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FT 27.01.2007 Im Klärschlamm lauern Gefahren
Untersuchung: Das Landesamt für Umwelt hat für Ebern Werte ermittelt, die beim Bürgermeister die Alarmglocken schrillen ließen. Das Ausbringen auf Feldern wird gestoppt.
von Ralf Kestel
Ebern
– Einen sofortigen Ausstieg aus der Klärschlammverwertung auf landwirtschaftlichen Flächen hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag eingeleitet. Grund dafür war ein Untersuchungsbericht des LfU. Darin aufgelistet sind allerlei teils gefährliche Stoffe – vor allem
Schwermetalle, Dioxine, PCB, Furane
und andere – die im Klärschlamm mehrerer Orte im Landkreis entdeckt wurden, wobei die Werte für Ebern besonders hoch lagen. “Was wir da gehört haben, hat uns so überrascht, dass es nicht mehr zu vertreten ist, Klärschlamm auf Äcker auszubringen“, ließ Bürgermeister Robert Herrmann die Alarmglocken schrillen. “Es sind Gefahren vorhanden, und wenn wir ernsthaft an den Bodenschutz herangehen wollen, darf kein Klärschlamm mehr auf Feldern ausgebracht werden. Das sind wir unseren Nachkommen schuldig“, umriss das Stadtoberhaupt die Tragweite. Ganz so schnell sollte Werner Freibott nicht handeln: Erst sollte man alternative Entsorgungsmöglichkeiten suchen und die bestehenden Verträge mit den Landwirten einhalten. Freibott war auch für einen Ausstieg, wollte dies aber „nicht vom Zaun brechen“. Anders sah es Franz Geuß. „Wir sollten nicht abwarten, bis die Verwertung über die Landwirtschaft vom Gesetzgeber verboten wird. Es ist richtig, dass aus dem Gebot ein Verbot wird. Aber die Fakten sprechen eine andere Sprache“. Thomas Wagner erinnerte daran, dass der Bauernverband schon vor Jahren vor dem Ausbringen auf den Feldern gewarnt habe, da „das ganz gefährlich werden kann“. Wagner: „Wir sollten jetzt schnell aussteigen und Vorreiter sein.“ Zweiter Bürgermeister fragte nach den Ursachen. „Wo kommen die Einträge denn her?. Er fand es besser, den Klärschlamm zu verbrennen, als die Landschaft zu vergiften. Als gefragt wurde, ob die Stadt zur Abgabe an Landwirte vertraglich gebunden sei, meinte der Bürgermeister, dass es eine mündliche Zusage für drei Jahre gebe; er wollte nun aber „kein Rumgeeiere“, weil „uns in München so schockierende Erkenntnisse“ vorgestellt wurden: „Deshalb müssen wir das sofort stoppen, um den Schaden zu minimieren.“ Bauamtsleiter Pschirrer verwies darauf, dass es Entsorger gebe, mit denen man schon zusammengearbeitet habe und die dann die Verbrennung des Klärschlamms samt Entsorgungsnachweis übernehmen. Der Beschluss des Stadtrates verfügt einen sofortigen Stopp der Abgabe des Klärschlammes an Landwirte. Auch sollen sämtliche Pachtverträge dahingehend geändert werden, dass auf städtischen Flächen kein Klärschlamm mehr ausgebracht werden darf
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FT 04.06.2004 Versorgung bald im Eimer? Trinkwassersituation nach heißem Sommer 2003 kritisch
– Aktion
KREIS HASSBERGE. Unterfrankens Grundwassersituation ist im Vergleich zum restlichen Bayern besonders sensibel.
Deshalb rief Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer im Mai 2001 die Aktion „Grundwasserschutz“ ins Leben. Das Ziel: neue Wege gehen, um Unterfrankens Trinkwasser langfristig zu sichern. Nach drei Jahren wird nun im festlichen Rahmen Zwischenbilanz gezogen – und zwar mit prominenter Besetzung:
Staatsminister Dr. Werner Schappauf und der Leiter der UN-Umweltbehörde UNEP in Nairobi, Prof. Dr. Klaus Töpfer,
sind dabei. Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer wird am Freitag, 11. Juni, ab 10 Uhr, im Fürstensaal der Würzburger Residenz die Veranstaltung eröffnen. Staatsminister Dr. Werner Schnappauf wird die Vorreiterrolle Bayerns im Grundwasserschutz am Beispiel Unterfranken erläutern. Den Festvortrag hält Prof. Dr. Klaus Töpfer zum Thema: „Weltwasserwirtschaft – die globale Herausforderung“. Zu Beginn werden rund 40 Kinder der UNESCO-Grundschule Heuchelhof gegen 10 Uhr am Brunnen vor der Residenz Luftballons steigen lassen und anschließend auf einer Kinderkonferenz Wünsche für ein Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser formulieren. Ausführliche Informationen zum Grundwasserschutz können im Internet unter www.aktiongrundwasserschutz.de abgerufen werden. Einige Auszüge aus dem Datenwerk: Während in
Südbayern durchschnittlich 1030 Millimeter
Niederschläge im Jahr fallen, im bayerischen Alpenraum zum Teil mehr als 2000, sind es in Unterfranken nur 770 Millimeter
in manchen Regionen sogar nur 450. Das heißt, Unterfranken gehört zu den trockensten Gebieten Bayerns,
und entsprechend wenig Grundwasser kann sich bilden. Die meist dünnen Bodenauflagen bieten nur wenig Schutz vor
Verunreinigungen (vor allem gegen Nitrat und Pflanzenschutzmittel), die ins Grundwasser einsickern.
Dabei überwiegen Festgesteine, die relativ wenig Grundwasser speichern. Der Wasserverbrauch in Unterfranken liegt bei durchschnittlich 120 Litern pro Einwohner und Tag (Vergleich Bayern: 136 Liter); das heißt, dass die Unterfranken relativ sparsam mit dem Wasser umgehen. Insgesamt wurden in Unterfranken in den letzten Jahren jeweils rund 87 Millionen Kubikmeter Wasser genutzt; im Jahr 2003 mit seinem heißen Sommer waren es 88 Millionen Kubikmeter. Diese Menge kann man sich bildlich vorstellen, indem man an ein würfelförmiges Aquarium mit 450 Metern Seitenlänge denkt. 230 Wasserversorgungsunternehmen (meist Kommunen oder Zweckverbände) fördern in 580 Gewinnungsanlagen rund 83 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr (2000). Sie nutzen 960 Quellen und Brunnen. Das Defizit an Wasser wird über den Zweckverband Fernwasserversorgung Franken durch Beileitung aus dem Lechmündungsgebiet ausgeglichen. 512
Wasserschutzgebiete
mit rund 510 Quadratkilometern Fläche sind festgesetzt; das entspricht sechs Prozent der Fläche Unterfrankens und liegt damit über dem bayerischen Durchschnitt von rund 3,5 Prozent. Aufgrund der besonders schwierigen Situation müssen einige Schutzgebiete vergrößert werden, so die Regierung. 28 Prozent des in Unterfranken gewonnenen Rohwassers können ohne Aufbereitung direkt als Trinkwasser ins Leitungsnetz abgegeben werden; im restlichen Bayern sind es 75 Prozent. Bei 16 Prozent des Wassers liegt der
Nitratgehalt
über dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung (50 Milligramm pro Liter). Dieser Anteil wird mit nitratarmem Wasser gemischt oder aufbereitet. 20 Prozent des Wassers müssen vor der Verwendung aufgrund festgestellter Belastungen desinfiziert werden; weitere 40 Prozent werden vorsorglich entkeimt, da Belastungen nicht sicher ausgeschlossen werden können.
Kostbares Nass Wie rar das kostbare Nass ist, zeigt der Blick auf die globale Situation: Weltweit sind nur 0,3 Prozent des gesamten Wassers als Trinkwasser nutzbar. 69 Prozent des Süßwassers weltweit werden für die Landwirtschaft verbraucht,
in Europa 33 Prozent. Derzeit fehlt 1,2 Milliarden Menschen – das entspricht einem Sechstel der Weltbevölkerung – der Zugang zu sauberem Trinkwasser. Täglich sterben
weltweit 6000 Menschen, hauptsächlich Kinder, an den Folgen verschmutzten Trinkwassers oder unzureichender Abwasserentsorgung. Diese Faktoren sind die Ursache für 80 Prozent aller
Krankheiten in den Entwicklungsländern. Im Landkreis Haßberge ist insbesondere für die Bewohner der Haßberge und des Steigerwaldes die Situation
zum Teil kritisch.
In Rauhenebrach gab es im Sommer 2003 Engpässe, und in Hofheim wurde heuer bereits im Mai das Wasser „rationiert“: Gartengießen und Autowaschen sind verboten.
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FT 20.05.2004 In Hofheim wird Wasser knapp
Gießen und Autowaschen ab heute untersagt – Hitzige Stadtratssitzung HOFHEIM.
.............. Bürgermeister Eiring teilte mit, dass ab dem heutigen Donnerstag in der Stadt ein allgemeines Gieß- und Autowaschverbot wegen Wassermangels besteht. .....
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NP 12.05.2004 Zeitbomben
direkt aus der Spritze Kommunen wurden gewarnt Fachleute befürchten falsche Anwendung von Unkrautvernichtern durch Bauhöfe und Gartenbesitzer Bestimmte
Unkrautvernichtungsmittel, die von Gartenbesitzern und Gemeinden unsachgemäß und verbotenerweise auf befestigte Flächen gesprüht werden, reichern sich in den Gewässern, im
Grundwasser und im Trinkwasser an. Besorgt ist man nicht nur im Coburger Landwirtschaftsamt, sondern sogar im Amt in Bayreuth, weil immer mehr Kommunen um Ausnahmegenehmigungen für genau
diesen Einsatz ersuchen. COBURG
- Früher fiel das nicht so auf, weil die Sondergenehmigung von den Landratsämtern erteilt wurde, aber seit das Landwirtschaftsamt Bayreuth zuständig ist, sind die Spezialisten hellhörig geworden. Dagegen fragen Gartenbesitzer gar nicht erst nach einer Genehmigung, sondern spritzen ihre gepflasterte Einfahrt oder ihren Wäscheplatz einfach ab, und das, obwohl die Verkäufer dieser Mittel gehalten sind, sie nur nach gründlicher Aufklärung abzugeben.
