Allgemeines zu Energie und Klimaschutz
in Ebern und Umgebung

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Energiewende ist machbar-
 BUND Naturschutz Ebern bietet eine
Ausstellung zum Mitmachen!

Energieausstellung2016a

Steigende Preise für Energie und neue Stromtrassen bringen manchen zum Nachdenken, wie er im privaten Umfeld die Energiewende voranbringen kann.
Die Energiewende ist machbar – davon sind Fachleute aus Umweltpolitik und Umwelttechnik überzeugt. Die erforderlichen drei Schritte wie Energieeinsparung, effiziente Energienutzung und Förderung der erneuerbaren Energien stellt die Ausstellung des
BUND Naturschutz in den Mittelpunkt.

Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten
im Servicebereich der Raiffeisen-Volksbank in Ebern
vom 8. Februar bis zum 4. März zu besichtigen.

Das Ausstellungskonzept wurde vom Landesamt für Umwelt entwickelt und realisiert. Die Besucher haben die Möglichkeit sich Tipps zum Energie-sparen und damit oft auch Geldsparen in den eigenen vier Wänden zu holen.

Lichtfarben und Helligkeit unterschiedlicher Leuchtmittel können in einem umfangreichen Leuchtkoffer und einer Lichtbox getestet werden. Drehscheiben geben Auskunft, welche Einsparpotentiale sich im Haushalt verbergen und Bauherren oder Hausbesitzer können an den verschiedenen Hauswandmodellen sowie einem Gefrierschrank ausprobieren, welchen Effekt eine 3-Scheiben-Verglasung hat. Auch ein Heizungspumpenmodell steht zur Verfügung, an dem der Unterschied zwischen alten und modernen Umwälzpumpen demonstriert wird.
Auch wer wissen möchte, wie ein Rotmilan im Umfeld einer Windkraftanlage seine Beute sieht, ist hier richtig. Die Mitmachstation zur Windenergie gibt Einblicke und informiert über die Auswirkungen der Windenergienutzung.

Die BN Ortsgruppe Ebern und die Raiffeisen-Volksbank  laden mit dieser Ausstellung zum Mitmachen und Mitd enken in Sachen Energiewende und Klimaschutz  ein.

Bericht in der Neuen Presse vom 15.02.2016
über die Eröffnung der Ausstellung

 

Auszug aus dem Bericht des FT vom 7.12.2012 zum Vortrag vom 5.12.2012

 Wende trotzt Gegenwind

Heinz Jung vom Bund Naturschutz Bamberg sieht den Kreis Haßberge auf einem guten Weg. Er warb bei einer Veranstaltung in Ebern dafür, die Bürger in die neue kommunale Energiegesellschaft einzubeziehen.

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Heinz Jung,
der Kreisgruppenvorsitzende des Bamberger BN,
plädierte leidenschaftlich für eine konsequente Energiewende in Bürgerhand.

 

 

 

von MANFRED WAGNER

"Am 22. März 2011 gegen Mittag", sagt Heinz Jung, "war ein historischer Tag: Erstmals in der Geschichte Deutschlands gab es mehr Solarstrom im Netz als Atomstrom!".

Der Energieexperte aus Bamberg, der jahrelang Leiter der Hauptschule (heute Mittelschule) in Ebern war, warnte bei seinem gut besuchten Vortrag beim Bund Naturschutz (BN) in Ebern
vor der Macht der Stromkonzerne. Jung, der Kreisgruppenvorsitzende des Bamberger BN, brach eine Lanze fürs Energiesparen durch Wärmedämmung oder effektivere Heizungsanlagen und warb für den massenhaften Einsatz von Elektroautos, deren Batterien als riesiger Strompuffer genutzt werden könne.

Obwohl das, was Jung vortrug, nicht wirklich revolutionär war, erntete er begeisterten Zuspruch. Der Schulleiter kritisierte die Zielvorgaben der Bundesregierung als halbherzig.

Gründe für hohen Strompreis
An der Strompreiserhöhung, analysierte er, seien nicht die erneuerbaren Energien schuld, sondern zum einen das Profitstreben der Konzerne, zum anderen die Tatsache, dass ca. 1500 energieintensive Unternehmen in Deutschland nur eine verminderte Umlage bezahlen müssen oder gleich ganz befreit sind.

