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BUND
Naturschutz Ebern

Umweltschutz

Informationen zur Abfallentsorgung im Bereich Ebern

BN-Linde_klein

Große Resonanz beim Vortrag „Besser Leben ohne Plastik“ in Ebern

Vortrag plastikfrei a

Ebern – Ãœber 100 Teilnehmer/innen durfte der Vorsitzende des Bund Naturschutz (BN) Ebern, Harald Amon, beim Vortrag „Besser leben ohne Plastik“ begrüßen. Zu der Veranstaltung eingeladen hatten neben dem BN, die Eberner Alternative Liste (EAL), die Volkshochschule Ebern und das UmweltBildungsZentrum Oberschleichach. Referentin war Nadine Schubert, die Co-Autorin des gleichnamigen Bestsellers. Nadine Schubert beleuchtete eindrucksvoll, dass nicht nur der für die Kunststoffproduktion erforderliche Energie- und Rohstoffverbrauch problematisch sei, sondern insbesondere das in der Biosphäre stark zunehmende Mikroplastik. Dieses reichere sich in der Umwelt und damit auch in der Nahrungskette für Tiere und Menschen an. Viele Verbraucher seien mittlerweile bereit, bei ihrem Einkauf auf Plastiktüten zu verzichten und auf unverpackte Produkte oder alternative Verpackungen wie Glas zurückzugreifen. Bewusst sei vielen jedoch noch nicht, dass Mikroplastik beispielsweise in Waschmitteln und Kosmetika enthalten sei oder beim Waschen von Kunstfaser-Textilien entstehe. Mit vielen anschaulichen Beispielen verdeutlichte Nadine Schubert wie mit vertretbarem zeitlichem und finanziellem Aufwand Plastik sukzessive reduziert werden könne. EAL-Sprecher Oliver Kröner bedauerte, dass von 14 eingeladenen Eberner Lebensmittel -Einzelhändlern nur Vertreter des REWE-Markts und des Welt-Ladens zu der Veranstaltung gekommen waren. Für Kröner hat der Handel, neben den Verbrauchern selbst, eine Schlüsselrolle für eine plastikärmere Welt. Dass beispielsweise Bananen, Salatgurken oder Bio-Obst und -Gemüse in Folie verpackt seien, sei völlig widersinnig. In größeren Städten würden sich bereits zunehmend Läden etablieren, in denen alle Produkte unverpackt gekauft werden können. Kröner appellierte an die Teilnehmer/innen, ihre Marktmacht auszuspielen und beim Handel in der Region verstärkt unverpackte Produkte zu kaufen und ein größeres Angebot solcher Produkte einzufordern.

 

Plakat zu Vortrag

 

Besser Leben ohne Plastik

Der Honig, den wir uns allmorgendlich auf‘ s Brötchen schmieren, ist mit Mikroplastik belastet. Das Kaffee-Wasser enthält kleinste Plastikpartikel. Plastik ist überall in unseren Haushalten zu finden und scheint unverzichtbar zu sein. Die Folgen für die Gesundheit sind noch nicht absehbar. Doch eines ist klar: Plastik macht krank. Uns und die Umwelt. Aber geht es wirklich nicht ohne? Nadine Schubert, die Autorin von „Besser leben ohne Plastik“, hat sich genau diese Frage vor zwei Jahren auch gestellt – und lebt heute annähernd plastikfrei. In ihrem Vortrag zeigt sie, wie und wo man im täglichen Leben Plastik einsparen und ersetzen kann, vom bewussten Einkauf bis hin zum Selbermachen von Produkten, die man »plastikfrei« nirgends bekommt. Die Besucher der Vorträge sind immer wieder erstaunt, wie einfach und günstig es ist, auf Plastik zu verzichten. Das Thema Plastikvermeidung ist in der Gesellschaft angekommen.

Eine Kooperation von der Eberner Alternative Liste (EAL), Bund Naturschutz (BN) Ebern, vhs Ebern und UBiZ

Referentin:  Nadine Schubert

Termin:  Freitag, 24.03.17, 19:30 - 21:30 Uhr, Eintritt frei

Veranstaltungsort: Gasthof „Frankenstuben“ , Klein-Nürnberg 20, 96106 Ebern

 

FT 13.02.2004  Bürger in Sachen Müll „gut gezogen“ 

Kreisabfallwirtschaftsbetrieb legte die Abfallbilanz 2003 vor:
Gesamtmenge sinkt 

KREIS HASSBERGE. Das Müllaufkommen im Kreis ist gesunken, wie der Kreisabfallwirtschaftsbetrieb mitteilt. Das beweisen die gemeindebezogene Müllmengen 2003. Im Durchschnitt kamen auf jeden Landkreisbürger genau 79,1 Kilogramm Haus- und Sperrmüll.
Dieser Wert, gegenüber 2001 über elf Prozent weniger, verdeutlicht die Disziplin, mit der im Kreis der Müll getrennt wird. Der Abfallwirtschaftsbetrieb wertet dies als Verdienst aller Bürger. Sie halten durch Abfallvermeidung und Erfassung von Wertstoffen das Müllaufkommen gering.
Insbesondere durch die hohe Akzeptanz des Wertstoffhofsystems sowie durch die konsequente Nutzung der Biotonne leisten sie einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz sowie zur Stabilität der Müllgebühr.
Allerdings entwickelt sich das Müllaufkommen in den Gemeinden recht unterschiedlich: Während in 16 Gemeinden sinkende Müllmengen zu verzeichnen sind, gibt es bei acht Gemeinden Ausreißer. Dabei wird die Spanne zwischen dem niedrigsten und dem höchsten Aufkommen immer größer: Über die Hälfte mehr Haus- und Sperrmüll hat die Gemeinde mit dem höchsten Müllaufkommen angeliefert als die mit dem geringsten Aufkommen. So tragen die gemeindebezogene Verwiegung und Abrechnung zur Gebührengerechtigkeit im Kreis bei.
Zeitgleich (durch die Verwertung von Schrott und Altholz aus den Sperrmüllsammlungen) nimmt das Wertstoffaufkommen über die Gemeindegrenzen hinweg stetig zu. Lag das Gesamtaufkommen, also Abfälle und Wertstoffe zusammen, 1997 noch bei 231,15 Kilogramm, liegt der Wert für 2003 bei 264,50 Kilogramm.