Teure Arbeitskraft Für die Kommunen geht es um teure menschliche Arbeitskraft. Um einen Sportplatz oder einen gepflasterten Weg ohne
Chemie unkrautfrei zu halten wären viele Stunden Handarbeit erforderlich. Friedrich Ernst vom Landwirtschaftsamt Bayreuth reiste deshalb bei der Bürgermeisterdienstbesprechung am Montag
extra an, um dringend vor den Folgen einer leichtsinnigen Anwendung der Radikalmittel zu warnen. Die Warnung gilt allerdings nicht für die Anwendung über offenenem Boden. Über den
Boden wirken diese Mittel nach Auskunft des Umweltbundesamtes nämlich nicht, so dass alle Pflanzen, die erst danach keimen, unbehelligt wachsen können. Das macht sich die
Landwirtschaft zunutze, wo die Chemikalien nach Aussage von Rolf Porsch vom Coburger Landwirtschaftsamt, dringend gebraucht werden. Wenn die Bauern nämlich, wie ökologisch gewollt und
inzwischen vom Amt empfohlen, im Herbst eine Zwischenfrucht (Senf oder Phacelia) aussäen, die nach dem Abfrieren als schützende Mulchdecke liegen bleibt, entwickeln sich darunter viele
Unkräuter. Will der Landwirt dann im nächsten Frühjahr seinen Mais direkt in diese Mulchdecke hineinsäen, dann spritzt er vorher das inzwischen gewachsene Unkraut mit einem
Totalherbizid weg. Das gilt laut Professor Albert Klein, dem Leiter der ,,Einvernehmensstelle Pflanzenschutzgesetze" im Umweltbundesamt Berlin als unbedenklich, weil der Ackerboden
die Mittel völlig abbaut. Sie gelangen nicht ins Grundwasser. Ganz anders ist es aber, wenn ein Kleingärtner oder auch eine
Gemeinde diese Totalherbizide auf eine befestigte Fläche sprüht. Das kann ein Straßenrand sein, oder im privaten Bereich zum Beispiel eine Zufahrt. Das Mittel tötet
dort zwar die unerwünschte Begrünung ab, bleibt aber auf der festen Oberfläche haften, bis es vom nächsten Regen in die Kanalisation oder die Oberflächengewässer gespült wird. Von
hier aus, so hieß es im Umweltbundesamt, gelangt es schließlich auch in das Grundwasser und damit in das Trinkwasser.
Das Problem: Aus dem Wasser lassen sich die pflanzentötenden Stoffe nicht wieder herausfiltern. Auch die Kläranlagen schaffen das nicht. Anreicherung
Nun wird im Umweltbundesamt zwar eingeräumt, dass über die toxische Wirkung der Stoffe (Glyphosat und Diuron) auf den Menschen bei geringer Konzentration bisher keine Erkenntnisse
vorliegen, dass diese Mittel aber auf jeden Fall nichts im Grund- und Trinkwasser zu suchen haben, wo sie sich bei falschem Einsatz: immer mehr anreichern. stw
Totalherbizide
“Totalherbizid“ bedeutet, dass es sich um ein chemisches Mittel handelt, das sämtliche Pflanzen tötet. Zwei der gängigsten Fabrikate sind Round up und Vorox. Sie werden in
Wasser aufgelöst bzw. mit Wasser verdünnt und auf die Pflanzen gesprüht. Nach ein paar Stunden wirkt die Chemikalie über die Blätter und die Pflanzen werden im Laufe der nächsten
Tage gelb und sterben ab. Die wichtigsten Wirkstoffe heißen Glyphosat und Diuron. Bevorzugt verwendet werden die Mittel inzwischen von den Kommunen und von den Gartenbesitzern die
ihre Verkehrsflächen unkrautfrei halten wollen. Wenn sie ins Oberflächen- und Grundwasser gelangen, lassen sie sich nicht mehr herausfiltern.
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NP 12.03.2004 Burgpreppach:
Zu hoher Nitratgehalt im Trinkwasser vorhanden Auflagen sorgen für Verärgerung BURGPREPPACH
- Was das Landratsamt Haßberge im Bescheid zur Ausnahmegenehmigung wegen des zu hohen Nitratgehalts im Trinkwasser der Gemeinde Burgpreppach als Auflagen erteilte, beurteilten etliche Marktgemeinderäte bei ihrer Sitzung am Mittwochabend als Erpressung. Da die Brunnen F und H eine Nitratüberschreitung bis 55 mg/l aufweisen, braucht die Gemeinde erneut eine Ausnahmegenehmigung, die nun auf maximal 70 mg/l Nitrat erteilt wird und bis zum 31. Dezember 2005 gilt, wie das Gesundheitsamt am 27. Januar diesen Jahres mitteilte. So sehr man in Burgpreppach über die erteilte Ausnahmegenehmigung erfreut ist, so verbittert reagierten aber auch die Gemeinderäte auf die Auflagen, die beim Bescheid der Wasserversorgung Hohnhausen der Gemeinde auferlegt wurden. Die bisherige Versorgung muss spätestens zum 1. September 2004 eingestellt werden. Eine Ausnahmegenehmigung für mikrobiologische Grenzwertüberschreitungen wurde nicht erteilt. Die bisherigen Bemühungen, einwandfreies Trinkwasser im Ortsnetz von Hohnhausen zur Verfügung zu stellen, waren erfolglos geblieben. Deshalb wird der Anschluss an die Trinkwasserversorgung von Burgpreppach gefordert. Wie Bürgermeister Karlheinz Denninger erklärte, ist der Antrag auf vorzeitigen Baubeginn bereits gestellt. Für den Leiter der VG Hofheim, Gerhard Schmidt, hat das Landratsamt den Sack nun zugebunden und die Gemeinde mit den Auflagen in den Würgegriff genommen. Er verwies darauf, dass das Wasser von Hohnhausen schon seit Jahren akut für den Menschen nicht geeignet ist. „Und das schon 70 Jahre“, fügte 2. Bürgermeister Winfried Elting an. Wie Gerhard Schmidt ausführte, ist ihm in seinem Berufsleben so eine Situation noch nicht begegnet. Die Gemeinderäte ärgerten die Auflagen nicht so sehr, aber die damit verbundene Forderung, für 60 000 Euro Pegelbohrungen niederzubringen, um festzustellen, woher das Burgpreppacher Wasser fließt. Heinrich Rottenberg erklärte, dass für solche Untersuchungen kostengünstige Bohrungen auch ausreichen würden. Seiner Meinung nach widersprechen sich die Behörden. Horst Vollert, der auch die Burgpreppacher Wasserversorgung betreut, war sehr erregt und verärgert. Er meinte, dass es andere Gemeinden gibt, wo „geschlampert“ wird und dort niemand in so einer Art eingreift. Für Vollert bedeuten die Auflagen in dieser Form eine Schikane des Wasserwirtschaftsamtes. Er forderte nachdrücklich, erst einmal die bereits vorhandenen Bohrungen auszubauen, um Wasseruntersuchungen bezüglich des Schutzgebietes vornehmen zu können. Für Günter Braterschofsky sind die geplanten Pegelbohrungen für 60 000 Euro für die Katz. Dieses Geld sollte lieber in den Einbau einer Umkehrosmoseanlage gesteckt werden. 3. Bürgermeister Elmar Appel forderte vehement eine eigene Sitzung, um die weitere Vorgehensweise bei der Trinkwasserversorgung abzusprechen. Das Ingenieurbüro Consult aus Haßfurt hat vorgeschlagen, die Planung für eine Aufbereitungsanlage bis 30. September 2004 vorzulegen und den Bau dann 2005 zu realisieren. Von den Planern wird auch eine rasche Durchführung der Pegelbohrungen empfohlen, um anschließend das Wasserschutzgebiet sanieren zu können. Nach ausgereizter Diskussion wurde man sich einig, in Kürze eine Gemeinderatssitzung einzuberufen, um mit den Fachleuten und den Behörden nochmals alles durchzusprechen. Im Rahmen der Wasserbesprechung informierte Bürgermeister Karlheinz Denninger und Horst Vollert das Gremium, dass in Hohnhausen Wasserverluste aufgetreten sind und bisher die Ursache noch nicht festgestellt werden konnte. Ein Wasserrohrbruch, aber damit nicht das Problem, wurde beseitigt. Sämtliche Leitungen wurden mit elektronischer Technik sowie mit Gas überprüft und trotzdem konnte der Fehler nicht ermittelt werden. Bei einer Förderung von 38,5 Kubikmeter Wasser täglich, bleibt nur ein gewisser Pegelstand von 1,3 Meter im Hochbehälter stehen. Nun besteht der Verdacht, dass der Hochbehälter undicht ist. Dies soll nun noch untersucht werden. gsch
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NP 03.10.2003 Wasser knapp: Verbot bleibt bestehen
HOFHEIM - Wassernot herrscht zwar nicht im stadtgebiet von Hofheim, doch knapp ist das Wasser trotzdem noch. Wie Bürgermeister Hubert Eiring dazu
mitteilt, waren die bisherigen Regenfälle gerade mal ein Tropfen auf den berühmten heißen Stein. Damit der Regen die Quellen und das Grundwasser einschneidend beeinflusst, müsste es