Der Referent bezweifelte, ob das Hochspannungsnetz wirklich um Tausende von Kilometern erweitert werden muss. Dagegen spreche, dass allerorten, also dezentral, die durch Sonne, Wind und Wasser erzeugte Energiemenge gesteigert wird.

Was darüber hinaus noch transportiert werden müsse, könne man technisch durch Methanisierung ins engmaschig vorhandene Erdgasnetz einspeisen, befand Jung
 

Landkreis auf gutem Weg

Viele Kommunen, zu denen er auch den Haßbergkreis zählte, befänden sich energiepolitisch auf einem guten Weg, lobte der Kreisgruppenvorsitzende des Bamberger BN bei einem anschließenden Gespräch. Die jüngste Entscheidung für eine Energiegesellschaft sieht er sehr positiv, mahnt jedoch eine möglichst breite Bürgerbeteiligung an. Äußerst wichtig sei nämlich, dass nicht Großinvestoren oder Konzerne das Sagen haben, sondern die Bevölkerung und die Kommunen.
 

"Die Menschen auf dem Land", führte er weiter aus, "werden sich nur dann in großer Zahl finanziell einbringen, wenn die organisatorischen Strukturen passen". Man müsse aufpassen, dass diese nicht nur wirtschaftlich, sondern auch möglichst einfach, nachvollziehbar und transparent gestaltet seien. Diese Kritik teilte der anwesende Kreisrat Rainer Baumgärtner von der ÖDP und der Eberner BN-Vorsitzende Harald Amon stellte fest: "Die Energiewende ist zwar in aller Munde, aber noch lange nicht gelaufen".

Naturschutzgebiete als Standort möglich
Das Argument kleinerer Gemeinden, dass Windräder die Landschaft verschandeln, lässt Jung nicht gelten. Er hält die Abstandsflächen zur Wohnbebauung für ausreichend. Auch Naturschutzgebiete wären als Standort möglich, stellte er fest. Lediglich dort, wo wirklich markante Landschaftspunkte berührt wären oder wo es zu einer erheblichen Gefährdung von Tierarten wie Greifvögeln oder Fledermäusen komme, sollte man auf die modernen Windmühlen verzichten. Zum Thema Biogasanlage nimmt der Naturschützer ebenfalls Stellung. Diese seien zur organischen Resteverwertung völlig in Ordnung , befand er. Er lehnt sie dann ab, wenn dadurch großflächige landwirtschaftliche Nutzflächen in Mais-Monokulturen verwandelt werden.

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"Energiewende in Bayern - Chance oder Mogelpackung?"

Die Bund Naturschutz Kreisgruppe Haßberge und die BN-Ortsgruppe Ebern luden am 08.02.12 zu einer Information und Diskussion über die eingeleitete Energiewende in Bayern ein.

Dr. Herbert Barthel, der BN-Referent für Energie- und Klimaschutz, skizzierte die Position des Bundes Naturschutz: Die Kernschmelzen von Tschernobyl und Fukushima mit vielen Toten und großflächig unbewohnbar gewordenen Landstrichen sowie die bisher weltweit ergebnislose Suche nach einem sicheren Endlager hätten mehr als deutlich gezeigt, dass die Gefahren des Betriebs von Atomkraftwerken unverantwortlich hoch sind. Die Forderung des BN ist „Atomausstieg sofort – ohne schuldhaftes Zögern“. Im Energiekonzept „Bayern Innovativ“ vom Mai 2011 fehlt ein konsequenter Ansatz zu Energiesparen und Energieeffizienz als wichtigste Säulen der Energiewende in Bayern , so die Kritik des Bund Naturschutz .
Dezentrale kommunale Energiepolitik

Die Energiewende muss nach Ansicht der Naturschützer in drei parallelen Schritten erfolgen.

Schritt 1 umfasst das Energiesparen, d. h. das Sparen von Strom, Heizenergie und Treibstoff.

Schritt 2 fordert die Steigerung der Energie-Effizienz der Anlagen. Die Kraftwärmekopplung mit der Nutzung der Abwärme als Heizwärme muss künftig ein “Muss” sein.

Schritt 3 ist der engagierte Ausbau der erneuerbaren Energien. Wind, Sonne, Wasser, Biomasse, Geothermie bieten ein breites Spektrum der Energiegewinnung, wobei auf den Ausbau der Windkraft, die in Bayern bisher nur ein kümmerliches Schattendasein fristet, künftig das größte Augenmerk zu richten ist. Die Windstromerzeugung muss in Bayern um den Faktor 10 gesteigert werden, von derzeit 400 kleinen Windrädern auf etwa 2500 große Windräder. Der Naturschutz wird sich bei der Suche nach geeigneten Standorten für Windkraftanlagen aktiv beteiligen.

