LANGKOPFWESPEN & HORNISSE (Dolichovespula spec. Vespa c.)
Biologie Die jungen, begatteten Königinnen erwachen im Frühjahr (Ende März bis Ende
Mai) und suchen je nach Art meist oberirdische, geschützte Nistplätzen (Baumhöhlen, Dachböden, in Büschen, etc.). Die fündiggewordene Königin
beginnt mit dem Bau einer papierartigen Wabe, in die sie je Zelle ein Ei legt. Sie wärmt und pflegt die Brut, füttert sie mit erbeuteten Insekten, während
sie selbst Nektar und süße Frucht- und Pflanzensäfte zu sich nimmt. Die schlüpfenden Arbeiterinnen (je nach Art einige Hundert bis Tausend)
übernehmen die Jagd- und Pflegearbeiten. Im Sommer beginnt das Volk mit der Anzucht von jungen Königinnen. Aus unbefruchteten Eiern entwickeln sich
Männchen (Drohnen). Nach der Begattung kehren die Königinnen nicht zum Nest zurück und suchen sich ein geschütztes Quartier zum Überwintern. Das
mütterliche Volk hingegen stirbt im Herbst allmählich ab und der Nestbau wird im nächsten Jahr nicht wiederbesiedelt.
Gefährdung
Hornissen und Mittlere Wespen sind besonders geschützt; die Langkopfwespen sind zum Teil gefährdet. Durch Nistplatznot, gezielte
Zerstörungen der freihängenden Nester und dem Einsatz von Insektiziden gehen die Populationen dieser Arten stark zurück, während die gerne an
Süßem naschenden, „belästigenden“ Kurzkopfwespen mangels natürlicher Feinde zunehmen.
Gefährlichkeit
Wespen können stechen und beißen. Beides tun sie jedoch in der Regel nur zur Selbstverteidigung, also wenn man auf sie tritt, sie quetscht oder ihr Nest
freilegt/ beschädigt. Die Stiche und Bisse sind ungefährlich (auch die der Hornisse) – nur bei den sehr seltenen Insektengiftallergien (ca. 15 Fälle in
Deutschland p.a.) kann ein Stich gefährlich sein !
Was tun bei...
...in die Wohnung eingeflogene Wespen ?
Gerade im Frühjahr (März bis Mai) fliegen Wespenköniginnen auf der Suche nach Nistplätzen häufig in die Wohnung ein. Jede getötete Wespenkönigin
bedeutet ein potentielles Volk weniger ! Daher nicht erschlagen, vergiften oder durch Ignoranz verhungern lassen !
Einfach ein Fenster weit öffnen oder Tiere am Fenster mit einem Glas fangen. Ein Stück Papier daruntergeschoben und das Tier kann unbeschadet und ohne
Stichgefahr (die Wespe sticht nicht durch das Papier) ins Freie entlassen werden. ....einem Wespennest im Garten ?
· Den Nestbereich (ca. 2 Meter Radius) markieren oder absperren, so daß man den Eingang nicht unbeabsichtigt zustellt.
· Einflugschneise nicht lange versperren oder verstellen.
· Das Nest kann gefahrlos und ohne besondere Beachtung passiert werden; schwere Erschütterungen des Nestes sollten unterlassen werden.
· Freihängende Nester sind niemals Nester von „lästigen“ Arten und
sterben meist schon im Juli ab (Kurzzyklische Arten); Hornissennester sterben bis Mitte September aus.
· Niemals nach den Tieren schlagen oder sie anpusten (wird als alarmierend gewertet)
· Wenn Umsetzen/ Veränderungen am Nesteingang oder andere Manipulationen notwendig sind – für den Bereich Ebern bitte Herrn Heinz Fausten in Jesserndorf unter der Tel.Nr. 09531 1230 informieren.
Infos auch unter http://www.hymenoptera.de Melanie von Orlow – Stand Juli 2000
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