laut dem Stadtoberhaupt zirka 100 bis 120 Liter pro qm in feinen Formen regnen. Deshalb ist weiterhin Sparsamkeit angesagt. Im Klartext heißt dies: Das Gieß- und Autowaschverbot in
Hofheim und den Stadtteilen bleibt weiterhin bestehen. Der Bürgermeister hofft auf einen niederschlagsreichen Winter. Die Bürger werden also auch
weiterhin gebeten, sorgsam mit dem Wasser umzugehen und es nicht unnötig zu verschwenden. ger
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NP 20.09.2003 Bürgermeister schütteten Herz aus Große Sorge um
Wasserqualität HOFHEIM - Wasser ist ein kostbares Gut. Für manche Gemeinden wird es fast unerschwinglich. Bürgermeister aus verschiedenen Gemeinden schütteten bei Staatsminister Eberhard Sinner ihr Herz aus. Der Auftakt war noch rein und klar. Voller Stolz
führte Bürgermeister Hubert Eiring den Gast aus München durch das neue Wasserwerk. Vor dem Gelände hatte er extra für den bayerischen Minister Staatsbeflaggung aufziehen lassen. Im
Rathaus bei der Diskussion war es dann vorbei mit reinen Worten. Die Problematik sprach Dr. Jürgen Reimann an: Nitrat, Pflanzenschutzmittel, Trübung, Quantität, neue Trinkwasserverordnung
. Andreas Baur, Chef von Baur-Consult, nahm zu den Eintrübungen
Stellung. Die Chlorbehandlung, mit der das Wasser rein gemacht wurde, ist zukünftig nicht mehr erlaubt. Die Partikel müssen durch UltraÂFiltration herausgefiltert werden. Doch es herrscht Unsicherheit, manche
Gesundheitsämter
verlangen dies bereits, andere noch nicht. Der Minister, auch kein Alleswisser, konnte sich diesen Punkt nur notieren. Nöte mit dem Wasser haben auch die Gemeinden Burgpreppach und Ermershausen. Dabei geht es hauptsächlich um
Nitratwerte und Ãœbergangsfristen. Bei den Gemeinden besteht Unsicherheit, ob in den verbleibenden
Jahren der Übergangsfrist das Nitrat verschwindet oder sie lieber gleich in andere Systeme investieren sollten.Hier konnte der Minister schon mal aufklären. Nach der Ablauffrist von 15
Jahren (solange braucht Nitrat, um sich abzubauen) gibt es nunmehr sechs weitere Jahre Frist, sowie in Ausnahmefällen, wenn Perspektiven erkennbar sind wie in BurgÂpreppach, nochmals
drei Jahre. Im Klartext bedeutet dies für die Gemeinden Zeitgewinn, der Nitratwert könnte zurückgehen und damit wäre die Sache erledigt. Wäre diese Nachfrist nicht, müssten
unter Umständen 70000 Euro für eine Erkundungsmaßnahme ausgegeben werden, die jedoch keine Sicherheit auf die Reduzierung des Nitrats geben würde. Mit diesem
neuen Zeitpolster, so die Bürgermeister Karlheinz Denninger (Burgpreppach) und Werner Döhler (Ermershausen), könne man leben. Peter Kirchner aus Kirchlauter ist in seiner Gemeinde
einen anderen Weg gegangen. Entschädigungen an Landwirte gab es bei ihm nicht, um die Obhut über die Grundstücke zu haben, wurde die Wiesen und Äcker im betroffenen Wasserschutzgebiet
von der Gemeinde gekauft. Allerdings ein Modell, das für Burgpreppach nicht angewandt werden kann. Dazu Andreas Baur: ,,Das Wasser kommt aus einem Gebiet, das 40 mal 20 Kilometer
groß ist". Deutlich formulierte Staatsminister Sinner die Ziele der Staatsregierung: ,,Die Gemeinden sollen selbst für ihr Wasser sorgen, die Trinkwasserverordnung soll eingehalten
werden. Es ist wichtig Ursachenforschung hinsichtlich Verunreinigungen zu betreiben". Bürgermeister Hubert Eiring brachte das Thema Klärschlamm
auf die Tagesordnung. Dabei kommt im Landkreis Haßberge mehr als die Hälfte des Klärschlamms, der auf die Äcker zur Düngung aufgebracht wird,
von auswärts. Der Verbraucherminister war im Gegensatz zu manchem Bürgermeister der Meinung, dass die Aufbringung von Klärschlamm ganz unterlassen werden sollte. Was dagegen spricht,
ist sei teure Entsorgung durch Verbrennung. ger
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NP 15.08.2003 TROTZ DER LANGEN TROCKENHEIT: Kein Wassermangel im Eberner
Stadtgebiet EBERN - Im gesamten Eberner Stadtgebiet besteht trotz der seit Wochen andauernden Hitze und Trockenheit kein Wassermangel. «Die
Wasserversorgung im gesamten Stadtgebiet ist sichergestellt», teilte 2. Bürgermeister Jürgen Hennemann am Mittwoch im Bauausschuss mit. Seine Aussage wurde von Bauamtsleiter Helmut
Pschirrer uneingeschränkt bestätigt. Ein Grund für diese positive Situation sei, dass die Stadt mit dem Neubau der Brunnen an der Pöppelsmühle rechtzeitig Vorsorge getroffen
habe, betonte Pschirrer. Zwar würden von diesen Brunnen aus derzeit nur einige Stadtteile mit Wasser versorgt, aber immerhin kämen da auch zwischen 300 und 400 Kubikmeter täglich
zusammen. Der Bauamtsleiter erinnerte an die Zeit vor etwa zwölf Jahren, als die Stadtverwaltung die Bevölkerung bitten musste, möglichst Wasser zu sparen. «Derzeit ist das nicht
der Fall», versicherte er und nannte Vergleichszahlen. Danach hätte der Wasserverbrauch bei den Eberner Brunnen am 7. August 2002 beim 870 Kubikmeter gelegen, am 7. August 2003 seien es
1250 Kubikmeter gewesen. In früheren Jahren habe der Verbrauch zu diesem Stichtag zwischen 1700 und 1800 Kubikmeter betragen. «Die Leute sparen von
sich aus», lobte Helmut Pschirrer das Verhalten der Bürgerschaft, «und zwar in allen Stadtteilen.» Und ein Weiteres versicherte der Bauamtsleiter: «Die Wasserqualität
in Ebern ist nach wie vor ausgezeichnet.» ky
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FT 08.08.2003 Nach Oben Wesentlich mehr Abwasser
Statistik-Landesamt untersuchte Kanalisationswerte im Landkreis Haßberge
KREIS HASSBERGE. Ob durch Regen, den Gang auf die Toilette oder durch duschen und baden – unterm Strich bleibt jede Menge
Abwasser. Rund 13,83 Millionen Kubikmeter mussten im Landkreis Haßberge im Jahr 2001 in Kläranlagen aufbereitet werden. Das waren 2,446 Millionen Kubikmeter mehr als noch im Jahr
1998. Alle drei Jahre kümmert sich das Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung um die Abwasserbehandlung im Freistaat bis auf die Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte.
Die jüngste Auswertung für das Jahr 2001 wurde jetzt vorgelegt. Eine der Kernaussagen dabei: die Abwassermenge im Landkreis Haßberge ist von 1998 bis 2001 um 21,49 Prozent gestiegen.
Zum Vergleich: Bayernweit nahm die Abwassermenge, die in entsprechenden Anlagen aufbereitet wurde, um 15,38 Prozent zu. Aufgeteilt in die verschiedenen Abwasserarten wurden im Kreis
Haßberge allerdings große Unterschiede festgestellt. So wurden beim Schmutzwasser im Jahr 1998 rund 4,847 Millionen Kubikmeter registriert, im Jahr 2001 rund 6,343 Millionen
Kubikmeter. Viel mehr Fremdwasser Beim so genannten Fremdwasser wurde im Landkreis ein Anstieg von 1,856 Millionen Kubikmeter im Jahr 1998 auf 3,266 Millionen Kubikmeter im Jahr
2001 festgestellt. Nach unten zeigte die Kurve allerdings beim Niederschlagswasser: von 4,681 Millionen Kubikmeter im Jahr 1998 auf 4,221 Millionen Kubikmeter im Jahr 2001.
Als Niederschlagswasser gilt „das von Niederschlägen aus dem Bereich von bebauten oder befestigten Flächen abfließende und
gesammelte Wasser (Regenwasser)“. Als Fremdwasser bezeichnet das Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung das „über Kanalundichtigkeiten in die Kanalisation eindringende
Grundwasser, unerlaubt über Fehlanschlüsse eingeleitetes Wasser (zum Beispiel Dränwasser und Regenwasser) sowie einem Schmutzwasserkanal zufließendes Wasser (zum Beispiel über
Schachtabdeckungen)“. In den Angaben über das Fremdwasser ist kein Niederschlagswasser enthalten. Beim Schmutzwasser handelt es sich um Wasser, das „durch häuslichen,
gewerblichen, landwirtschaftlichen oder sonstigen Gebrauch in seinen Eigenschaften verändert (verunreinigt)“ wurde. Dieses Wasser stammt aus Küchen, Waschküchen, Waschräumen,
Baderäumen, Toiletten, aber auch aus den Betrieben. mar
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FT 05.08.2003 Eltmann will Wasser sparen Nach Oben
ELTMANN. Die Stadt Eltmann hat ihre Bürger zum sparsamen Umgang mit Trinkwasser aufgerufen.