Alle interessierten Bürger und auch die politisch Verantwortlichen waren zu dieser Veranstaltung eingeladen.
Der Vorsitzende der BN-KG-Haßberge Dr. Klaus Mandery zeigte sich über die Anwesenheit von Bürgermeister Robert Herrmann sehr erfreut.

Atom-Ausstieg selber machen - durch Wechsel zu Ökostromanbieter
Infostand am 09.04.2011 von 10-14 Uhr
beim Tegut-Einkaufsmarkt

Mit einem Stromwechsel kann jeder Energiepolitik betreiben.

Am kommenden Samstag von 10 bis 14 Uhr können sich Bürger über die Möglichkeiten des Wechsels zu einem Öko-Stromanbieters an einem Info-Stand beim Tegut-Einkaufsmarkt in Ebern informieren.
Erneuerbare Energien sind derzeit in aller Munde. Ihr Anteil erhöht sich von Jahr zu Jahr. Je mehr Bürger sich entscheiden, Ihren Strom aus Wasserkraft, Biomasse, Windkraft und Sonnenenergie zu beziehen, umso mehr kann deren Ausbau beschleunigt werden, um in naher Zukunft auf Atomkraft und langfristig auch auf die klimaschädliche Kohle verzichten zu können.
Auch die katholische und evangelische Kirche ruft alle Bürger bei der Wahl des Stromtarifs auf erneuerbare Energieträger umzustellen.
Mit einem Stromwechsel kann jeder Energiepolitik betreiben.
Mitglieder des BN erläutern die Unterschiede der Stromanbieter und bieten gleichzeitig einen Kosten-Vergleich an. Der BN empfiehlt, dass die letzte Strom-Jahresabrechnung mitgebracht wird.

 

FT 08.08.2007 Rentweinsdorf- Auszug aus Marktgemeinderatssitzung
Gelblicht
“Einstimmig beschloss das Gremium, dass insgesamt etwas mehr als 100 Straßenlampen im Kernort Rentweinsdorf und in Lind von Weiß- auf Gelblicht umgerüstet werden. Das kostet die Gemeinde rund 9000 Euro. Doch lassen sich damit laut Eon 1700 Euro jährlich an Stromkosten sparen. Bei den übrigen Leuchten im Gemeindegebiet mit Weißlicht (Peitschenleuchten) ist die Umstellung dem Schreiben von Eon zufolge technisch nicht möglich.”

Hinweis BN: Wir haben bereits vor über 10 Jahren bei unseren Stellungnahmen zu Bebauungsplänen auf Nutzung des Gelblichtes hingewiesen!

Ebern, 21. Mai 2007
Klimaschutz vor Ort das war das Thema der Begehung des Bund Naturschutz Ebern von drei zukunftsfähigen klimafreundlichen Heizanlagen.

Die Besichtigung brachte die erfreuliche Erkenntnis, dass schon viele Bürger und Einrichtungen in Ebern mit Eigeninitiative im Kleinen schon etwas für den weltweiten Klimaschutz tun.

Im neuen Sozialpsychiatrischen Zentrum (SPZ) des Diakonischen Werkes erläuterte Heimleiter Peter Pratsch die Hackschnitzelheizanlage.
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Bei der Projektierung der Anlage wurden die Mitarbeiter einbezogen. Von diesen wurde auch die Idee eingebracht, statt einer bei den reinen Investitionskosten günstigeren Gasheizung, eine ökologische, und auf lange Sicht auch kostengünstigere Anlage für die Erzeugung von Heizwärme und warmen Brauchwasser zu errichten. Der positive Effekt verstärkt sich noch dadurch, dass gleichzeitig auch Arbeitsplätze für psychisch kranke Menschen geschaffen werden konnten. Die Anlage ist für 120 Kilowatt ausgelegt und benötigt ca. 350 cbm Holzhackschnitzel.
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Dies entspricht etwa 50.000 Liter Heizöl. Die benötigte Menge ist abhängig von dem Trocknungsgrad und der Art des Holzes. Es müssen jedoch keine dicken Stämme sein, um daraus Hackschnitzel zu machen. Vielmehr könnte z.B. auch das im Anlagenring der Stadt Ebern anfallende Schnittgut problemlos gehäckselt werden. Für eine optimale Verbrennung sollte die Feuchtigkeit des Holzes nicht über 30% betragen, damit die größte Energieausbeute erreicht wird und der Ofen nicht versottet. Die bisher angefallene sehr geringe Menge an Holzasche wird kompostiert.
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Die Anlage läuft problemlos und kann jederzeit von einem Hausmeister bedient werden. Mehrere der Mitarbeiter des Heimes, welche die Hackschnitzelheizung in der Praxis kennen gelernt haben, überlegen sich im eigenen Haus selbst eine solche einzubauen. Am effektivsten für Privatleute wäre es, wenn sich mehrere Nachbarn zusammenschließen und eine gemeinsame Anlage mit einer einzigen Lagerstätte für die Hackschnitzel errichten, denn das teuerste ist der Bau der Lagerstätte. Das Diakonische Werk beabsichtigt auf Grund der guten Erfahrungen auch auf dem Zeilberg eine 110-KW-Hackschnitzelheizung zu errichten, „weil es Sinn macht“, wie es Peter Pratsch formulierte.