Enorme Fortschritte hat die Abfallvermeidung gemacht. Dank „Möbel – Z.A.K.“ fallen Jahr für Jahr mehrere tausend Möbelstücke aus dem Sperrmüll heraus, und dank der „Wühlkiste“ können die Bürger Hausrat in Ebern, Eltmann und Haßfurt gewinnbringend abgegeben. Fragen beantwortet Wolfgang Aull von der Abfallberatung des Kreises unter Telefonnummer 09521/27142.

NP 13.02.2004

MÃœLLHEIZKRAFTWERK WÃœRZBURG 

14 Millionen Euro Schulden angehäuft Rücktritt von Manager gefordert

Hat die Politik bei der Kontrolle des Müllheizkraftwerks Würzburg versagt? Dieser Frage wollen Bündnis 90/Die Grünen und der Bund Naturschutz nachgehen. - FOTO: KENNER

In einer Stellungnahme zur aktuellen Entwicklung im Bereich der Abfallentsorgung hat am Mittwoch Christoph Trautner, Fraktionssprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Kreistag Würzburg, den Manager des Müllheizkraftwerks, Ferdinand Kleppmann, zum Rücktritt von seinem Posten aufgefordert.

WÃœRZBURG - Kleppmann habe der Öffentlichkeit etwas „vorgegaukelt“. Das Versprechen, keinen Fremdmüll zu verbrennen, sei gebrochen worden. Die gescheiterte Müllpolitik habe zu einer „gesetzwidrigen“ Anhäufung von 14 Millionen Euro an Schulden geführt, verbunden mit einem schockartigen Anstieg der Müllgebühren.

Am Mittwoch luden Benita Stolz, Zweckverbandsrätin Abfallwirtschaft, und Christoph Trautner (beide Bündnis 90/Die Grünen) sowie Karin Miethaner-Vent, Vorsitzende des Bund Naturschutz, Kreisgruppe Würzburg, zu einer Pressekonferenz. Benita Stolz machte auf ein „Betriebskosten-Defizit des Würzburger Müllheizkraftwerks in Höhe von 14 Millionen Euro“ aufmerksam. Seit Mitte der 90er Jahre habe, unentdeckt von der Öffentlichkeit, eine Anhäufung von Schulden zu diesem Stand geführt. Jahrelang seien die Bürger mit relativ günstigen Müllgebühren getäuscht worden und nun stelle sich der Kosten-Schock ein.

Verbraucher werden zur Kasse gebeten

Entgegen der gesetzlichen Vorgabe, zeitnah eine Kostendeckung herbeizuführen und Gebühren anzupassen, habe man darauf gesetzt, immer mehr Kapazitäten vorzuhalten und in teure Technik investiert. Die Quittung erhalte nun der Verbraucher, der kräftig zur Kasse gebeten werde. Stolz wies auch darauf hin, dass die Gebietskörperschaften, das sind die Stadt Würzburg und die Landkreise Würzburg und Kitzingen, für diese Schulden-Millionen zur Rechenschaft gezogen werden, falls es nicht gelinge, bis 2006 durch Mehreinnahmen der Anlage aus der Schuldenfalle zu kommen.

Den Hauptschuldigen für die „verfehlte Müllpolitik“ sehen die Grünen in Ferdinand Kleppmann. „Er hat unser tiefstes Misstrauen“, formulierte Christoph Trautner. Als verantwortlicher Manager müsse er zurücktreten. Trautner warf Kleppmann vor, bei der Kapazitätserweiterung des Kraftwerks der Öffentlichkeit „etwas vorgegaukelt“ zu haben. Die dritte Ofenlinie sei überdimensioniert. So habe er das Versprechen an die Bevölkerung der Umgebung, keinen Fremdmüll zu verbrennen, nicht lange halten können.

Immer mehr Müll aus Bad Kissingen, Ostalbkreis, Weißenburg-Gunzenhausen, Ansbach, Neustadt/Aisch sei dazugekommen. Man stehe sogar, so Trautner, mit Frankfurt und Berlin in Verhandlungen. Neben der Verkehrsbelastung leide die Region unter der Abluft und dem Dreck, der übrig bleibe. Zudem seien die Müllverträge aus Sicht der hiesigen Zahler „schlecht ausgehandelt“. In Fremdlandkreisen führe das zu Entlastungen von bis zu 90 Euro pro Mülltonne im Jahr gegenüber den Verbrauchern in der Region Würzburg.

Und noch dazu seien die Verträge ohne Not gleich auf 15 Jahre festgelegt worden. In dieser Zeit sei mit dem Ansteigen der Kosten für die Entsorgung der Reststoffe nach dem Verbrennen zu rechnen – wiederum zu Lasten der Region. In Zukunft sollen laut Kraftwerksplanung 180 000 Tonnen Müll verbrannt werden, 71 000 Tonnen davon seien Fremdmüll. Trautner: „Es ist pervers, vom Bürger zu verlangen, dass er Müll vermeiden soll, während gleichzeitig das Kraftwerk auch noch Müll von außerhalb heranschafft“. Man sei jetzt an einem Punkt angelangt, wo ein „neuer Anfang in der Abfallbeseitigung dringend nötig“ sei, diese Neuausrichtung sei aber nur „ohne Herrn Kleppmann“ möglich.

Systematisch in die Sackgasse

Schon früh habe der Bund Naturschutz vor einer Ãœberkapazität der Anlage gewarnt, so Karin Miethaner-Vent. Es sei zu erwarten gewesen, dass die Gesetzesentwicklung in Richtung Müllvermeidung gehe. Da habe Kleppmann ihrer Meinung nach stets dagegengesteuert, teils auch in „abenteuerlichen Lobby-Interessenverbänden“, die „wohl am Ende auch noch von öffentlichen Mitteln finanziert wurden?“ So sei es „systematisch in die Sackgasse gegangen“.

Ein Ausweg sei dann vielleicht irgendwann eine vierte Ofenlinie und noch mehr Müll, so das Horror-Szenario der BN-Kreisvorsitzenden. Man müsse die Spirale, die sich aufgeschaukelt haben, unterbrechen. Dazu müsse die Politik ihrer Kontrollfunktion optimal nachkommen, was bisher offensichtlich nicht gelungen sei.

In einem Ausblick gab Benita Stolz der Hoffnung Ausdruck, dass in Würzburg nur noch verbrannt werde, was unbedingt verbrannt werden müsse. Ansonsten solle man neuen Verfahren eine Chance geben und im Fall von Verbrennungsanlagen zu kleineren Einheiten zurückkehren. Mit Anträgen an die Zweckverbandsversammlung will Stolz das Handeln in Sachen Müll für die Öffentlichkeit transparenter machen. Eine tiefere Kontrolle der Finanzen, Investitionen und Abschreibungen durch die Kommunalpolitik soll zu Kostenklarheit führen. Nur so könne die Gefahr des Durchschlagens der Schulden auf die Haushalte der Gebietskörperschaften verhindert werden.