Aufgrund der geringen Niederschläge und der anhaltenden Hitzewelle besteht für das. Stadtgebiet Eltmann
die Besorgnis, dass die verfügbaren Grundwasser-Ressourcen bei anhaltender Trockenheit nicht mehr zur Deckung des Wasserbedarfs ausreichen und mit Versorgungsengpässen gerechnet
werden muss. Die Quellschüttungen sind nach den Angaben der Stadt auf Werte deutlich unter dem Durchschnitt zurückgegangen. Der Wasserverbrauch lag in den letzten Wochen so hoch, dass
die vorhandenen Wasservorkommen über das vertretbare Maß hinaus beansprucht wurden. Bei der Stadt Eltmann herrscht zwar keine akute Wassernot, jedoch befinden sich die Werte bereits im
kritischen Bereich. Somit gibt die Stadtverwaltung die Devise heraus: ,,Trinkwasser sparen soweit möglich!".
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FT 04.08.2003 Nach Oben Sparsamer Umgang mit dem teuren Nass
Die Landkreis-Bürger verbrauchen weniger Wasser als im bayerischen Durchschnitt
KREIS HASSBERGE. Wie viel Trinkwasser (ver)braucht ein Mensch? Im Landkreis
Haßberge waren es im Jahresdurchschnitt 2001 pro Tag und Einwohner in den Haushalten rund 124,4 Liter – und damit 1,4 Liter weniger als im Jahre 1998. Am meisten Wasser floss durch
die Toilette sowie in die Badewanne und Dusche. Berechnet hat den Wasserverbrauch im Landkreis das Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung. Der Pro-Kopf-Verbrauch von 124,4
Litern je Tag und Einwohner bezieht sich auf die Haushalte (einschließlich Kleingewerbe), die an das öffentliche „Wassernetz“ angeschlossen sind. Im Landkreis Haßberge waren
dies im Jahr 2001 rund 99,8 Prozent der Bevölkerung. Vergleiche zeigen auch, wo der Landkreis Haßberge mit den rund 124,4 Litern pro Tag und Haushaltsmitglied im Jahr 2001 steht.
149,3 Oberbayern 134,0 Bayern gesamt 133,5 Schwaben 130,5 Oberfranken 126,5 Oberpfalz 124,4 Landkreis
Haßberge 123,6 Mittelfranken 122,9 Unterfranken 117,5 Niederbayern
In einer umfangreichen Untersuchung schätzt das Bayerische Landesamt für Wasserwirtschaft, dass durchschnittlich rund
70 % für Toilettenspülung, Bad und Dusche 15 % für Geschirr und Wäsche 11 % für Haushalt, Garten und Auto 2 % für Essen und Trinken
verwendet werden.
Insgesamt wurde die öffentliche Wasserversorgung in Bayern im Jahr 2001 von 2060 Versorgungsunternehmen
sichergestellt, deren 3570 Wassergewinnungsanlagen 902 Millionen Kubikmeter Trinkwasser förderten. Das Wasser stammte zu knapp 95 % aus dem Grund- und Quellwasserreservoir, der Rest war
Talsperrenwasser, Uferfiltrat sowie angereichertes Grundwasser. Nach Abzug von Wasserverlusten (hauptsächlich durch defekte Leitungen) und des Eigenverbrauchs der Wasserwerke (knapp 2
%) standen den bayerischen Endverbrauchern rund 782 Millionen Kubikmeter Trinkwasser zur Verfügung, davon 5,2 Millionen Kubikmeter im Landkreis Haßberge. Von diesen wurden 2002 rund
4 Millionen Kubikmeter an Haushalte und 1,2 Millionen Kubikmeter an gewerbliche und sonstige Abnehmer abgegeben. Damit entfielen auf die Haushalte rund 77,7 % der gesamten öffentlichen
Wasserabgabe, auf die gewerblichen Abnehmer 22,3 %. Wenn die gesamte abgegebene Trinkwassermenge (einschließlich des Verbrauchs der gewerblichen Abnehmer) auf die Einwohnerzahl im
Landkreis umgerechnet wird, ergab sich für das Jahr 2001 ein Pro-Kopf-Verbrauch von 160 Litern pro Tag. Bayernweit lag dieser Wert bei 176 Litern. mar
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NP
24.05.2003
EINGESCHRÄNKTER WINTERDIENST Nach Oben
Rund 11500 Euro
Kosten eingespart EBERN
- Die Reduzierung des Winterdienstes in der Stadt Ebern hat in diesem Winter Kosteneinsparungen in Höhe von rund 11 500 Euro erbracht. Das teilte Werner Grell, Leiter des städtischen Bauhofs, bei der Stadtratssitzung am Donnerstagabend in Ebern mit. Dadurch, dass die Stadt hauptsächlich nur noch Hauptverkehrswege räumt und Anliegerstraßen großteils ausspart, habe nicht nur eine große Reduzierung von Arbeitsstunden der Bauhofmitarbeiter verzeichnet werden können, gleichzeitig sei auch erheblich Streusalz eingespart worden. Schließlich sei neben der Kosteneinsparung auch der ökologische Gedanke ein Grund für die Entscheidung gewesen. Den Kommunen geht es so schlecht, wie seit dem Krieg nicht mehr, betonte Bürgermeister Robert Herrmann. Die Schere zwischen Anforderungen an die Stadt und den dafür bereit stehenden Finanzmitteln gehe immer weiter auseinander. Deshalb sei man mehr und mehr zum Sparen gezwungen. Bis zu 320 000 Euro habe die Stadt versucht, im laufenden Betrieb einzusparen, sagte der Bürgermeister. Ein Baustein, wenn auch ein kleiner, sei dabei der Winterdienst. Erstmals hatte die Stadt in der kalten Jahreszeit den Winterdienst auf das Notwendigste reduziert, Anliegerstraßen in Siedlungsgebieten und Nebenstraßen in Ortschaften wurden nahezu nicht mehr geräumt und gestreut. Bei den Bürgern habe das zum Teil Protest ausgelöst, sagte Herrmann. Viele Bürger hätten bei der Stadtverwaltung angerufen oder Briefe geschrieben. Dennoch will die Stadt an ihrem Beschluss festhalten, künftig nur noch eingeschränkten Winterdienst durchzuführen. Die Bürger werden um Verständnis gebeten. Wo es in diesem Winter größere Probleme gegeben habe, will die Stadt beim Winterdienst im kommenden Winter eventuell „nachsteuern“, kündigte der Bürgermeister an. Kompromisse müssten eingegangen werden. Bauhofchef Werner Grell war der Auffassung, dass „jede Einschränkung einer guten Gewohnheit“ weh tut. Natürlich habe es wegen des eingeschränkten Winterdienstes Ärger gegeben; der überwiegende Teil der Bevölkerung habe die Entscheidung der Stadt aber akzeptiert, wusste Grell aus Erfahrung zu berichten. Letztlich habe der reduzierte Winterdienst Kosteneinsparungen von rund 30 Prozent gebracht, rechnete Grell vor. Pro gefahrenem Winterdiensteinsatz – im Durchschnitt rund 24 pro Winter – hätten sich Einsparungen von 286,5 Euro ergeben. Natürlich sei der vergangene Winter zeitweise sehr streng gewesen. Die Straßen seien bis zu drei Wochen teilweise vereist gewesen. Trotzdem, so bilanzierte Werner Grell, sei der Winterdienst relativ gut verlaufen. Bürgermeister Herrmann war sicher, dass sich der reduzierte Winterdienst bewährt habe. „Was notwendig ist, haben wir gemacht; Luxus können wir uns nicht mehr leisten.“ Auch Stadträtin Irmgard Ruhhammer war der Ãœberzeugung, dass man mit der Entscheidung zum eingeschränkten Winterdienst auf dem richtigen Weg sei. Hauptsächlich hätten die Bürger dafür Verständnis gezeigt. Ruhhammer wollte wissen, ob im kommenden Winter wieder die Verkehrsschilder aufgestellt werden, die die Verkehrsteilnehmer auf den eingeschränkten Winterdienst in der Stadt Ebern aufmerksam machen. Das Landratsamt hatte die Schilder im Winter abmontieren lassen, weil sie rechtlich nicht zulässig seien, hieß es damals zur Begründung. Die Stadt möchte die Schilder wieder aufstellen, zumal derartige Hinweistafeln in anderen Landkreises gang und gäbe seien. Bürgermeister Herrmann allerdings formulierte vorsichtig: „Wir wollen pragmatisch an die Sache rangehen und keine Emotionen schüren.“ Der Schild(a)-Streit hält also an. Michael Will
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FT 22.05.2003 Nach Oben Eine Gefahr für das Grundwasser Landratsamt erinnert Landwirte an die Pflicht, bei Silo-Anlagen Sickerwässer
zu kontrollieren
KREIS HASSBERGE. Die Sickerwässer, die bei Gärfutterzubereitung entstehen, dürfen nicht in
oberflächliche Gewässer oder ins Grundwasser gelangen. Das teilt das Referat Wasserrecht am Landratsamt mit. Denn dann würden sie die Gewässer stark belasten und können sie sogar zum
Kippen bringen. Zu Beginn der Silagesaison weist deshalb das Referat Wasserrecht am Landratsamt Haßberge in Haßfurt auf die Notwendigkeit zu einer Sickersaftminimierung hin. Und das
kann besonders dadurch geschehen, dass das Regenwasser ferngehalten wird. Wenn das Futter gärt
... Gärsaft entsteht beim Herstellen von Gärfutterbereitung, umgangssprachlich als „Silage“ bezeichnet. Dieser Saft weist im Vergleich zu häuslichem Abwasser eine 250- bis 400-fach höhere Sauerstoffzehrung auf, was bei Einleitung in Gewässer zu einem explosionsartig verlaufenden Verbrauch von Sauerstoff im Wasser und zu Fäulnisbildung führt. Wie kann solcher Gärsaft in die Gewässer gelangen? Durch überlaufende Auffanggruben oder punktuelle Versickerung an den Anlagen sind Gewässerverunreinigungen zu befürchten. Besonders an den Betrieb von befestigten Fahrsilos werden Anforderungen in Hinsicht auf den Umgang mit dem Silosaft gestellt. Das Hauptproblem liegt hier bei überlaufenden Silosaftbehältern, besonders in Regenzeiten. Es ist nur mit einem erheblichen Aufwand möglich, den Füllstand der Behälter in dieser Zeit durch häufiges Leeren unter dem zulässigen Maximum von zwei Dritteln der Gesamtfüllmenge zu halten, da ständig Regenwasser nachfließt. Reines Regenwasser an sich ist kein Problem. Das Regenwasser aber, das über den ungenügend abgedeckten Silostock oder über Siloreste auf der Silofläche fließt, ist bereits stark mit Sickersäften belastet und kann nicht unbedenklich durch Versickerung dem Grundwasser oder direkt in Oberflächengewässer eingeleitet werden. Derartiges Regenwasser entspricht aufgrund seiner Chemie dem Sickersaft und ist auch so zu behandeln, darauf weist das Landratsamt besonders hin. Eine gangbare Möglichkeit zum Verringern der anfallenden Menge von Sickersaft ist also die bauliche Trennung von reinem Sickersaft und Regenwasser. Bereits beim Bau von Silos sollten deshalb Möglichkeiten bedacht werden, den Sickersaft und das Regenwasser zu trennen, um so die Sickersaftmenge so gering wie möglich zu halten. Auf diese Möglichkeiten wird im Arbeitsblatt „Landwirtschaftliches Bauwesen“ des bayerischen Umweltministeriums vom 10. September 2001 hingewiesen, und entsprechende Lösungen werden darin aufgezeigt. Das Arbeitsblatt kann bei verschiedenen Behörden angefordert werden, so auch im Landratsamt (Referat Wasserrecht).