Nach der Besichtigung der Heizanlage im SPZ begaben sich die Teilnehmer zu einer Information über die Pelletheizung im Privathaus vom BN-Vorstandsmitglied Peter Hartmann.
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 Die Bestellung der Pellets erfolgt kostengünstig in einer Sammelbestellung mit anderen Besitzern von Pelletheizanlagen. Die Wirtschaftlichkeit der Pelletheizung ist stark abhängig von den jeweiligen Preisen für die Pellets. Die Betreuung dieser ökologischen 15-KW-Anlage ist ebenfalls relativ problemlos. Täglich wird eine Pellet-Ration automatisch aus dem neben dem Heizraum liegenden Lagerraum angesaugt und in den 45 kg fassenden Fülltrichter eingefüllt. Im Sommer liefern zusätzlich sechs qm Flachkollektoren heißes Brauchwasser.

Als weitere Anlage wurde das bereits 10 Jahre alte Block-Heiz-Kraft-Werk (BHKW) in den Frankenstuben besichtigt.
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Gastwirt Jürgen Stahl erläuterte fachkundig und mit Engagement seine die Energie am besten ausnutzende Anlage. Die 19-KW-Anlage ist „wärmegesteuert“, dies bedeutet, immer wenn Wärme für Brauchwasser oder Heizwärme benötigt wird, springt der Motor -
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ein normaler mit Erdgas betriebener Automotor – an und liefert die erforderliche Wärme und erzeugt gleichzeitig Strom, welcher in das Netz eingespeist wird. Das BHKW hat sich bereits nach 6 Jahren amortisiert und ist inzwischen über 42.000 Stunden ohne größere Reparaturen in Betrieb gewesen.
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Als optimale Ergänzung befinden sich auf dem Dach noch Photovoltaikmodule zur Stromerzeugung. Jürgen Stahl stellte dabei heraus, dass die ökologische Komponente eines BHKWs vor allem darin liegt, dass die bei den großen Kraftwerken anfallenden großen Übertragungsverluste von 70% bei der Kraft-Wärme-Kopplung völlig wegfallen.

Harald Amon, der 1. Vorsitzende des BN Ebern, stellte zum Schluss der Begehung fest, dass die besichtigten Anlagen beispielgebend für die auch in Ebern vorhandenen Möglichkeiten sind, Heizanlagen klimafreundlich zu betreiben.

 

FT 15.03.2007 „Energie-Wechsel ist schnell möglich“ 

Plädoyer   Der Bundestagsabgeordnete Hans-Josef Fell aus Hammelburg zeigte bei einer Veranstaltung des Grünen-Kreisverbandes und des Bund Naturschutz in Ebern Möglichkeiten auf, sich von fossilen Brennstoffen zu verabschieden.
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED Ralf Kestel

