Neue Presse 12.05.2007 Jeder kann
die Dinge in der Welt durch sein eigenes Handeln ein Stück weit verbessern. Wer im „Weltladen“ in Ebern in der Kapellenstraße 32 einkauft, trägt dazu wesentlich bei.
Der Weltladen Ebern befindet sich seit dem 10. Mai 2007 in Ebern in der Kapellenstraße 32
EBERN - Denn dort werden ausschließlich Produkte zu fairen Preisen angeboten. Die sind zwar ein klein
wenig teurer als im Supermarkt, dafür aber haben die Verbraucher die Gewissheit, dass die Produzenten in der Dritten Welt für ihre Arbeit auch faire Preise erhalten.
Sie sichern ihnen ihre Lebensgrundlagen und damit ihre Zukunft. Die Kleinbauern auf den Kaffeeplantagen
beispielsweise müssen deshalb nicht von Almosen leben, damit wir eine leckere Tasse Kaffee auf dem
Frühstückstisch stehen haben. Der Weltladen in Ebern ist also für Verbraucher, die die Lebenssituation für
Mitmenschen in der Dritten Welt verbessern wollen, die beste Adresse. Seit Donnerstag auch eine neue:
Denn der Weltladen, der vom gemeinnützigen Verein „Eine Welt Ebern“ getragen und ausschließlich von
Ehrenamtlichen betrieben wird, ist umgezogen – von dem etwas abgelegenen Ladenlokal in der Sutte
sozusagen in eine „1a-Lage“ in der Kapellenstraße. Dort präsentiert sich der Laden nun in neuem Gewand,
will künftig nicht nur seine Stammkunden ansprechen, sondern vor allem auch die Laufkundschaft, die in
der „Einkaufsstraße“ am ansprechend gestalteten Schaufenster vorbei kommt. Das Sortiment hat sich
durch den Umzug nicht verändert, es ist nach wie vor umfangreich. So kommen nicht nur die Kaffee- und
Tee-Liebhaber auf ihre Kosten, für die es unzählige Sorten der köstlichen Heißgetränke gibt. Auch die
süßen Gelüste bleiben nicht unbefriedigt: Schokolade und Honig gibt es ebenso wie andere Naschereien in
vielfältigen Packungsgrößen. Aber auch Gebrauchsgegenstände wie Schalen und Taschen oder Schmuck, Gläser, Holzfiguren, bunt bemalte Kreuze und Karten sind zu kaufen.
Der Verein „Eine Welt Ebern e. V.“ hat derzeit 113 Mitglieder. Über 30 von ihnen engagieren sich aktiv
und regelmäßig für den Weltladen. Sämtliche Gewinne des Weltladens, abzüglich der Kosten für Miete und
sonstige betriebswirtschaftliche Ausgabe, fließen also dem Fairen Handel zu. Die Kunden und die Helfer
verbindet somit eines: der feste Wille und das Engagement, Menschen in der Dritten Welt ein Stück mehr Gerechtigkeit zuteil werden zu lassen.
Seit Donnerstag ist der Weltladen wieder für die Kunden geöffnet. Und zwar Montag bis Freitag von 9 bis
12.30 Uhr und 14 bis 18 Uhr und am Samstag von 10 bis 13 Uhr.
Der Weltladen, den es in Ebern seit Juni 2003 gibt, hat sich inzwischen etabliert. Das bestätigte bei der
Eröffnung auch Bürgermeister Robert Herrmann, der seitens der Stadt die Glückwünsche überbrachte.
Jeder neue Kunde ist deshalb gerne gesehen und wird mit einem Schild begrüßt, das über der Eingangstür
hängt. „Karibu“ steht darauf zu lesen. Was das zu deutsch heißt, kann jeder selbst im Weltladen erfragen. mic
FT 11.05.2007 Geschäft, das nicht auf Gewinn abzielt Neueröffnung Der Eine-Welt-Laden in Ebern ist in die Kapellenstraße umgezogen. Über fairen
Handel soll ein Beitrag zu mehr Gerechtigkeit in der Welt geleistet werden. VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED Ralf Kestel Ebern - Das teuerste Gut kommt ohne Preisschild aus: Die Intention, die hinter dem Weltladen steckt, ist
mit Euros nicht aufzuwiegen – die ehrenamtlichen Helfer und der Trägerverein wollen einen Beitrag zu
mehr Gerechtigkeit in der Welt leisten. Dies geschieht seit gestern von neuer Stelle aus. Der Eine-Welt
-Laden ist von der Sutte in neue, größere Räume in der Kapellenstraße umgezogen. Ein Kraftakt, der viele
Helfer erforderte, offensichtlich aber auch Spaß machte und dem Gemeinschaftsgeist innerhalb der
„Belegschaft“ förderlich war, wie es bei der Segnung der neuen Räume deutlich und auch angesprochen wurde.
Als Zweite Vorsitzender des Eine-WeltVereins benannte Claudia Kühnel die Zielsetzung klar: Nicht der
kommerzielle Erfolg steht im Vordergrund, sondern der „Gewinn geht dorthin, wo er zur Verringerung von
Armut und gegen eine Abhängigkeit von Almosen aus reichen Ländern dringend gebraucht wird. Geiz ist nicht geil, sondern für viele Menschen in den ärmeren Ländern sehr bitter.“
Deswegen dankte sie auch für die Ausführungen der Geistlichkeit, die Pfarrer Bernd Grosser, Reverend
Alan Stockbridge und Walter Schmidt in Vertretung von Pater Rudolf Theiler, formuliert hatten, denn „die
Umsetzung der christlichen Botschaft über den eigenen Tellerrand hinaus deckt sich mit den Zielen des fairen Handels“. Heitere Atmosphäre
Die Motivation, die alle Helfer laut Claudia Kühnel an den Tag gelegt hatten, habe alle Erwartungen
übertroffen . „Das Engagement war überwältigend. Alles wurde in einer heiteren, konzentrierten, aber nicht angespannten Atmosphäre abgewickelt.“
Der Eine-Welt-Laden habe sich seit der Eröffnung vor drei Jahren in der Stadt etabliert, konstatierte die
Zweite Vorsitzende und die Unterstützung habe sich innerhalb der Vorstandschaft des Trägervereins auch gezeigt, als es binnen kürzester Zeit eine Entscheidung über den möglichen Umzug zu treffen galt.
Pfarrer Bernd Grosser stellte fest, dass der Eine-Welt-Verein den „biblischen Traum von Gerechtigkeit und
Frieden träumt“. Fairness spiele in der neo-liberalen Wirtschaftsordnung nämlich keine Rolle. Und Walter
Schmidt sagte, dass „das Reich Gottes vererdet werden will, was in diesem schönen Eine-Welt-Laden gelingt“.
Das hohe Engagement der Mitarbeiter pries auch Erster Bürgermeister Robert Herrmann. „Sie haben sich
mit Feuer und Flamme ihrem Laden verschrieben.“ Deswegen gelte es allen Beteiligen zu danken. „Der
Eine-Welt-Laden ist für die ganze Stadt ein gutes Aushängeschild und Zeichen dafür, dass sich Leute zusammentun, um der fairen Idee weiter zu helfen.“
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