Zahlreiche faunistische Höhepunkte erlebten die Teilnehmer bei der
Orchideenwanderung des Bund Naturschutz Ebern am vergangenen Wochenende im Gebiet des ehemaligen Standortübungsplatzes, die durch den Vorsitzenden Harald Amon gestartet wurde. Auf dem Gelände
befindet sich das größte Vorkommen von Orchideenarten im Eberner Raum. Bei dieser Wanderung wurden elf zur Zeit in Blüte stehende verschiedene Orchideenarten vorgefunden.
Nach kurzem Weg erreichte man den Südhang des Käppeleberges mit seinen kalkreichen
Trockenrasenhängen. Zahlreiche Prachtexemplare des Purpur- und des Helmknabenkrautes, aber auch Mischformen von beiden, wurde bewundert. Besonders der frisch gepflegte Südosthang strotzte vor
zahlreichen Purpurknabenkräutern, dazwischen das grüne unscheinbare Zweiblatt. Mit einer Lupe zeigte Klaus Mandery an den Staubbeutelfächern den Unterschied zwischen den beiden Waldhyazinthenarten,
der grünlichen und der zweiblättrigen, auf. Beide Arten kommen rund um das Käppele vor. Unmittelbar an der Kapelle selbst konnten auch das weiße Waldvöglein, die Stendelwurz und die später blühende
Mückenhändelwurz festgestellt werden.
Da ohne Blattgrün, somit recht unscheinbar wirkend, mussten die Teilnehmer auf die
bräunliche Orchidee Nestwurz hingewiesen werden. Besonders durch die kräftige Farbe wiederum beeindruckten die Exemplare des männlichen Knabenkrautes und die Fliegenragwurz überraschte mit ihrem
besonders feinen, zierlichen Aufbau. Für beide Arten mussten andere Lebensräume, wie der Wacholderheidetyp, aufgesucht werden. Als letzte Art wurden 35 Exemplare des breitblättrigen Knabenkrautes in
einer feuchten Hochstaudenflur festgestellt.
Die Teilnehmer waren begeistert von den vielen unterschiedlichen Orchideenarten, die alle
auf der Roten Liste geschützter Pflanzen stehen und die Bedeutung der Arten- und Lebensraumvielfalt des ehemaligen Standortübungsplatzes belegen.
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