Ebern - Die Kehrtwende in der Energiepolitik im Rund-umSchlag propagierte der Bundestagsabgeordnete Hans-Josef Fell von Bündnis90/Die Grünen bei einer Veranstaltung des Kreisverbandes der Grünen und des Bund Naturschutz am Dienstagabend in den Frankenstuben. Dem Umwelt-Experten aus Hammelburg reichen Appelle und Vorschläge zur Energie-Einsparung nicht aus. Er zeigte detailliert Wege auf, wie der Ausstieg aus der Atomenergie sowie der Verbrennung fossiler Energieträger und der Umstieg auf erneuerbare Energie gelingen kann. Und dies nicht in ferner Zukunft, sondern binnen weniger Monate, womit der CO2-Ausstoß drastisch gesenkt werden könnte.
„Erdöl, Erdgas und Kohle sind die schlimmsten Klimazerstörer“, stellte Fell in seinem über einstündigen Vortrag fest, den BN-Kreisvorsitzender Dr. Klaus Mandery „höchst motiviert und hochkomprimiert“ fand. Mandery: „Das hat mich ermuntert, engagiert weiter zu machen.“
Am Beispiel anderer Landkreise in Bayern, wie Bad Tölz-Wolfratshausen, hatte Fell dafür plädiert, auch „Ebern auf erneuerbare Energie umzustellen“ und sei es über eine Bürgerstiftung. Vorbildlich fand er dabei die Solarzellen auf dem Dach des Veranstaltungsortes oder die Energiesparlampen im Saal.
Kreis zahlt mehr für Energie
Auch Grünen-Kreisrätin Rita Stäblein hat schon ein Umdenken ausgemacht: „Seit im Kreishaushalt die Energiepreise davongaloppieren, gibt es neue Initiativen.“
Mit vielen Schaubildern und Statistiken untermauerte der Grünen-MdB seine Ausführungen, sein Credo indes fasste er in eine einfache Aussage: „Tun sie selber etwas: Solarzellen auf die Dächer, dämmen sie ihre Häuser, wechseln sie den Stromlieferanten.“
Am eigenen Vorbild fügte er noch ein Mosaiksteinchen dazu: „Wir brauchen das elektrische Autos. Das hat null CO2-Emissionen.“
Dass einer aus der „großen Politik Tipps gibt, was man im Kleinen tun kann, um den Klima-Kollaps abzuwenden“, hatte Mandery erhofft. Fell fühlte sich nach eigener Beschreibung einst wie „der Mahner in der Wüste“, aber jetzt helfe es nicht mehr, den Kopf in den Sand zu stecken.
Seit Ende der 80er Jahre sei klar, dass „wir auf etwas zusteuern, das uns die Lebensgrundlagen unter den Füßen weg zieht. Dies mit einer Schnelligkeit und Dramatik, die keiner geahnt hat.“
Die einzige Chance des Gegensteuern liegt nach Fells Ãœberzeugung in der Nutzung erneuerbarer Energien. „Bundeskanzlerin Merkel nimmt den Begriff häufiger in den Mund als ihr Vorgänger Schröder.“ Aber das seien nur Lippenbekenntnisse, so lange Gesetzesinitiativen wie beim Biogas-Einspeise-Gesetz abgebügelt werden.
 â€žPflanzen wachsen nach, Erdölfelder aber nicht“, stellte Fell fest und zeigte anhand verschiedener Statistiken, welche Wachstums-Branchen sich auf den Feldern der erneuerbaren Energien auftun, wo schon tausende neuer Arbeitsplätze geschaffen worden seien.
Fell ging auf den steigenden Ölpreis ein. „Wir befinden uns schon in der Verknappungsphase, auch wenn die Konzerne dies verneinen. Denn die Preise steigen, die Herstellungskosten aber nicht, weswegen noch hohe Gewinnmitnahmen erreicht werden sollen.“ Jeder, der jetzt noch seine Wohnung mit Erdöl heize, befinde sich auf dem Holzweg. Nicht anders sei die Situation beim Heizöl, dessen Preis sich um das Dreifache verteuert habe. „Da steckt sozialer Sprengstoff drin.“
 Auch in der Atomkraft sah der Hammelburger Abgeordnete keine Alternative.
„Die Naturgesetze sind unerbitterlich und richten sich nicht nach menschlichen Kompromissen.“
MdB Hans-Josef Fell

