lebensbedingungen, so der Minister.
Redaktionelle Hinweise:
Das Kuratorium "Insekt des Jahres", dem namhafte Insektenkundler und Vertreter wissenschaftlicher
Gesellschaften und Einrichtungen angehören, wählt seit 1999 jedes Jahr aus zahlreichen Vorschlägen ein Insekt
aus: 1999 die Florfliege, 2000 der Goldglänzende Rosenkäfer, 2001 die Plattbauch-Segellibelle, 2002 der Zitronenfalter, 2003 die Feldgrille, 2004 die Hain-Schwebfliege.
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