Regenwassertrennung Auch bei bereits bestehenden Fahrsilo-Anlagen lohnt die Ãœberlegung, eine Regenwassertrennung oder -fernhaltung
einzubauen, um die Gärflüssigkeit, die im Silo entsteht, auf ein übersichtliches Maß zu reduzieren. Der Abstand, in dem eine Überwachung und Entleerung des Sammelbehälters nötig
sind, kann dadurch wesentlich verlängert werden, was folglich zu einer erheblichen Arbeitsersparnis beim Landwirt führt. Weiterhin wäre dies ein wesentlicher Beitrag für den
Gewässerschutz, da hierdurch die Gefahr des überlaufenden Sickersaftbehälters und einer eventuellen Gewässerverunreinigung deutlich eingeschränkt werden kann. Informationen
hierzu können beim Landratsamt Haßberge bei Erich Buchner (Telefon 09521/27336), bei Manuela Stecher (Telefon 09521/27337) oder bei Franz Lindner (Telefon 09521/27225) erfragt
werden.
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FT 13.02.2003 Nach Oben
KREIS HASSBERGE. Wird in naher Zukunft kein Klärschlamm
mehr auf den Äckern des Kreises Haßberge
ausgebracht? Das ist zu erwarten. Offenbar ist eine Verschärfung der Auflagen vorgesehen, die nur noch einen Entsorgungsweg übrig lässt: die Verbrennung. von Klaus Schmitt
Im Landkreis Haßberge werden derzeit rund 38 000 Kubikmeter Klärschlamm auf landwirtschaftlichen Flächen jährlich
ausgebracht. Diese Zahl nannte Edwin Oppelt dem FT, der im Landratsamt Haßberge in Haßfurt für das Thema Klärschlamm zuständig ist. Von dieser Art der Entsorgung profitieren
Bauern und Kommunen: Städte und Gemeinden werden das „Restprodukt“ aus ihren Klärwerken relativ günstig los, und einige Landwirte haben eine lukrative Verdienstmöglichkeit.
Das könnte sich ändern. Im Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen gibt es offenbar Bestrebungen, die Grenzwerte für Inhaltsstoffe des Klärschlamms,
etwa für Blei, Kupfer, Chrom und Zink sowie weitere Parameter, erheblich zu reduzieren. Um das Zehn- bis 15fache sollen die Werte gesenkt werden, wie der FT in Erfahrung bringen konnte.
Das Ziel dieser Verschärfung ist offensichtlich, dass kein Klärschlamm mehr auf landwirtschaftlichen Flächen entsorgt werden kann. Die Folge: Der Klärschlamm muss verbrannt
werden, beispielsweise im Gemeinschaftskraftwerk in Schweinfurt; dort wird schon seit Jahren der Restmüll aus dem Landkreis Haßberge und anderen Gebietskörperschaften thermisch
verwertet. Für die Kommunen bedeutet das, dass sie tiefer in die Tasche greifen müssten, und zwar erheblich. Die Verbrennung ist wesentlich teurer als die Ausbringung auf
landwirtschaftlichen Flächen. Von den rund 38 000 Kubikmetern Klärschlamm, die jährlich im Landkreis auf Äcker gebracht werden sollen, werden laut Edwin Oppelt derzeit zwei
Prozent für diese Art der Entsorgung nicht zugelassen, weil die Grenzwerte einzelner Inhaltsstoffe zu hoch sind. Dieser belastete Klärschlamm kann auf die ehemalige Mülldeponie nach
Wonfurt transportiert werden, und dort wird er auf dem „Abfallberg“ eingebaut. Allerdings: Das ist nur noch bis zum Jahr 2005 möglich. Danach müsste der belastete Klärschlamm
ohnehin verbrannt werden. Der Bauernverband sieht die zu erwartende Verschärfung der Auflagen bei der Klärschlamm-Verwertung mit einem zwiespältigen Gefühl. „Im Prinzip“
hält Gerhard Eller, der Kreisgeschäftsführer des Bauernverbandes, die Ausbrinung auf landwirtschaftlichen Flächen im Sinne eines geschlossenen Wirtschaftskreislaufes für „in
Ordnung“. Aber, und dann macht er ein großes Ausrufezeichen: Jeder Bauer sollte sich genau überlegen, womit er seine Äcker düngt. Die offizielle Linie des Bauernverbandes
beschreibt Eller so: Die Landwirte werden intensiv aufgeklärt und informiert; Empfehlungen in eine Richtung gibt der Verband jedoch nicht. Jeder Landwirt „muss für sich
entscheiden“, ob er Klärschlamm auf seinen Feldern haben will oder nicht.
Lebensmittelbranche macht Vorgaben
Die Frage, ob sie Klärschlamm akzeptieren oder nicht, wird den Landwirten immer häufiger abgenommen, und
zwar von der Lebensmittel verarbeitenden Industrie. Immer öfter, weiß Eller zu berichten, würden Bauern dazu verpflichtet, dass sie ihre landwirtschaftlichen Produkte auf Flächen
anbauen, die nicht mit Klärschlamm gedüngt worden sind. Sonst würden sie nicht abgenommen, beschreibt Eller das Risiko für die Landwirte. In der Diskussion einer erneuten
Verschärfung der Auflagen bei der Klärschlamm-Entsorgung drängt sich der Eindruck auf, dass der Staat eine eindeutige Regelung meidet. Einfach verboten werden soll die Ausbringung auf
landwirtschaftlichen Flächen offenbar nicht, aber durch die drastische Absenkung einzelner Grenzwerte wird sie faktisch unmöglich gemacht. Ein Verbot durch die Hintertür? Bei der
Neufestlegung der Grenzwerte werden alle Kommunen über einen Kamm geschoren. Den Vorgaben müssen sich ländlich geprägte Gemeinden ohne Industriebetriebe ebenso unterwerfen wie die
Städte, in denen Betriebe das Abwasser mit den unterschiedlichsten Chemikalien belasten
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FT 27.01.2003 Nach Oben Für Klärung des Wasser “durchs Feuer” gegangen Bei Seminar des Bund Naturschutz in Pfarrweisach wurde Rabelsdorfer Anlage als
Modellprojekt vorgestellt Pfarrweisach. Rund 70 bayerische Bürgermeister, Stadt- und Gemeinderäte,
die Interessengemeinschaft zur Erhaltung der kommunalen Trinkwasserversorgung (IKT) sowie Vertreter des Bildungswerks des Bund Naturschutz diskutierten am Samstag alternative Wege zur
Abwasserentsorgung im ländlichen Raum. Als Musterbeispiel diente die Rabelsdorfer Schilfkläranlage, die besichtigt wurde.
Seminarleiter Sebastian Schönauer, stellvertretender Vorsitzender des Bundes Naturschutz in Bayern und
Vorsitzender der ITK, hat als Fachberater in Wasserfragen deutschlandweite Erfahrungen. Wasser ist nach seinen Worten nicht nur zu einer fachlichen, sondern auch politischen Dimension
geworden. In Bayern gelte es durchzusetzen, was der Landtag beschlossen habe. Wahrnehmen sollten die Gemeinden ihre Planungshoheit. Einheitliche Entscheidungen sollten in
geschlossenen Regionen getroffen werden. Menschen hätten weltweit ein Recht auf gesundes Wasser, das nicht zwingend von Konzernen geliefert werden müsse. Europaweit sei das
Thema Wasser noch umstritten. Äußerst negativ beurteilten Fachbehörden wie beispielsweise die Wasserwirtschaftsämter wider besseren Wissens. Großes
Einsparpotenzial Vieles spreche für den Bau von Kleinkläranlagen im ländlichen Bereich. Bei leeren öffentlichen Kassen könnten hierbei Milliarden gespart werden.