Deren Gefahr habe er erst bei einem Besuch in Tschernobyl vor Augen geführt bekommen. „In Schweden waren wir sieben Minuten vor der gleichen Katastrophe.“ Uran sei er knappste aller Rohstoffe. „Es ist ein völliger Quatsch, auf Atomkraft zu setzen.“ Als Ersatz bot MdB Fell acht Alternativen an, mit denen sich die Grundlast des Energiebedarfs decken lasse. „Wer etwas anderes behauptet, beleidigt unsere Ingenieure.“
Der Schwenk gelinge schneller als von vielen prophezeit über die Nutzung von Fotovoltaik, Solarthermie, Biomasse, Umgebungswärme, Windkraft, Wasserkraft, Gezeiten-Nutzung mund Geothermie.
 Allein durch Nutzung alter Mühlenrechte lasse sich durch die Wasserkraft ein Kraftwerk einsparen. „1930 gab es zehn Mal so viele Mühlen an bayerischen Flüssen, aber auch zehn Mal so viele Fische. Mühlen sind mit dem Naturschutz vereinbar, denn sie sind kein Fisch-Häckselmaschinen.“
 Dass im Bereich der erneuerbaren Energien schon Erfolge gelungen sind, machte Fell an der Tatsache fest, dass es in Bayern schon mehr Fotovoltaik-Anlage gibt als in den USA oder Japan und dass Windräder zum Exportschlager wurden.
 Hans-Josef Fell schwärmte vom „Fotovoltaik-Wunder“ und von der Erfolgsgeschichte der Holzpellet-Anlagen.“

 

NP 13.10.2006 SENIORENTREFFEN DER PFARREI
Energie sparen zahlt sich aus
UNTERPREPPACH/REUTERSBRUNN
Der Seniorenkreis der Pfarrei Unterpreppach hatte zu seinem Monatstreffen in Reutersbrunn einen fachkundigen Referenten zu Gast, nämlich den kirchlichen Umwelt- und Energieberater Christof Bärhausen aus der Nähe von Schweinfurt.
Seine Empfehlungen zu dem Thema: „Sparfaktor Energie - im Umgang mit Wasser, Strom, Heizung" richteten sich nicht allein auf die finanziellen Einsparmöglichkeiten, sondern auch auf die Bewahrung unserer Schöpfung, der Umwelt, unseres Lebensraumes, denn nach neueren wissenschaftlichen Untersuchungen gilt: „90 Prozent unserer Umweltprobleme sind Energieprobleme". Deshalb müsse die Devise gelten: Energisch sparen zukunftsfähig leben!
Der Seniorenkreis-Leiter Bruno Deublein freute sich eingangs, dass rund 35 Frauen und Männer der Einladung gefolgt waren, erstmals in die fast komplett renovierte ehemalige Schule in Reutersbrunn. Hohe Anerkennung verdiene die Investition der Stadt Ebern und die von Ortsbewohnern erbrachten enormen Eigenleistungen, die sich für örtliche Gemeinschaften vielfältig auszahlen werden. Hier lässt sich gut tagen, diskutieren, Kaffee-Trinken usw.
Für den Hauptteil dieses Seniorentreffens, die Informationen zum Energiesparen in vielfältiger Form, demonstrierte der Fachmann neben seinen deutlichen Worten mit Hilfe moderner Technik auf Leinwand, zunächst die progressive Entwicklung des Energieverbrauches seit einigen Generationen und dazu die bescheidene „Nachhaltigkeit" der gängigsten Energieträger. Deutlich wurde dabei, dass bei weiterer „Großzügigkeit" und „Gedankenlosigkeit" im Energiebereich recht bald ein „Kollaps" drohen wird. Und das darf auch der älteren Generation nicht „egal" sein, sondern müsse „wachrütteln!"
Hinsichtlich der Strom-Sparmöglichkeiten verwies Bärhausen auf eine lange Liste von Haushaltsgeräten und -gegenständen, die bei überlegtem Einsatz beachtliches Sparpotenzial in sich bergen. Ähnliche Spar-Potenziale erkannte der Referent im Bereich Heizung/Wärme, wobei er Richtwerte nannte für bedarfsgerechtes Heizen in den unterschiedlichen Räumen (allein die Raumtemperatur um ein Grad absenken erspart sechs bis zehn Prozent Heizenergie), daneben sollte die Heizungsreglung optimiert werden, alte Thermostate erneuert, die Heizung regelmäßig gewartet, die Heizungspumpen auf kleinste Leistung gestellt und natürlich die Wärmedämmung an der gesamten Anlage sowie am Außen-Mauerwerk gute Werte aufweisen, denn „gut gedämmt ist halb geheizt!"
Gute Trinkwasser-Sparmöglichkeiten bieten sich beim Duschen statt Baden, oder bei der Regenwasser-Nutzung für die Gartenbewässerung - sowie für WC und Waschmaschine; man sollte auch nicht „unter laufendem Wasserhahn spülen, waschen, Zähne putzen.
Ähnliche Überlegungen stellte Bärhausen hinsichtlich der Mobilität im Alltag und in der Freizeit in den Raum: Kurze Strecken zu Fuß oder per Rad zurücklegen, wo es geht Fahrgemeinschaften bilden, hohe Geschwindigkeiten vermeiden, Freizeitverhalten überdenken, wenn möglich auf Bahn- oder Buslinien umsteigen.
Schließlich könne die Umwelt auch beachtlich geschont werden, wenn möglichst viel Abfall vermieden wird (Mehrweg statt Einweg, Jute statt Plastik, Akkus statt Einmai-Batterien, keine Alu-Verpackungen). Die letzten Empfehlungen des Referenten richteten sich auf die Ernährung: Lieber Produkte aus der eigenen Region oder beim Fair-Handel einkaufen! on

FT 13.10.2005 Klimawandel fordert immer mehr Opfer
...  “Unvermögen des Menschen”
“ Es gibt keine Naturkatastrophen, sondern nur unnatürliche Katastrophen, die entstehen durch das Unvermögen des Menschen, mit extremen Naturereignissen umzugehen. ”
Der Bonner Experte Janos Bogardi zur Rolle des Menschen bei der Risikominimierung. Dem mangelnden Risikobewusstsein komme dabei eine Schlüsselrolle zu.

FT 14.10.2005 Steigender Energieverbrauch
Angesichts des weltweit steigenden Energieverbrauchs rechnet die Öl- und Gasindustrie mit einem Investitionsbedarfs von jährlich zusätzlich 160 Milliarden Euro. Im Jahr 2030 werde der Primärenergieverbrauch um 50 Prozent höher liegen als jetzt, den Bedarf müssten vor allem Öl und Gas decken, sagte der Deutschlandchef des weltgrössten Ölkonzerns EXXonMobil, Gernot Kalkoffen, in Düsseldorf.

FT 01.08.2005 Ölkonzerne machen gigantische Gewinne
Der enorme Anstieg der Öl- und Erdgaspreise hat die Gewinne der großen Ölkonzerne in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf astronomische Höhen getrieben. Die globalen Branchenführer wie Exxon-Mobil, BP und Royal-Dutch-Shell haben ihre Milliardengewinne weiter drastisch erhöht.
So legte
Exxon-Mobil im Januar-Juli-Abschnitt um 38 Prozent auf 15,5 Milliarden Dollar zu,
BP um etwas 32 Prozent auf 12,2 Mrd. Dollar und
Royal-Dutch-Shell um rund 39 Prozent auf 11,9 Mrd. Dollar.

Schnappauf: Freistaat und Bund Naturschutz starten Klimaschutz-Initiative

Unter dem Motto 'Klima sachützen - Energie sparen - Geld sparen' rund ein Dutzend konkrete Umsetzungsmaßnahmen vereinbart.

München, 14. Juli 2005 - Bayern macht Tempo beim Klimaschutz, erklärten Umweltminister Werner Schnappauf und Wirtschaftsminister Otto Wiesheu nach dem klimapolitischen Spitzengespräch, an dem als Vertreter des Bund Naturschutzes (BN) Prof. Hubert Weiger, Doris Tropper, Sebastian Schönauer und Richard Mergner sowie Umwelt-Staatssekretärin Emilia Müller und Vertreter des Landwirtschafts- und Innenministeriums teilgenommen haben. Auf rund ein Dutzend konkreter Klimaschutz-Maßnahmen zur weiteren Umsetzung des Klimaschutzbündnisses verständigte man sich. Im Mittelpunkt stehen dabei Energieeinsparung und die energetische Altbau-Sanierung. Schnappauf: 'Freistaat und BN vereinbarten eine landesweite Klimaschutz- und
Energiespar-Initiative unter dem Motto ''Klima schützen - Energie sparen - Geld sparen''.
Denn Energiesparen ist der beste Klimaschutz. Je mehr fossile Energie eingespart wird, desto weniger klimaschädliches CO2 gelangt in die Atmosphäre.' Wiesheu betonte, dass der Pakt bei der Bauwirtschaft und beim Handwerk neue Chancen eröffne. Weiger wies darauf hin, dass angesichts der weiter steigenden Energiepreise Investitionen in Energiespartechnik, Wärmedämmung und erneuerbare Energien die beste Zukunftsvorsorge für den Bürger und die öffentliche Hand sind. Wenn öffentliche Gebäude von Staat und Gemeinden vorbildlich saniert werden, sei dies ein zentraler Beitrag zum Umweltschutz und zur Konsolidierung der Haushalte.
Die Initiative richtet sich vor allem an Haus- und Wohnungsbesitzer, um diese über baulichen Wärmeschutz, Altbausanierung und Modernisierung von Heizung- und Warmwasseranlagen zu informieren. Um mit gutem Beispiel voranzugehen, soll in staatlichen Gebäuden der Energieverbrauch beschleunigt reduziert werden: Die hundert größten Energieverbraucher werden im Contractingverfahren saniert.
Der Bund Naturschutz wird in Seminaren den einschlägigen Gewerbesparten an Vorzeigebeispielen zeigen, wie Klimaschutz und Kosteneinsparung zu kombinieren sind .'Wenn es gelingt, den Leuten klar zu machen, dass Klimaschutz wirklich Geld spart, haben wir gewonnen', so Schnappauf. Deshalb sind Leuchtturm-Projekte so wichtig: Beispielsweise das in Reichenschwand bei dem der Energieverbrauch eines Schulgebäudes aus den 60er Jahren durch Wärmesanierung halbiert und mit einer Hackschnitzelheizung der CO2-Ausstoß nahezu auf Null gebracht wurde. Oder die energetische Sanierung eines 6-Familienhauses aus den 30er Jahren in der Nürnberger Südstadt, wodurch der Heizölbedarf von rund 20 Liter auf 3 Liter pro Quadratmeter Wohnfläche reduziert wurde.
Um noch mehr Klimaschutz-Ansporn zu geben, will Schnappauf einen ''Champions League''-Wettbewerb ins Leben rufen. Alle bayerischen Kommunen sind aufgerufen, im Wettstreit ihren Energiespar-Meister zu ermitteln: Als Trophäe lockt der European Energy Award. Das Umweltministerium wird außer Konkurrenz selber mitmachen. Alle Dienstgebäude im Geschäftsbereich werden dahingehend überprüft, ob sie für die Installation von Fotovoltaikanlagen geeignet sind. Schnappauf: 'Klimaschutz ist Zukunftsvorsorge und gleichzeitig gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der Wirtschaft, Staat und Kommunen ebenso gefordert sind wie jeder einzelne Bürger.' Der Bund Naturschutz sieht auch bei der Energieeinsparung im Verkehrsbereich noch großen Handlungsbedarf, wozu weitere Gespräche vereinbart wurden.
Die Bayerische Staatsregierung und der Bund Naturschutz haben am 21. Oktober 2004 ein Klimaschutzbündnis geschlossen mit dem gemeinsamen Ziel, den CO2-Ausstoß in Bayern konsequent zu verringern. Schnappauf: 'Zwar liegt Bayern bereits heute mit einem Pro-Kopf-Ausstoß von jährlich rund 7 Tonnen CO2 deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 10 Tonnen. Hierbei wollen und dürfen wir angesichts der drängenden Probleme aber nicht stehen bleiben. Bayern setzt sich zum Ziel, sich international an der Spitze der Industrieländer zu positionieren'. Staatsregierung und Bund Naturschutz sind sich einig, dass die CO2-Emissionen im Sinne einer nachhaltigen Klimaschutzpolitik über das Jahr 2010 hinaus weiter reduziert werden müssen. Deshalb sollen möglichst viele gesellschaftliche Gruppen für gemeinsame Klimaschutzanstrengungen sensibilisiert und motiviert werden.

Redaktionelle Hinweise:
Die Maßnahmen im Einzelnen (verantwortlich ist - je nach Maßnahme - das Umwelt-, Wirtschafts-, Innen- oder Landwirtschaftsministerium bzw. der Bund Naturschutz in Bayern):
- Gemeinsame Studie zur Identifikation wirtschaftlich günstiger Maßnahmen in der energetischen Gebäudesanierung
- Entwicklung einer Kommunikationsstrategie für eine bayerische Werbekampagne ''Energetische Gebäudesanierung
- Entwicklung einer Internetplattform der Klima-Allianz
- Projekt ''Energiespar-Initialberatung durch das bayerische Kaminkehrerhandwerk''
- Pilotprojekt ''Einführung des European Energy Award in Bayern''
- Verhandlungen mit weiteren Akteuren zur Erweiterung der Klima-Allianz (Kirchen, komm. