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Fahrt in den Steigerwald am Sonntag, den 19. Juli 2015

Eine Fahrt in den Steigerwald wird am Sonntag, den 19. Juli 2015 angeboten. Unter der ortskundigen Führung von Andreas Kiraly geht es von Neuhausen ins Weilerbachtal. Dort wird der neue Walderlebnispfad besichtigt und anschließend durch die Waldabteilung Kleinangelein mit den „Riesenbuchen“ gewandert.
Nach 2-3 Stunden ist als Abschluss eine Einkehr in Neuhausen geplant.

In Ebern trifft man sich um 13.00 Uhr am Realschulparkplatz und bildet  Fahrgemeinschaften. In Neuhausen geht es dann am „Hexenhäusle“ um 14.00 Uhr los.

Um eine kurze Rückmeldung über eine Teilnahme wird gebeten.

Weitere Informationen unter vorstand@bund-naturschutz-ebern.de oder bei 09531/4131 oder 09531/1737.

 

 

 

Diskussionen zu einem Nationalpark Steigerwald

 

Vortrag: Nationalpark Bayerischer Wald

Wie der Nationalpark Urlauber bringt und Arbeit schafft
Nicht nur Motor für den Tourismus
Ebern - Über 30 interessierte Besucher nahmen in der Rathaushalle in Ebern an einer Bilderreise in einer erwachenden Wildnis bei einer Wanderung durch den Nationalpark Bayerischer Wald teil. Der Vorsitzende des Bund Naturschutz Ebern, Harald Amon, hatte am Mittwochabend dazu als fachkundigen Referenten Thomas Müller, den Bürgermeister der Gemeinde Bayerisch Eisenstein, gewinnen können. Dieser ist gleichzeitig der Geschäftsführer der Service GmbH des Bund Naturschutz, die unter anderem ökologische Reisen in den Bayerischen Wald anbietet.

Zeit haben, Augen aufmachen und viel Geduld haben war sein Credo für eine Wanderung im Bayerischen Wald. Wer sich die Zeit nimmt, kann sich in diesem Gebiet vom Büroalltag bestens erholen. Der Referent ging dann auf die Geschichte des fast 40 Jahre alten Nationalparks ein. Die Gebiete des jetzigen Nationalparks waren das Armenhaus Deutschlands. Mit Unterstützung der Galionsfiguren Hubert Weinzierl, Konrad Lorenz und Bernhard Grzimek wurde gegen große Widerstände der Nationalpark am 7. Oktober 1970 mit 13 200 Hektar Fläche gegründet. 1997 wurden die Flächen auf 24 240 Hektar erweitert.
Zurzeit sind für den Nationalpark über 200 Mitarbeiter in Vollzeit tätig. Ein Großteil davon sind hoch qualifizierte Arbeitsplätze, vor allem im Bereich der Forschung und Bildung. Der Haushalt des Nationalparks beträgt zwölf Millionen Euro im Jahr.
Nach Aussage des Referenten wäre der Tourismus in dieser Region ohne Nationalpark in diesem Umfang nicht vorhanden. Auch Gemeinden außerhalb des Nationalparkgebietes werben mit einem Besuch des Nationalparks. Verschiedene Studien weisen eindeutig auf die positiven Wirkungen des Nationalparks für den Tourismus hin.
Der Referent ging auch ausführlich auf die Probleme mit dem Borkenkäfer ein. Durch Stürme Mitte der 80er und Anfang der 90er Jahre entstanden schlagartig günstige Lebensbedingungen für den Borkenkäfer, der sich explosionsartig vermehren konnte. Betroffen waren die Fichtenbestände, vor allem in Höhen über 900 Meter. Nachdem die alten Nadelwaldkulturen inzwischen weitgehend tot sind, gehen die Borkenkäferzahlen seit einigen Jahren deutlich zurück und mit dem Nachwachsen von jungen Ebereschen, Fichten und Buchen ist an vielen Stellen wieder ein Jungwald entstanden. Der Mischwald holt sich sein "Revier" wieder zurück. Anhand eindrucksvoller Bilder zeigte der Referent auf, wie die Wildnis aus dem Totholz wieder erwacht.

Nach dem Bildervortrag gab es eine intensive Diskussion über Vergleiche mit dem geplanten Nationalpark Steigerwald. Der Referent wies auf den Arterhaltungsauftrag hin. Schließlich sei der Rotbuchenwald die ursprüngliche europäische Waldgesellschaft. Ein Absterben der Buchen sei nicht zu befürchten, da eine explosionsartige Ausbreitung von Insektenschädlingen bei dieser Baumart nicht zu erwarten ist.
Berichte in Zeitungen über erhöhte Aluminiumwerte im Trinkwasser wurden von ihm als bewusste Falschmeldungen bezeichnet. Bereits vor zwei Jahren sei dies wissenschaftlich widerlegt worden.
Um sich ein wirkliches Bild über die Vor- und Nachteile eines Nationalparks Bayerischer Wald zu machen, sollten sich interessierte Besuchergruppen objektiv informieren lassen. Die Nationalparkverwaltung stehe jederzeit für eine offene Diskussion zur Verfügung.

Zum Schluss der Veranstaltung lud Thomas Müller den BN zu einer kostenlosen, informativen Führung durch die interessantesten Gebiete des Nationalparks ein. Harald Amon bedankte sich für den Vortrag sowie die Einladung und nahm das Angebot zum Besuch des Nationalparks gerne an. Der BN Ebern wird im kommenden Jahr dazu eine Fahrt anbieten.


FT 08.08.2008 Gabriel informiert sich im Steigerwald Nationalpark  
Die Diskussion wird durch den Besuch des Bundesumweltministers angeheizt
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED Günter Flegel
Ebrach - Seine „Sommerreise“ hat der Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) unter das Thema Artenschutz gestellt. Das dürfte man im Steigerwald, einer Station der Tour, mit gemischten Gefühlen sehen.

Am Donnerstag, 14. August, nimmt sich Gabriel von 9 bis 17 Uhr Zeit, den Steigerwald zu erkunden. Zu Beginn des Besuchs im Steigerwald trägt sich der Minister in das Goldene Buch des Marktes Ebrach ein. Danach steht im Museumssaal ein Informationsgespräch auf dem Programm. „Einführung in die naturschutzfachliche Bewertung des Steigerwalds als potenzieller Nationalpark und die Situation in der Region“ ist das Thema, wie die Pressestelle des Bundesumweltministeriums meldet.
Anschließend zieht es Gabriel in die Natur: Bis 12 Uhr lässt er sich durch das Naturwaldreservat Brunnstube bei Ebrach führen, danach, von 12.30 bis 14.20 Uhr, durch den Böhlgrund bei Zell am Ebersberg. Zum Abschluss seiner Steigerwald-Visite lädt Gabriel zum Pressegespräch in das Umweltbildungszentrum Oberschleichach ein.
Der gewichtige Besuch ist nicht ohne Brisanz, denn seit Monaten schwelt in der Region die Diskussion um die mögliche Ausweisung eines Nationalparks im nördlichen Steigerwald. Sowohl die Gegner als auch die Befürworter dieser Idee formieren sich und fahren immer wieder prominente Mitstreiter auf.
Ob sich Sigmar Gabriel dezidiert zur Nationalpark-Frage äußern wird, ist offen. Seinem Pressereferat war dazu gestern keine Stellungnahme zu entlocken. Das Thema Artenschutz und -vielfalt steht seit Monaten ganz oben auf der Agenda des Umweltministeriums. Dazu gab es im Mai eine Konferenz der Vereinten Nationen in Bonn.

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