Die derzeitige Zuschusspolitik des Landes fördere jedoch Großprojekte. Dezentrale Kläranlagen stärkten das Gemeinschaftsgefühl und die Verantwortung. Nur mit Mühe sei es auf
der Expo 2000 gelungen, eine Kleinkläranlage zu installieren. „Und plötzlich ging es“, war Schönauer erleichtert. Die Lobby sei mächtig und es gehe um viel Geld. Mut solle
gegenüber Fachbehörden gezeigt werden, die gegenüber Kleinkläranlagen negativ eingestellt seien und diese nur als Behelf einstuften. DIN-Normen seien nach Belieben der Planer in
eine bestimmte Richtung geändert worden. Lange Kanalverbindungen seien ökologisch wenig sinnvoll und Abwasser gehöre vor Ort geklärt. Die Ehre des Landesamtes für
Wasserwirtschaft in München versuchte Dr. Tanja Gschößl zu retten. Sie empfahl allen Antragstellern, sich gründlich zu informieren und dann erst zu argumentieren. Beamten würden
an der Größe einer Kläranlage keinerlei Vorteile erwachsen. „Wenn sie kämpfen müssen, dann stimmt etwas nicht“, argumentierte Gschößl. Ein Biotop könne nicht vom
Menschen, sondern nur von der Natur und deren Schöpfer geschaffen werden. Es könne nur gedeihen, wenn es wie ein Blumenbeet gepflegt und Verantwortung dafür übernommen werde. Forschungsgelder fehlen Derzeit fehlten Forschungsgelder für die Entwicklung von Pflanzenkläranlagen. Das Wissen der Bürger solle zu den
Fachleuten getragen werden, die nach Überprüfung gesicherte Erkenntnisse in die technischen Regeln einpassten. Derzeit führend sei die Universität Hannover. Energien sollten
gebündelt anstatt Krieg geführt werden. Bayern sei als Flächenland zu 93 Prozent an Kläranlagen angeschlossen. Bei den restlichen sieben Prozent sei es Realität, dass über
Kleinkläranlagen von Planungsbüros und Gemeinderäten beraten würde. Die mit einer Kleinkläranlage verbundenen technischen Regeln verlangten Bürgerverantwortung und
Eigenkontrolle. Sie seien keine Schikane, sondern aus Erkenntnissen der Planungsbüros entwickelt worden. Derzeitige Tendenzen favorisierten weniger Einsatz von Trinkwasser bei der
Beseitigung des Abwassers. Bisher sei die bei Altanlagen festgestellte vergleichsweise schlechte Reinigungskraft ein „Totschlagargument“ gewesen. Dank Eigenkontrolle und
fachgerechter Wartung stimme dies jedoch heute nicht mehr. Verringert werden solle die Schmutzfracht durch biologische Stufen. Mit Essensresten und Haaren im Abwasser müsse zukünftig
anders umgegangen werden. Wichtig sei es, Wasser vor Ort wieder dem Wasserkreislauf zuzuführen. Gschößl verdeutlichte, dass nicht die Pflanzen, sondern an den Wurzeln angesiedelte
Bakterien Abwasser reinigten. Bei der Standortwahl einer Kleinkläranlage solle auf die klimatischen Verhältnisse besonders geachtet werden. Die technischen Regeln seien nicht wie
das Amen in der Kirche. Sollte es bei einer Genehmigung Schwierigkeiten geben, könne ein Pilotprojekt beantragt werden. Hingenommen werden müsse dabei eine kürzere Genehmigungszeit.
Der falsche Weg sei es, das Wasserrecht zu umgehen und sich vorbeizumogeln. Jahrelange Verantwortung müsse übernommen werden. In der anschließenden Diskussion schälte sich heraus,
dass zunehmend Firmen Wartungsverträge in Höhe von rund 300 Euro jährlich pro Einzelanlage anböten. Gemeindliche Klärwärter dürften Einzelanlagen angeblich nicht warten.
Gschößl bestätigte dies, empfahl jedoch einen Zusammenschluss und dann gelte die Regelung nicht mehr. Derzeit würde sich bei Planungen mit Wartungskosten totgerechnet. Jeder, der
möchte, könne eine Eignungsprüfung ablegen. Entscheidend für den Bürger seien die letztendlichen Abwassergebühren. Auf Unverständnis in der Diskussion stieß die Forderung des
Wasserwirtschaftsamtes, dass die Anlagen 15 Jahre nachweislich funktionieren müssten. Gschößl empfahl, notfalls private Institute als Argumentationshilfen einzusetzen. Beratungsdefizit Als „teilweisen Krampf“ wurde von den Diskussionsteilnehmern die Beratung durch die Wasserwirtschaftsämter bezeichnet.
Gschößl schloss ein Umsetzungsdefizit trotz zahlreicher internen Schulungen nicht aus. Gunter Zepter, Landesvorsitzender der ITK, widmete sich in seinem Vortrag den Gewohnheiten
staatlicher Förderung und deren Auswirkungen auf die Planung dezentraler Abwasserbehandlung. Grundsätzlich könne eine Gemeinde Dritten die Abwasserentsorgung übertragen. Die
Verantwortung bliebe jedoch bei der Kommune. Das Cross-Border-Leasing lehnte er aus rechtlichen Gründen ab, da das Risiko einer Gemeinde mehrfach höher sei als der Verkaufserlös.
Als teilweise überzogen empfand er die Anforderungen an Kleinkläranlagen. Zepter warnte vor der Konzeption technischer Anlagen, welche hohe Wartungskosten nach sich zögen. Zweiter Experte Gefördert werde der erstmalige Bau oder die Erneuerung einer Kläranlage, die vor 1960 gebaut wurde, mit maximal 70 Prozent aus
Landesmitteln. „Sozialisiert“ würden derzeit die Kosten, die an der Gemeinde hängen blieben, mit unrealistischen Abschreibungszeiträumen und Kostenansätzen. Segensreich
könne sich ein zweiter Planer erweisen, der mit zusätzlichen 1,5 Prozent gefördert werde. Pauschale Aussagen sollen nicht akzeptiert, sondern Details vorgerechnet werden lassen.
Geforderte Schmutzwasserkanäle im Abflussbereich von Kleinkläranlagen seien „hirnrissig“. Das beabsichtigte oder unbeabsichtigte Weglassen von Baukosten bewertete Zepter als
grob fahrlässig. Stadt- und Gemeinderäte würden bei diesem Thema regelmäßig über den Tisch gezogen. Bürgermeister Hermann Martin stellte anhand der Rabelsdorfer
Schilfkläranlage den Abwasserentwicklungsprozess der Gemeinde dar. Eine starke Dorfgemeinschaft habe sich nicht einschüchtern lassen und langjährige Auseinandersetzungen in Kauf
genommen. Alle Auflagen der Gemeinde und Fachbehörden seien erfüllt worden. Belegen konnte Martin, „dass die Schilfkläranlage vom Wasserwirtschaftsamt und Teilen des
Gemeinderates nicht gewollt war“. Hervorragender Planer Hervorragend sei die Beratung durch den Erbauer der Schilfkläranlage,
Hermann Gugel, gewesen. Fachbehörden hätten ohne einleuchtende Begründungen behauptet, dass die Anlage nicht funktionieren könne. Das durchgeführte Messprogramm der Behörden
habe jedoch einen Durchbruch bewirkt. Eine noch bessere Reinigungsleistung werde erwartet, wenn die Verwurzelung zunehme. Auch die Einstellung der Baumaßnahme nach 40 angeschlossenen
Einwohnereinheiten sei verkraftet worden. Lediglich ein Bürger sei aus der Solidargemeinschaft ausgeschert. Noch bereiteten die Wartungssatzung und die Klärschlammbeseitigung Sorgen.
Bei dem Bau der Schilfkläranlage sei auf Landeszuschüsse verzichtet worden, weil auf eigene Kappe gebaut wurde. Nachdem die Behörden einsichtig geworden seien und von den Erbauern
der Schilfkläranlage festgestellt wurde, dass ein Trennsystem vorteilhafter sei, will sich das Land beim Bau von rund 980 Metern Kanal und Baukosten von 282 900 Euro beteiligen.
Eigenleistungen würden noch Sparpotenziale bergen. „Es war nicht leicht, durch dieses Feuer zu gehen“, resümierte Martin. Beantragt worden sei die wasserrechtliche
Erlaubnis, die für fünf Jahre in Aussicht gestellt wurde. Der Bescheid zum Antrag auf Einleitung in den Vorfluter Schellenbach stehe noch aus. Möglichkeiten zur Vergrößerung der
Schilfkläranlage seien gegeben. Angetan waren die Seminarteilnehmer von der harmonischen Einfügung der Anlage in die Landschaft. Nicht geklärt werden konnte, ob der Inhalt des
Schönungsteichs zu Feuerlöschzwecken verwendet werden kann. schm
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Kein Tropfen Regenwasser fließt in die Kanalisation
Nach Oben Verstärkte Nutzung für Garten und Haushalt FT 13.06.2002 KRONACH. Zu verstärkter
Nutzung von Regenwasser für Gartenbewässerung und für den Haushalt riefen am MittÂwoch Experten beim ,,Forum grünes Bauen Bayern" auf. Anlässlich der LandesgartenÂschau
informierten sich 111 Bürgermeister, GeschäftsleiÂtende Beamte und Landschaftsarchitekten aus ganz Bayern, hauptsächlich aber aus dem fränkischen Raum, über die
vielfältigen MöglichÂkeiten, das Einleiten von ReÂgenwasser in die Kanalisation zu vermeiden. Die Referenten zeigten vor allem die Nachteile großer verÂsiegelter Flächen - zum
BeiÂspiel Parkplätze, Straßen oder Grundstückseinfahrten - auf. Besonders nach einem starken Regenguss wie am vergangeÂnen Donnerstag sei die Kanalisation hoffnungslos überlasÂtet,
weil das Wasser schwall-artig abfließe. Werde das ReÂgenwasser jedoch auf dem Grundstück belassen und soÂmit nicht den EntwässerungsÂleitungen zugeführt, könne man die
Kanalisation entlasÂten. Walter Kolb von der BayeriÂschen Landesanstalt für Wein und Gartenbau, VeitshöchÂheim, schlug eine KombinatiÂon aus Dachbegrünung, Flächenentsiegelung
und VerÂsickerung als optimale Lösung vor. An einem 1.10-Modell eiÂnes normalen EinfamilienÂhauses auf einem nur 600 Quadratmeter großen Grundstück, bei dem DachbegrüÂnung,
Entsiegelung und Versickerung optimal berücksichÂtigt seien, habe man nachgeÂwiesen, dass selbst eine so extreme Niederschlagsmenge wie die des vergangenen Donnerstags
in einer halben Stunde auf dem Grundstück verschwunden sei, ohne dass ein. einziger Liter in das AbÂwassersystem gelange. Optimale Lösung Entsiegelung
ist nach der ExÂpertenansicht eine Lösung, Versiegelung gar nicht erst entstehen zu lassen, das OptiÂmum. Dies führten BürgerÂmeister Dieter Schaar und
GeÂschäftsleitender Beamter RaiÂner Schimpf aus NeudrossenÂfeld, Kreis Kulmbach, anÂschaulich vor Augen. Seit JahÂren baut die stark anwachsenÂde Gemeinde auf ökologisch
sinnvolle RegenwassernutÂzung, bestraft die FlächenverÂsiegelnden und belohnt diejeÂnigen, die dazu beitragen, weÂniger. Regenwasser in die KaÂnalisation zu leiten. Die
Neudrossenfelder haben es bei einem neuen Baugebiet sogar geschafft, dass kein Tropfen Regenwasser mehr in die KaÂnalisation läuft.
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NP 31.01.2002 u.a. Thema Zisternen und Gebühren Nach Oben Burgpreppach - Marktgemeinderatssitzung - Auszug .... Nach der neuen Satzung darf jetzt ganz offiziell Regenwasser in Zisternen für die
Gartenbewässerung und zur Toilettenspülung gesammelt und verwendet werden. Bisher war die Praxis schneller als die Satzung es erlaubte und damit rechtswidrig. Durch die neue Satzung
wurde nun der Zustand legalisiert. Wie Oberamtsrat Schmidt von der VG Hofheim ausführte, hat die Verabschiedung der neuen Satzung keinen Einfluss auf die Gebühren. Abschweifend vom
Tagesordnungspunkt erläuterte der VG-Leiter die Möglichkeiten, die es einmal geben kann, wenn nun die satzungsmäßige Voraussetzung für die öffentliche Wasserversorgungseinrichtung
geschaffen ist. Elmar Appel hatte nichts gegen die Verabschiedung der neuen Satzung, machte aber darauf aufmerksam, dass künftig an Gebühren für Zisternenbenutzer bezüglich der
Abwassergebühren gedacht werden muss, wenn es zu finanziellen Ausfällen für die Gemeinde kommen sollte, die auch durch Wassereinsparungen auftreten könnten. Nach Meinung des
Gemeinderates Appel müssen auch bei weniger Verbrauch die Anlagen aufrecht erhalten werden. Gerhard Schmidt erklärte dazu, dass die Gemeinde eingreifen kann, wenn durch
Zisternennutzung mindestens 12,5 % weniger Wasserabnahme erfolgt. Davon sei Burgpreppach aber noch weit entfernt. Ohne Gegenstimme wurde der neuen Satzung zugestimmt. ....
Zu viele Kolibakterien in den drei Hohnhäuser Quellen und zu viel Nitrat in den zwei Burgpreppacher
Trinkwasserquellen bereiten der Gemeinde Sorgen. ,,In Ãœschersdorf müssen wir uns am wenigsten den Kopf zerbreÂchen", meinte Bürgermeister ElÂting. Irgendwann wird zwar eine
Sanierung fällig, aber im MoÂment gibt es dort keine ProbleÂme. Durch 17 Untersuchungen im Jahr wurde in Hohnhausen festÂgestellt, dass Keime in den QuelÂlen auftreten. In
Burgpreppach stieg der Nitratwert im Jahr 1990 von durchschnittlich 45 mg/l Nitrat auf über 50 mg/l 1999. Wurden 2000 noch Werte um die 53 mg/l gemessen, so musste ein Jahr später schon
1,3 mg/l Nitratsteigerung zur Kenntnis genommen werden. Bürgermeister Elting ist sich sicher, dass ohne einen weiteren Eingriff von selbst die Werte in den nächsten Jahren nicht
sinÂken, obwohl seit Jahren an die Landwirte Entschädigungen weÂgen Düngeeinschränkungen geÂzahlt werden. Oberamtsrat Schmidt meinte dazu, dass ohne die eingeleiteten
GegenmaßÂnahmen gar keine AusnahmegeÂnehmigung mehr ausgesproÂchen worden wäre. Für Bürgermeister Elting ist es unverständlich, dass verschieÂdene Bürger die
Grenzüberschreitungen als nicht schädlich bezeichnen, während gegen Sendemastanlagen protestiert wird, obwohl dort die vorgeÂschriebenen Grenzwerte eingeÂhalten
werden. Gemeinderat Heinrich RotÂtenberg berichtete von einer BeÂsichtigung von Osmoseanlagen und UV-Bestrahlungsanlagen, die seiner Meinung kostengünsÂtig auch in
Burgpreppach und Hohnhausen gegen das Nitrat und der Verkeimung eingesetzt werden könnten. Bürgermeister Elting stimmte den Ausführungen zu, dass mit technischen Mitteln die
ProbleÂme in den Griff zu bekommen sind, es frage sich nur, zu welÂchem Preis. Norbert Ott wies daÂraufhin, dass die Probleme schon länger bestünden. Dem widersprach
BürgermeisÂter Elting und erklärte, dass man 1998 noch unter der Nitratgrenze lag und erst durch monatliche Messungen den höheren DurchÂschnittswert feststellte. Ott drängte
darauf, noch in dieser Wahlperiode die Probleme anÂzupacken.
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NP 21.09.2001 Widerrechtliche Auffüllung eines Feldweges Nach Oben Untermerzbach:
So geht es nicht - der Bauausschuss der Gemeinde Untermerzbach will eine widerechtliche Verfüllung eines öffentlichen Feld- und Waldwegs in der Gemarkung Gleusdorf nicht dulden. Bei einer Ortseinsicht kritisierte das Gremium die nicht fachgerechten Arbeiten. Der öffentliche Feld- und Waldweg befindet sich rechts neben der Verbindungsstraße zwischen Gleusdorf und Mürsbach und führt in Richtung Wald. Ein Anlieger aus Mürsbach hat den Weg in der zurückliegenden Zeit mit Bitumen, Beton, Steinen, Gittersteinen und Boden aufgefüllt. Und das, ohne die Gemeinde, in deren Besitz der Weg ist, vorher zu informieren, sagte Bürgermeister Eichhorn. Es könne schließlich nicht jeder machen, was er will. Auch Gemeinderat Hubertus Fromm sah das so. Zudem ist die Auffüllung des Weges nicht fachgerecht gemacht worden, urteilte er. Schon aus diesem Grund bestehe Handlungsbedarf. “Wenn man was macht, dann muss es gut sein und nicht dillettantisch”, so Fromm. Bei Regen bestehe die Gefahr, dass der in den Weg gefüllte Boden weggeschwemmt wird. Der Ausschuss stellte fest, dass die Auffüllungen widerrechtlich sind. Durch die nicht fachgerechte Ausführung seien nunmehr Schäden an Fahrzeugen und Grundstücken zu befürchten. Dem Verursacher wird nun auferlegt, den Weg wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen oder die Wegearbeiten fachgerecht auszuführen. Zudem muss der Mürsbacher nachweisen, dass das eingebaute Material nicht umweltgefährdend ist.
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FT 08.09.2001 Nach Oben Trinkwasserschutz muss auf die Tagesordnung SPD-Kreistagsfraktion will Klarheit über Atrazin KREIS HASSBERGE. Berichte über eine Pressekonferenz am Schweinfurter WasserwirtÂschaftsamt (siehe FT vom 13. September) greift der
VorsitÂzende der SPD-Fraktion im Kreistag, Günther Geiling, auf, um Aufklärung über die BelasÂtung mit dem Herbizid Atrazin im Kreis zu fordern. Er sehe Widersprüche zu
Aussagen im UmweltausÂschuss des Kreistages vom 26. Juli, schreibt Geiling in dem Brief an Landrat Rudolf HandÂwerker, in dem er beantragt, das Thema Atrazin in der
nächsten Sitzung des KreisÂtags-Umweltausschusses zu behandeln. Im 6. Umweitschutzbericht, der in der Sitzung vom 26. Juli vorgestellt und erläutert worÂden sei, stehe auf
Seite 36 unÂter 5.6 ,,Nitrat und Pflanzenschutzmittel im Trinkwasser" die Feststellung, dass trotz des seit 1990 gültigen EinsatzverÂbots des
PflanzenschutzmitÂtels Atrazin im Maisanbau noch immer GrenzwertüberÂschreitungen dieses Herbizids festgestellt werden müssten. Auf die Nachfrage Geilings zu den
Gründen sei ihm mitÂgeteilt worden, dass die geänderten Vorgaben der DüngeÂverordnung erst mittelfristig greifen würden und von eiÂnem langwierigen AbbauproÂzess auszugehen sei.
Dass auch heute noch Atrazin verbotswidrig ausgebracht würde, hätten auch die anwesenden Landwirte zurückgewiesen. Das Vorhandensein des AbÂbauprodukts Desethylatrazin sei als
deutlicher Hinweis auf den lang zurückliegenden Herbizideintrag beschrieben worden, schreibt Geiling. Die Leiterin der Technischen
Gewässeraufsicht am Schweinfurter WasserwirtÂschaftsamt, Dr. Dagmar Mußhoff, sei zitiert worden: ,,Ich gehe davon aus, dass Atrazin weiterhin verwendet wird."
Als besonders auffälligen BeÂreich nenne sie den EinzugsÂbereich der Nassach. Als BeÂgründung führe sie an, dass dort das Ausgangsprodukt Atrazin das Abbauprodukt DeÂsethylatrazin weit übertreffe. Dr. Mußhoff habe in der PresÂsekonferenz mitgeteilt, dass es mit gezielten BodenprobenÂentnahmen möglich sei, die ,,Umweltsünder" festzustelÂlen. Dr. Mußhoff könne die Situation erhellen.
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FT 04.09.2001 Nach Oben Farbe gehört nicht in den Ausguss Wasserwirtschaftsamt Schweinfurt rückte natürlichen Kreislauf in den Blickpunkt
HASSFURT/SCHWEINFURT. Die Fließgewässer in der Region Main/Rhön sind in den letzten Jahren zwar ,,sauberer" geworden, aber es bleibt doch einiges zutun, insbesondere was
Aufklärung über die Wasserwirtschaft allgemein und den Umgang mit dem Lebenselixier Wasser betrifft. von Jochen Bopp Dies ist das Fazit eines Presse-Gesprächs mit den
Fachbereichsleitern am Wasserwirtschaftsamt Schweinfurt, das für die Region Main/Rhön - und damit den Landkreis Haßberge - die Zuständigkeitsbehörde in Sachen Trinkwasser,
Grundwasserschutz, Abwasser (Kläranlagen) oder Hochwasserschutz ist. Die Gewässergüte des Mains hat sich in den letzten Jahren durch kontinuierlich verschärfte Anforderungen und den
Ausbau von Kläranlagen deutlich verbessert. Obwohl sich der Abwasseranfall seit 1964 mehr als verdoppelt hat, sind der Main und mit ihm die meisten anderen Gewässer relativ sauber, es
kommt kaum noch zu Fischsterben. ,,Rund 80 Prozent aller Einwohnerwerte (der Rechenbegriff Einwohnerwerte für Kläranlagen beinhaltet auch Gewerbebetriebe, d. Red.) sind inzwischen an Kläranlagen mit Nährstoffelimination angeschlossen", stellte Gerhard Ganzinger, zuständig für Oberflächengewässerschutz und Abwasserentsorgung, fest. Die Phosphoreinträge sind durch phosphatfreie Waschmittel, durch die verbesserten Kläranlagen und weniger Erosion aus der Landwirtschaft um gut 45 Prozent zurückgegangen. Ebenso manche Problemstoffe wie Pflanzenschutzmittel.
Obwohl seit 1991 verboten, ist das Unkrautvernichtungsmittel Atrazin, das im Boden und Wasser nur langsam abgebaut wird, zwar um fast die Hälfte
reduziert, jedoch noch vorhanden.
Noch nicht komplett aufbereitet ist zwar eine Studie mit mehr als zehn Messstellen für die Nassach im Landkreis Haßberge, jedoch kommt es auch hier punktuell zu einem Atrazin-Restmengeneintrag, insbesondere aus Kläranlagen. Dies lässt für die Bereichsleiterin der Technischen Gewässeraufsicht Dr. Dagmar Mußhoff den Schluss zu, dass es sich um einen
nicht sachgemäßen Umgang mit Spritzgeräten (auf dem Bauernhof beispielsweise) handelt und so Pflanzenschutzmittel über die Abwasserkanäle in die Kläranlagen
gelangen. Während Dr. Mußhoff Atrazin in der Nassach im Gegensatz zur Werm als ,,geringeres Problem" ansieht; könne man aber auch hier wegen anderer Herbizide ,,eine Verkaufsstatistik nach den Messergebnissen erstellen".
Gefahren gehen heute auch von Verbindungen aus, die bereits als Spuren das Erbgut schädigen oder als Hormone wirken können. Sie sind in vielen
Alltagsprodukten wie Kosmetika, Badezusätzen, Arzneien, Farben oder Lebensmittelzusätzen enthalten. Alles, was in einer Kläranlage nicht entfernt werden kann, landet im Main, in der
Nordsee und über die Fische wieder auf dem Teller. Deshalb dürfen Medikamente oder Farben in keinem
Fall in Ausguss oder Toilette gekippt werden. Höhere Abwasserabgabe Irritationen bei Gemeinden hervorgerufen hat die erhöhte Abwasserabgabe (eine Art
Strafe) bei zu viel Fremdwassereintrag in die Kläranlagen. Wurde früher die Parole ausgegeben ,je dünner die Brühe, desto besser", so lautet
heute das Credo ,,Je dünner, desto schlechter lässt es sich reinigen". Man wolle die Schmutzmenge reduzieren, erklärte Ganzinger. Nur
schwer sei den Häuslebauern beizubringen, dass man heutzutage keine Dränagen legen müsse, um einen Keller trocken zu halten. Wasserdichte Keller seien ,,so viel teurer nicht".
Trotzdem würden - von der Bauleitplanung auch schwer zu überwachen - Hausdränagen gelegt, die flächenmäßig das Grundwasser absenken und es in die Kanäle ableiten. Diesen
,,Entwässerungskomfort" müsste über die Abwasserabgabe der Gemeinde jeder Bürger bezahlen. Hinsichtlich der Wasserversorgung erklärte Heinz Perzlmeier, dass es
gelte, vor allem örtliche und ortsnahe Versorgungseinheiten zu schützen. Obwohl Unterfranken relativ niederschlagsarm sei, dürfte der Grundwasserstand nach Auffassung des Geologen
Bernhard Pitschka zu halten sein, zumal die Industrie heute erheblich verbesserte technische Möglichkeiten für ihren Wasserbedarf habe. Perzlmeier: ,,Von der Menge her
wird's noch ein paar Jahre reichen, wenn wir uns nicht kaputtmachen". Mit ,,ein paar Jahre" meinte er die Vorschau auf 30 bis 40 Jahre. Gefährdungspotenziale gebe es, einen
absoluten Schutz nicht. Gewerbeansiedlungen in ein Wasserschutzgebiet zu stellen, nur weil die Autobahnanbindung in der Nähe sei, davon sollten Städte und Gemeinde tunlichst abkommen.
Für das Wasserwirtschaftsamt jedenfalls stelle die Fernwasserversorgung nur die letzte Alternative zur Trinkwasserversorgung dar.
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Jeder Bürger im Landkreis Haßberge verbraucht 126 Liter
Nach Oben FT 08.08.2001 Das Statistik-Landesamt untersuchte die Wasserversorgung im Landkreis KREIS HASSBERGE. Wie viel Wasser (ver)braucht ein Mensch? Im Landkreis Haßberge waren es im Jahresdurchschnitt 1998 pro Tag und Einwohner in den
Haushalten rund 126 Liter. Am meisten davon wurde für die Toilettenspülung sowie für Bad und Dusche verwendet. Berechnet hat den Wasserverbrauch im Landkreis das Landesamt für
Statistik und Datenverarbeitung in seinem dieser Tage fertig gestellten Bericht über die öffentliche Wasserversorgung. Demnach bezieht sich der Pro-Kopf-Verbrauch von 126 Litern je Tag
und Einwohner lediglich auf die Haushalte (einschließlich Kleingewerbe), die an das öffentliche Wassernetz angeschlossen sind. Im Landkreis Haßberge waren dies im Jahr 1998 rund 99,7
Prozent der Bevölkerung. Zum Vergleich: Bayernweit waren 98,4 Prozent der Einwohner an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. Im Regierungsbezirk Unterfranken lag dieser Wert
bei 99,7 Prozent. Vergleiche zeigen auch, wo der Landkreis Haßberge mit den rund 126 Litern pro Tag und Haushaltsmitglied steht. In Unterfranken lag der Mittelwert bei 124 Litern,
und im gesamten Freistaat verbrauchte jeder Einwohner pro Tag durchschnittlich 136 Liter. Dabei reichte die Spanne von 105 Litern je Einwohner im Landkreis Schweinfurt bis hin zu 196
Litern in der Landeshauptstadt München. In einer umfangreichen Auswertung hat das Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung zum einen festgestellt, dass sich in Bayern der
Wasserverbrauch in den vergangenen Jahren verringert hat: um neun Liter je Einwohner und Tag im Jahr 1998 seit dem verbrauchsreichsten Erhebungsjahr 1991. Zum anderen schätzt das
Bayerische Landesamt für Wasserwirtschaft, dass durchschnittlich rund 70 Prozent des Leitungswassers für Toilettenspülung, Bad und Dusche, 15 Prozent für Geschirr und Wäsche, elf
Prozent für Haushalt, Garten und Auto und lediglich rund zwei Prozent für Essen und Trinken verwendet werden. Insgesamt haben 1998 die über 2500 Wasserversorgungsunternehmen im
Freistaat rund 919 Millionen Kubikmeter Wasser gefördert, darunter 5,853 Millionen Kubikmeter im Landkreis Haßberge (die regionale Zuordnung erfolgte dabei nach dem Standort der
Wassergewinnungsanlagen). Die Wasserförderung und die Wasserabgabe an Letztverbraucher sind allerdings nicht identisch. Im Landkreis Haßberge wurden im Jahr 1998 insgesamt 5,266
Millionen Kubikmeter Wasser an Letztverbraucher abgegeben, darunter 4,034 Millionen Kubikmeter an Haushalte (einschließlich des Kleingewerbes) und 1,232 Millionen Kubikmeter an
gewerbliche und sonstige Abnehmer. Damit entfielen auf die Haushalte rund 76,6 Prozent der gesamten öffentlichen Wasserabgabe, auf die gewerblichen Abnehmer 23,4 Prozent. Bayernweit
verbrauchten die Haushalte 75,4 Prozent des Trinkwassers, und das Gewerbe nahm 24,6 Prozent des Trinkwassers ab. mar
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