Klimaschutz

In abfallarmen Situationen soll statt Öl (1,4 Millionen Liter im Jahr 2000) auf so genannte „Sekundärbrennstoffe“, wie sie in mechanisch-biologischen Aufbereitungsanlagen erzeugt werden, zurückgegriffen werden. Ziel müsse es sein, Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit zu erreichen. pkw

Verbot der Verbrennung von holzigen Gartenabfällen
Auszug aus einem Schreiben vom 22. Mai 1993 an das Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen 
„Das integrierte Entsorgungskonzept unseres Landkreises Haßberge sieht vor, daß Gartenabfälle einer Kompostierung und damit einer Verwertung zugeführt werden. Baumschnitt und Gartenabfälle sind über den gemeindlichen Kompostplatz oder die zentrale Kompostieranlage in Wonfurt zu entsorgen.
Das Bayerische Abfallwirtschaftsgesetz schreibt im Art.1(1) Nr.3 für "kompostierbare Stoffe" die weitestgehende Rückführung in den Stoffkreislauf vor (stoffliche Abfallverwertung). Die Gemeinden haben vorbildhaft dazu beizutragen, daß die Ziele des Art.1 (1) erreicht werden.
In verschiedenen Gemeinden unseres Landkreises bestehen jedoch weiterhin Verordnungen, welche das Verbrennen pflanzlicher Abfälle auch innerhalb geschlossener Ortsteile, zulassen.
Laut Mitteilung des Landratsamtes ist das Verbrennen von holzigen Gartenabfällen in der "Verordnung über die Beseitigung von pflanzlichen Abfällen außerhalb zugelassener Beseitigungsanlagen" (PflAbfV) vom 13.03.1984 geregelt. Rechtliche Grundlage für diese Verordnung ist § 4 Abs.4 des Abfallgesetzes (AbfG) von 1986.
Unserer Meinung nach, sollte auf das Verbrennen von holzigen Gartenabfällen, vor allem auch im Hinblick auf die Klimaproblematik und die Vernichtung von wertvollen Bodenverbesserungsmitteln, verzichtet werden.
Wir bitten daher um Mitteilung, ob beabsichtigt ist, die o.a. Verordnung, auch auf Grund der Vorgaben des neuen Bayerischen Abfallwirtschaftsgesetzes, aufzuheben. „

Antwort des Ministeriums an das LRA Haßberge mit Abdruck an den AK Abfall: 
„Das Landratsamt Haßberge wird gebeten, die Situation im Landkreis zu überprüfen. Holzige Gartenabfälle dürfen nur dann verbrannt werden, wenn die Entfernung zu einer Sammelstelle nicht zumutbar ist“ 
 
 

NP 10.10.2003
MAROLDSWEISACH - Die Gemeinde weist daraufhin, dass die Verbrennungsverordnung bezüglich Gartenabfälle außer Kraft gesetzt wurde. Alle Bürger haben die Möglichkeit, ihre holzigen Gartenabfälle auf der Grünschnittdeponie in Allertshausen zu entsorgen.
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Umweltschutz auf dem Friedhof
Diese vom BN Ebern mit initiierte Aktion hat in ganz Deutschland Nachahmung gefunden. Angefangen hat sie durch eine Anregung vom 1.Vorsitzenden Harald Amon im September 1991. Zusammen mit den Umweltbeauftragten der katholischen Pfarrgemeinden im Dekanat Ebern/Haßfurt wurde eine Info-Broschüre erstellt, welche als Erstauflage 4.000 Exemplare hatte. Nachdem mehrere überregionale Zeitschriften darüber berichteten, gingen 236 Anfragen zu diesem Thema aus dem ganzen Bundesgebiet und aus dem benachbarten Ausland beim BN in Ebern ein. Angefragt haben u.a. Bürgermeister, Landräte, Pfarreien, Parteien, die Landtagsfraktion der FDP in Baden-Württemberg, Umweltverbände, Umweltämter, Verbraucherorganisationen, Umweltinstitute usw.
Begleitend zu der Info-Broschüre wurde eine Ausstellung erarbeitet, welche vor allem auf Pfarrfesten gezeigt wurde.
Dem Thema Umweltschutz auf unserem Friedhof hat sich dann auch das Landratsamt Haßberge angenommen. Die Ausstellung wurde ergänzt und am 15.10.92 durch Landrat Rudolf Handwerker im UBIZ eröffnet. Die Gemeinde Oberaurach leistete ihren zusätzlichen Beitrag durch Vereinbarungen mit den ortsansässigen Gärtnereien.
Die Anregungen aus unserer Broschüre sind auch Teil der bayernweit vertriebenen Broschüre „Friedhof - Ort des Lebens“ der Umweltbeauftragten der bayerischen Diözesen vom Oktober 1994. Der Umweltbeauftragte der Diözese Würzburg Edmund Gumpert greift dieses Thema ebenfalls immer wieder auf.

Der Landkreis Haßberge ist ausgehend durch die Initiative des BN Ebern beispielgebend für die Gestaltung der Gottesäcker geworden. Hierüber wurden auch mehrfach Berichte im Rundfunk und im Bayerischen Fernsehen gebracht.
Die Thematik wurde auch zusammen mit Gärtnereien und Bestat-tungsinstituten besprochen, damit diese die Aktion unterstützen. Nachdem von Teilen der Gärtnereien anfangs Probleme bei der Durchführung gesehen wurden, hat der Obermeister der Gärtner Berthold Geßner im November 1995 „Vollzug gemeldet“. Kränze, Gestecke und Steckhilfen aus den örtlichen Gärtnereien sind so aufgebaut, daß sie nach Gebrauch komplett kompostierbar sind.
Es wäre zu wünschen, daß alle Gemeinden des Landkreises die Initiative durch die Aufstellung von geeigneten Behältnissen unterstützen, so daß die Bürger bei der Aktion auch wirkungsvoll mitmachen können. Die meisten Gemeinden im Landkreis haben inzwischen ihre Friedhofssatzungen unseren Vorschlägen angepaßt. 
Nachdem in der ersten Zeit dieses Thema etwas pietätlos erschien, ist es in der Zwischenzeit zu einem selbstverständlichen Thema innerhalb der kirchlichen und gemeindlichen Umweltaktivitäten geworden. 
Der BN Ebern hat jedenfalls mit dieser Aktion erfolgreich zur Abfallvermeidung beigetragen.
 

Abfall

 Volksbegehren und Volksentscheid "Das bessere Müllkonzept"
Mit Info-Ständen, Aufklärungsveranstaltungen und Plakaten versuchten wir der Bürgeraktion "Das bessere Müllkonzept" zum Erfolg zu verhelfen.
Die Abfallentsorgung ist in Bayern durch den Volksentscheid im Jahre 1991 richtungweisend auch für andere Bundesländer erfolgt. Das Bewußtsein der Bevölkerung ist die von Umweltverbänden durchgeführte Aufklärungsarbeit wesentlich verbessert worden.
In unserem Landkreis Haßberge ist vom Dualen System kein Gelber Sack eingeführt worden. Dies bedeutet, daß die Bürger ihre Wertstoffe selbst in die verschiedenen Fraktionen aufteilen und zu den Wertstoffhöfen bringen müssen. Dies hat einen bewußteren Umgang mit dem Abfall zur Folge. Außerdem ist eine sortenreinere Erfassung als mit dem Gelben Sack das Ergebnis.
Seit mehreren Jahren ist eine Biomüllabfuhr im Landkreis eingeführt.
Der Hausmüll des Landkreises Haßberge wird im Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt (GKS) verbrannt.
Seit 1997 wird der Hausmüll je Gemeinde verwogen. Die Gemeinden haben nun ein Interesse, daß möglichst wenig Hausmüll anfällt, um für die Bürger günstigere Abfuhrgebühren zu erreichen. Dies war eines der Ziele des o.a. Volksbegehrens.
 

FT 09.10.2003 
Beispiel Zeil macht Schule 
von Jochen Bopp
Kreis Hassberge. Die Probleme, die in Haßfurt ein Austauschlehrer mit Kunststoffverpackungen hatte, haben bei Landrat Rudolf Handwerker nach eigenem Bekunden für einiges Schmunzeln gesorgt. Der autolose Lehrer, der inzwischen wieder in Spanien ist, hatte sich sogar an das Umweltministerium gewandt, weil er keine Möglichkeit sah, seine Kunststoffverpackungen – im Gegensatz zu Flaschen – in einen Container zu schmeißen.
Die Wertstoffhöfe seien kilometerweit entfernt, was er zu Fuß nicht schaffe. Der Kreisrat der Grünen, Rainer Marquardt, sah sich veranlasst, im Umweltausschuss des Kreistages eine Anfrage zu stellen, warum denn nicht auch Kunststoff-Container in den Siedlungen aufgestellt würden. Schließlich würden Fahrten der Bürger zu den Wertstoffhöfen vom Dualen System Deutschland (DSD) finanziell nicht entschädigt.
Zu viele Fremdstoffe landen im Container
Die Antwort der Abfallwirtschaft: Der Landkreis bekommt die Aufwändungen der – sehr gut funktionierenden – Wertstofftrennung vom DSD ersetzt und gibt dies über die niedrigeren Gebühren an den Bürger weiter. Der Versuch mit einem Tetrapak-Container in Knetzgau sei gescheitert, weil selbst durch ganz schmale Öffnungen zu viele Fremdstoffe eingeworfen worden seien.
Dass es eine schlichte Lösung für das kleine Problem gibt, schilderte Zeils Bürgermeister Christoph Winkler: In Zeil fährt jeden Monat ein Müllfahrzeug auf Anmeldung zu nicht mobilen Leuten und entsorgt deren Kunststoffverpackungen. Es gebe derzeit etwa 25 Betroffene. Das Beispiel sollte bei der nächsten Bürgermeisterversammlung besprochen werden, meinte der Landrat.

NP 09.10.2003
Bürger nehmen Wertstoffhöfe sehr gut an
Der Werkleiter des Abfallwirtschaftsbetriebes Winfried Neubauer, zog eine positive Bilanz über die vergangenen zehn Jahre
Die Entsorgung von Verkaufsverpackungen (Kunststoffe) im Landkreis Haßberge war auf Antrag des Grünen-Kreisrats Rainer Marquardt ein Thema bei der Sitzung des Umwe1t- und Werkausschusses des Kreistages am Mittwochnachmittag im Landratsamt.
HASSFURT - Für Bürger, die kein Auto besitzen, entstehe ein nicht hinnehmbarer Zwang, die Hilfe von Mitbürgern bei der Entsorgung von Verpackungsmüll mit Grünem Punkt an den Wertstoffhöfen in Anspruch zu nehmen, bemerkte Kreisrat Rainer Marquardt in seinem Antrag vom 4. Juli. Für ihn gebe es zwei mögliche Lösungen der Entsorgung: Über ortsnah aufgestellte Container für Plastikabfälle oder durch zyklisch stattfindende Sammlungen (gelber Sack).
Zu diesem Antrag nahm Landrat Rudolf Handwerker und der Werkleiter des Abfallwirtschaftsbetriebes Winfried Neubauer Stellung. Das „Duale System" zur Erfassung von Verpackungswertstoffen sei im Jahr 1992 bundesweit etabliert worden. Die Erfassung erfolge im Holsystem (gelber Sack) oder im Bringsystem (Wertstoffhof). Der Landkreis Haßberge, so Neubauer, habe sich für das Holsystem entschieden und das DSD-Erfassungssystem sei im Jahre 1992 in das damals im Aufbau befindliche Wertstoffhofsystem integriert worden.
Die Verpackungswertstoff würden auf den Wertstoffhöfen entgegen genommen, dort entsprechend den Vorgaben der Verwertungsindustrie getrennt, erfasst und somit ohne weiteren Sortieraufwand und ohne Sortierreste der Verwertungsindustrie zur Verfügung gestellt. Wie die Erfahrung zeige, ergebe das Wertstoffhofsystem  aufgrund der ständigen Qualitätskontrolle durch geschultes Personal erstklassige Materialqualität eine ,,ideale Plattform für hochwertiges Recycling".
Der Störstoffanteil (bis 20 Gewichtsprozent), der bei dem Einsatz von ,,gelben Säcken" die Qualität der Ware erheblich beeinträchtige und die Entsorgungskosten in die Höhe treibe liege bei dem Konzept Wertstoffhof bei null Prozent, erklärte Neubauer. Dank der Vorsortierung auf den Wertstoffhöfen entfielen die Betriebskosten der Sortieranlage für die Sortierung sowie die Entsorgungskosten für die Störstoffe. Die resultierenden Erlöse hätten einen deutlichen positiven Einfluss auf die Müllgebühren. Problematisch, das gestand der Werkleiter ein, sei allerdings das Wertstoffhofsystem für die Bürger, die nicht mobil seien, um die Wertstoffhöfe im Kreisgebiet anzufahren.
Nach der nunmehr zehnjährigen Erfahrung mit dem Wertstoffhofsystem im Landkreis stellte Werkleiter Winfried Neubauer fest, dass dieses System von den Bürgern außerordentlich gut angenommen werde. Das liege sicher auch daran, dass in den Wertstoffhöfen regelmäßig zu gefälligen Öffnungszeiten über 25 unterschiedliche Wertstoff- und Abfallarten weitestgehend kostenlos – abgegeben werden könnten.
Die Wertstoffhöfe hätten einen maßgeblichen Anteil daran, dass das Restmüllaufkommen im Haßbergkreis konstant eines der niedrigsten in ganz Bayern sei. ,,Natürlich hätte dieses Ergebnis nachhaltig Einfluss auf das Müllgebührenniveau", betonte der Werkleiter.
Das über die Wertstoffhöfe erfasste Mengenaufkommen an Verpackungen würde die Vorgaben der Verpackungsverordnung regelmäßig überschreiten. Die erfassten Mengen seien mit dem Holsystem vergleichbar. ,,Dies zeigt, dass die Landkreisbevölkerung das Abfallwirtschaftskonzept des Landkreises mitträgt"' freute sich Neubauer, und meinte weiter dass das Wertstoffaufkommen ferner beweise, dass in ländlichen Gebieten die Bereitschaft zur Nachbarschaftshilfe noch vorhanden sei.
Regelmäßig durchgeführte Restmüllanalysen würden belegen, dass der Anteil an Verpackungen in der Restmülltonne zu etwa zwölf Prozent auf ,,Gelbe-Sack-Ware“ zurückzuführen sei. Ein Wert, der auch dem Ergebnis aus Kommunen mit Hol­Systemen entspreche. Winfried Neubauer folgerte daraus, dass der Anteil derer, die gerne ihre Verpackungswertstoffe entsorgen würden, aber nicht zu Wertstoffhöfen  fahren könnten, nicht sehr hoch sein könne. ,,Immer wird es Ausnahmen geben und immer wird es, guten Willen vorausgesetzt, für diese Ausnahmen auch Lösungen geben."
,,Wir verfügen über ein stimmiges System, an dem festgehalten werden muss", erklärten Landrat Handwerker und Werkleiter Neubauer übereinstimmend. Ein ergänzendes Erfassungssystem für Kunststoffverpackungen über die frei zugänglichen Wertstoffinseln sei nicht notwendig und würde auch nicht funktionieren. Entsprechend negative Erfahrungen habe der Abfallwirtschaftsbetrieb vor einigen Jahren bereits bei dem Versuch gemacht, Tetra­packs über Wertstoffinseln zu erfassen. Damals sei die notwendige Sortenreinheit nicht erzielt worden.
Der Aufbau eines ergänzenden Holsystems - beispielsweise gelber Sack oder Wertstoffmobil - würde zwangsläufig das Bringsystem in seiner Substanz und damit die Gesamtfinanzierung des Wertstoffhofsystems  im Landkreis Haßberge gefährden, zeigte sich Werkleiter Winfried Neubauer sicher. Zudem müssten die dafür notwendigen Mittel dem Gesamthaushalt ,,Abfallwirtschaft" entnommen werden.            ky

FT 03.10.2003
Wider wildes Wegwerfen
Stadt Ebern leidet zunehmend unter widerrechtlichen Müllablagerungen
von Eckehard Kiesewetter
EBERN. Alles im Eimer? - Schön wär's; und doch auch wieder nicht! Ein Großteil des Mülls, der in Ebern weggewor­fen wird, landet nicht auf dem Wertstoffhof oder in den dafür vorgesehenen Behältnissen.
Rund 75 Abfallkörbe sind an verschiedenen  Stellen im Stadtgebiet angebracht und werden durch Arbeiter des Bauhofes mindestens einmal die Woche entleert. Werner Grell der Chef des Bauhofes berichte­te im Gespräch mit dem FT, dass ein Bauhofarbeiter dafür in der Woche rund neun Ar­beitsstunden benötigt.
Rechne man den Einsatz des Klein-Lastwagens hinzu, so summieren sich allein fürs Entleeren der Papierkörbe Lohn- und Fahrzeugkosten auf 16000 Euro im Jahr.
Dazu kommen nochmals 5000 Euro Entsorgungskosten für diesen Restmüll, der in Containern am Wertstoffhof gesammelt wird.
So gibt die Stadt also gut und gern 20000 Euro pro Jahr aus, um Straßen und Wegränder sauber zu halten.
Umso erboster reagiert Grell, wenn er feststellt, dass Hausmüll säckeweise in die öffentlichen Abfallbehälter gestopft, oder aber kurzerhand in der Flur deponiert werden. Dabei zeichnen sich nach seiner Beobachtung bestimmte ,,Laufstrecken" ab, die offenbar immer von den gleichen Umweltsündern genutzt werden.
Ein besonders krasses Beispiel veranlasste den Bauhofleiter dieser Tage dazu, Anzeige zu erstatten.
Ein bislang Unbekannter, hatte einen Container am Rückgrabenweg in Ebern, der auch für Friedhofsabfälle gedacht ist, randvoll mit Hausabfällen und Sperrmüllgut, Kunststoffabfälle, Elektroteile, ein Waschbecken, Hausrat und Lebensmittel. Die Polizei hat den Abfall untersucht und Hinweise gefunden, die helfen sollen, den oder die Verursacher ausfindig zu ma­chen. ,,Ein Wahnsinn ist das", empörte sich Werner Grell:
Das verursacht Kosten en masse von der Allgemeinheit getragen werden müssen." Grell appelliert an die Bevölkerung, die Verursacher derartiger widerrechtlicher Abfallablagerungen zu melden, denn nur so könne man verhindern, dass die Abfallbeseitigungskosten für die Stadt überhand nehmen.
Ein kleines Gegengewicht zu diesen Missständen schafft die ,,Aktion saubere Stadt“  die am morgigen Samstag von 8 30 bis 12 Uhr über die Bühne geht Treffpunkt aller fleißigen Helfer ist der Bauhof.
,,Nur für Friedhofsabfälle!" Den Container am Eberner Friedhof hat dieser Tage ein Unbekannter randvoll mit Hausrat gefüllt. Unrühmlicher Gipfel eines allgemeinen Trends, immer mehr Abfall auf widerrechtliche Art zu entsorgen.       
FT-Foto: Eckehard Kiesewetter

NP 02.10.2003
Müll am Friedhof abgelagert
EBERN - Vermutlich über das vergangene Wochenende wurden in einem am Eberner Friedhof abgestellten großen Müllcontainer in großem Umfang häusliche Abfälle und Sperrmüllgut abgelagert.
Der Container wurde restlos mit Kunststoffabfällen, Hausratartikeln, Lebensmittelresten und anderem Unrat gefüllt. Der bzw. die Ablagerer sind bisher unbekannt. Bei einer durchsicht des Abfalls konnten ansatzpunkte für polizeiliche Ermittlungen auf die Ablagerer festgestellt werden. Weitere Ermittlungen dahingehend werden geführt. Wer kann Hinweise über die Herkunft der Abfälle machen. Polizeiinspektion Ebern Tel 09531 9240
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FT 28.05.2003
Erstmals ein Rückgang beim Müll
Umweltausschuss des Kreistags wurde die Abfallbilanz vorgelegt
KÖNIGSBERG. Die Bürger des Landkreises sind nach wie vor vorbildlich bei der Vermeidung und Sortierung von Abfällen. Dies sagte der Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes im Landkreis, Wilfried Neubauer, als er dem Umweltausschuss des Kreistags gestern in Königsberg die Müll- und Wertstoffbilanz für das Jahr 2002 vorlegte.
Rund 334 Kilogramm ,,Abfall" produzierte jeder Bürger im Landkreis letztes Jahr, wobei Müll im engeren Sinn lediglich 85 Kilogramm waren. Alles an­dere wanderte über das System der Wertstoffsammlungen – in den Wirtschaftskreislauf zurück, wobei der Biomüll und das Altpapier am stärksten mit jeweils rund 80--Kilogramm pro Bürger und Jahr ins Gewicht fielen, wie Neubauer sagte.
Erstmals seit Jahren beobachtete der Abfallwirtschaftsbetrieb beim Haus- und Sperrmüll einen leichten Rückgang der vor allem auf das Konto des Sperrmülls ging. Sei es, dass die Bürger auf Grund von Sparsamkeit ,,weniger nausstellten"(Christoph Winkler), sei es, dass professionelle Sperrmüllverwerter ihre Aktivitäten aus weiteten: - Für Neubauer ist Stabilisierung auf einem ,,sehr guten Niveau" ein Zeichen dafür, dass der Landkreis mit seinem Entsorgungssystem richtig liegt. Für Neubauer steht weder die turnusmäßige Sperrmüllabfuhr zur Diskussion noch die Müllverwiegung direkt am Haus, die aufwändig wäre und keinen nachhaltigen Spareffekt erwarten lasse - es sei denn fragwürdige Ergebnisse.
So schaute Kreisrat Christoph Winkler auf die jüngsten Entsorgungszahlen aus dem Landkreis Aschaffenburg, die Neubauer als Vergleich in seine Unterlagen aufgenommen hatte. Bis vor zwei Jahren lag dieser Landkreis auf dem Müll-Spitzenplatz in Bayern; seine Bürger produzierten den meisten – Müll. Seit Einführung der Müllverwiegung sind die Aschaffenburger Spitzenreiter in Bayern - - bei der Müllvermeidung. ,,Da- kann doch was nicht stimmen", meinte Winkler. Im Landkreis Haßberge wird  sich jedenfalls nichts Grundlegendes ändern, sagte Neubauer, auch wenn man durch den ,,Erfolg" von Aschaffenburg auf - den dritten Platz in Bayern drängt wurde. ,,Wir können uns sehen lassen, auch was die Gebühren angeht", resümierte der Werkleiter gestern vor dem Umweltausschuss.
Durchaus Handlungsbedarf sieht er allerdings innerhalb des Landkreises' da bei einem Durchschnitt von 85 Kilo­gramm Müll pro Bürger und Jahr zwischen den Gemeinden doch erhebliche Unterschiede ausgemacht werden können. So liegen Breitbrunn und Bundorf mit jeweils 70 und Aidhausen mit 72 Kilogramm Haus- und Sperrmüll weit - vor Ge­meinden wie Rauhenebrach oder Knetzgau die 99 und 96 Kilogramm Müll pro Kopf pro­duzieren. ,,Wir werden hier Beratungsgespräche  anbieten", sagte der Werkleiter.
Aktion Saubere Landschaft
Der ,,Müllerziehung" dienen auch die Führungen durch die Entsorgungsbetriebe im Land­kreis, die ,,gut angenommen werden", wie Neubauer weiter schilderte. Rund 800 Personen besuchten letztes Jahr das Kreisabfallzentrum oder die Kompostanlage. Mit Aktionen wie ,,Saubere Landschaft" und dem Fahrradtrupp will der Abfallwirtschaftsbetrieb   darüber hinaus das Umweltbewusstsein stärken - der beste Müll ist immer noch der, der gar nicht erst -entsteht. Für die Aktion ,,Saubere Landschaft" gibt es heuer überdies den Umweltpreis des Landkreises.     gf

 

FT 08.02.2003

Polizei fahndet nach Umweltsünder
Asbesthaltige Eternitplatten auf Anhöhe bei Kraisdorf abgelagert

KRAISDORF. In der Zeit zwischen Montag, 16 Uhr, und Dienstag, 16 Uhr, wurde auf einem Flurweg in der Kraisdorfer Flur eine größere Lkw-Ladung alter Eternitplatten verbotswidrig abgelagert. Der „Tatort“ befindet sich, von Kraisdorf kommend, unweit der Einmündung in die B 279.

Die ehemaligen Dachwellplatten wurden an einem Wegekreuz an der Anhöhe einfach abgekippt und liegen gelassen. Bei den Platten handelt es sich um größtenteils aufeinander gestapelte, Zement graue Platten der Größen 2,50 x 0,90 Meter und 2,00 x 0,90 Meter. Die Platten sind noch teilweise mit rot- bzw. orangefarbenen und
blauen Plastikbändern versehen. Bei einem Drittel der Ladung handelt es sich um Bruch-material. Die Platten waren vor ihrem Abtransport mit Sicherheit bereits mehrere Jahre vom Dach abgedeckt und gestapelt gelagert gewesen.

Da laut Polizei mit Sicherheit davon auszugehen ist, dass es sich hier um asbesthaltiges Material handelt, welches bei Bearbeitung bzw. sonstiger Behandlung höchst krebserregend ist, hätten die Platten ordentlich über eine Kreisabfalldeponie oder eine sonstige Einrichtung der Abfallwirtschaft entsorgt werden müssen. Dies wäre bei der Menge mit erheblichen Kosten verbunden gewesen. – Der widerrechtliche Ablagerer hat sich somit einen großen Batzen Entsorgungskosten erspart, die nun den allgemeinen Abfallentsorgungskosten auferlegt werden, falls der Ablagerer nicht ermittelt wird.

Die Polizei bittet daher dringend um Hinweise auf den Verursacher. Wer hat in der genannten Zeit verdächtige Wahrnehmungen bezüglich eines Lkws, oder auch Traktors mit Anhängers gemacht, der mit derartigen Platten beladen war? Wem sind derartige, graue Wellplatten aufgefallen, die irgendwo gestapelt über längere Zeit gelagert waren und in den letzten Tagen verschwunden sind? Wer hat eventuell derartige Dachplatten gegen Entgelt von einer Firma in den letzten Tagen entsorgen lassen?
Hinweise, die auf Wunsch auch vertraulich behandelt werden, werden an die Polizeiinspektion Ebern, Telefon 09531/9240, erbete

Deponie Wonfurt soll aufgerüstet werden
Umwelt- und Werkausschuss des Kreistages besichtigte gestern Abfallzentrum bei Wonfurt

FT 25.07.2002  WONFURT. Der Landkreis Haßberge strebt an, das Kreis- Abfallzentrum bei Wonfurt zu einer Deponie zweiter Klasse aufzurüsten. Damit könnten höher belastete Materialien dort abgelagert werden. Das Vorhaben kündigte Landrat Rudolf Handwerker am gestrigen Mittwoch bei der Sitzung des Umwelt- und Werkausschusses des Kreistages an. von Klaus Schmitt
Der Umweltausschuss besichtigte das Abfallzentrum des Landkreises bei Wonfurt. Damit wurde den neuen Kreisräten Gelegenheit gegeben, die ehemalige Mülldeponie, die in den vergangenen Jahren um zahlreiche Einrichtungen (Umladestation, Wertstoffhof, Problemmüll-Sammelstelle) auf dem Gelände zwischen Haßfurt und Wonfurt erweitert worden ist, kennen zu lernen. Landrat Rudolf Handwerker und der Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes des Landkreises, Wilfried Neubauer, erläuterten die Anlage.
Handwerker kündigte ein neues Vorhaben an. Das Kreis- Abfallzentrum soll zu einer Deponie zweiter Klasse aufgerüstet werden. Damit können nach seinen Angaben höher belastete Materialien in Wonfurt abgelagert werden. Konkret: Stoffe über dem Z-2-Wert könnten dann auf die Deponie gebracht werden.
Folge des Umweltskandals
Das Vorhaben resultiert laut Handwerker aus dem Umweltskandal Roßstadt/Trunstadt. Der Kreis hatte, wie ausführlich berichtet, belastetes Erdreich und Papierschlämme auf dem Umweltskandal-Gelände abtragen und nach Wonfurt transportieren lassen. Dort liegen die kontaminierten Substanzen (tausende Tonnen), sauber verpackt unter Folie, auf dem großen Müllberg.
Der Umweltskandal hat laut Handwerker gezeigt, dass "wir eine Reserve im Kreis brauchen, um bei solchen Problemen gewappnet zu sein". Neue Problemfelder können sich nach seiner Darstellung auftun, und konkret nannte er die ehemalige Mülldeponie Ebern.
Um eine Deponie zweiter Klasse genehmigt zu erhalten, muss das Gelände technisch aufgerüstet werden. Das bedeutet, dass die Sicherheitsstandards ausgebaut werden müssen. Bisher ist es dem Landkreis nicht möglich, über dem Z-2- Wert belastetes Material in Wonfurt anzunehmen.
365000 Kubikmeter
Den Angaben des Abfallwirtschaftsbetriebes zufolge soll das Vorhaben bis 2005 verwirklicht werden. Die Kosten werden auf 1,4 bis zwei Millionen Euro geschätzt. Genügend Fläche ist vorhanden.
Die Mülldeponie Wonfurt betrieb der Landkreis von 1981 bis 1994. Seit 1994 wird der Restmüll im GKS (Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt) verbrannt. In den 13 Jahren wurden auf der Mülldeponie 365000 Kubikmeter Abfälle abgelagert; das entspricht einer Menge von 280000 Tonnen.
Weitere 42000 Kubikmeter sind nach 1994 abgelagert worden. Das sind nicht brennbare Materialien, die nicht in die Müllverbrennung Schweinfurt gebracht werden können.
Für Material, das über dem Z-2-Wert belastet ist, stünde eine Deponiefläche zur Verfügung, auf der 170000 Kubikmeter (etwa 250000 Tonnen) abgelagert werden können. Der Landkreis geht davon aus, dass langfristige Entsorgungssicherheit auf diesem Gebiet damit gegeben ist.
Das Gelände (der so genannte Bauabschnitt II), ist schon einmal genutzt worden, und zwar als Kompostplatz. Dort waren die Bio-Abfälle aus dem Landkreis abgekippt und zu Kompost verarbeitet worden. Wegen der Geruchsbelästigung für die Wonfurter Bevölkerung war die Kompostierung auf dem Gelände des Kreis-Abfallzentrums aufgegeben und auf eine Fläche im Hainerter Wald bei Haßfurt verlagert worden.

NP 20.09.2001 PET-Flaschen werden getrennt sortiert – Annahme auf den Wertstoffhöfen

Ebern/Hofheim (1ra) Der Trend zur Kunststoff-Getränkeflasche ist unverkennbar: Die aus PET hergestellte Flasche ist extrem leicht unzerbrechlich und transparent ihr Eigenschaftsbild ist so überzeugend, dass sie zunehmend vom Endverbraucher der Glasflasche vorgezogen wird.

Damit die PET-Flasche auch nach  Gebrauch  vorbildhafte Wege geht, ,wird sie ab sofort auf jedem Wertstoffhof im Landkreis Haßberge als eigene Fraktion angenommen. ,,Unser Ziel ist es", so Wilfried Neubauer, Werkleiter des Abfallwirtschaftsbetriebes des Landkreises, ,PET-Getränkeflaschen einer  möglichst hochwertigen Verwertung zuführen zu können".

Dies setzt sortenreine Erfassung voraus: PET ist ein Kunststoff, der sich aufgrund seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten auch als Recyclingprodukt erstklassig bewährt. ,,Das größere Problem liegt darin, sicherzustellen", wird die Verwertungsorganisation PETCORE zitiert, ,,dass die Sammelsysteme sortierte PET-Flaschen in guter Qualität liefern."

Betreuer vermeiden Fehleinwürfe

Dies wird durch unser Wertstoffhofsystem   hervorragend gewährleistet. Bereits im Vorfeld der Entsorgung erfolgt die Sortierung, und dank der Wertstoffhof-Betreuer werden Fehleinwürfe weitgehend vermieden. Die Qualität der so erfassten Ware ist erfahrungsgemäß so gut, dass auf die aufwändige Nachsortierung verzichtet werden kann.

Besser Griff zur Mehrwegflasche

Obgleich die Verwertung der PET-Getränkeflaschen gesichert ist, empfiehlt die Abfallwirtschaft in erster Linie den Griff zur Mehrwegflasche. ,,Unabhängig davon", so Abfallberater Wolfgang Aull, ,,ob es sich bei der Flasche um Glas oder um Kunststoff handelt, erreichen wir das Ziel der Abfallvermeidung nur über die Mehrwegflasche."

Es ist eine Entscheidung des Verbrauchers

Letztendlich ist es die Entscheidung des Verbrauchers, auf welche Art der Getränkeverpackung er zurückgreift. Ob Glas, Kartonverbund, Dosen  oder  Kunststoff, jede Verpackungsart hat ein eigenes Eigenschaftsbild mit eigenen Vor- und Nachteilen.

Von entscheidender Bedeutung im Rahmen der Verwertung ist die Disziplin im Umgang mit der Verpackung. Verhindert werden muss das sorglose ,,Ex und Hopp" in freier Natur Wer sich der Rücknahmesysteme des Handels beziehungsweise der Erfassungssysteme auf den Wertstoffhöfen und Wertstoffinseln bedient, kann sicher sein dass er seinen Beitrag für ein ordnungsgemäßes Verwerten leistet und einer Verschandelung der Natur gegensteuert.

Für Rückfragen steht Wolfgang Aull von der Abfallberatung jederzeit zur Verfügung:

Telefon 09521/27-142, E-Mail:

abfallberatung@awhas.de.

Fränkischer Tag 17. Mai 2001

Die Mülltonne als Sparbüchse

Aufkommen in Pfarrweisach lässt sich noch verringern
PFARRWEISACH-KRAISDORF.
von Ralf Kestel

In die Mülltonnen in der Gemeinde blickte am Dienstagabend Wilfried Neubauer, der Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes des Landkreises, zusammen mit den Besuchern der Bürgerversammlung im Gasthaus Bühler. Aufgrund des vergleichsweise hohen Müllaufkommens innerhalb der Gemeinde hatte Neubauer ein Büro mit einer Analyse beauftragt.
Die Erkenntnisse der ,,Tonnen-Schau" formulierte Neubauer prägnant und anschaulich: ,,Sie schmeißen viel Geld zum Fenster raus, weil sie Bio-Müll und Verpackungen in die Mülltonne werfen."
So lasse sich das Pro-Kopf-Aufkommen von 86 Kilo im Jahr erklären. Ein Vergleich dazu: In Maroldsweisach kommen auf jeden Einwohner nur 72 Kilo Müll.Weil Pfarrweisach im Landkreis im hinteren Feld rangiert, war Neubauer zur Information zur Bürgerversammlung gekommen.
Neubauers einfaches Erfolgsrezept: den Biomüll künftig in die Biotonnen oder den Kompost, die Verpackungen in den Wertstoffhof. Auch Papier und Glas lasse sich aus der Mülltonne vorteilhaft verbannen. ,,In Pfarrweisach könnten so je Haushalt und Jahr locker 25 DM eingespart werden," warb Neubauer um mehr Scharfsinn beim Wegwerfverhalten.
Anhand vieler Statistiken und Tabellen zeigte der Leiter des Abfallbetriebes die Vorteile des eigenen Systems auf, das keine Vergleiche in Unterfranken oder mit Nachbargebietskörperschaften zu scheuen brauche. Das gelte sowohl für die Müllmengen wie auch die Müllgebühren.
Nachdenklich stimmte Neubauer indes die Kurve, wonach trotz Wertstofftrennung und Recycling die Summe der Abfälle ständig steige, was er auf das Konsumverhalten zurückführte.
Auf die Frage nach neuen Techniken der Müllverwertung sagte Neubauer, dass man sich vor Jahren für die Müllverbrennung  entschieden habe und das GKS in Schweinfurt erst einmal bezahlt sein müsse, was noch bis 2007 dauern werde.
Dann sei auch mit einer Senkung der Verbrennungskosten zu rechnen.
Die Idee der vierwöchigen Abfuhr des Hausmülls sprach Neubauer auch an, wobei Bürgermeister Gerhard Hufnagel auf Verhandlungen mit dem beauftragten  Unternehmer verwies, die ,,nicht den erhofften Preisvorteil brachten". Der bestehende Vertrag sei nun gekündigt worden und man erhoffe sich von einer neuen Ausschreibung eine günstigere Verhandlungsbasis.
Ein  Kompliment machte Bürgermeister Hurnagel dem Wertstoffbetreuer Artur Oeser, ,,weil's bei uns gut funktioniert".
Oeser selbst hatte eine ganze Latte von Verbesserungsvorschlägen parat und wusste genau um die Schwächen. ,,Einige Haushalte bei uns in der Gemeinde wissen noch gar nicht, wo der Wertstoffhof ist."
Nach Ortsteilen aufgedröselt, konnte Oeser sogar genau sagen, wie viele Haushalte dies pro Gemeindeteil sind. ,,Diese Leute" möchte Oeser seitens der Gemeinde zur Fahrt zum Wertstoffhof zwingen oder Kontrollen des Tonneninhalts vornehmen lassen.

Gartenholz-Abholaktion 
Zusammen mit Jugendlichen vom Eberner Jugendzentrum "Obendrin" holen wir jeweils im Herbst und im Frühjahr Gartenholz in Haushaltsmengen ab und bringen das Schnittgut zur 3km von Ebern entfernten privaten Grünschnittkompostierungsanlage beim Lindenhof. Dadurch werden viele Einzelfahrten mit dem Auto vermieden.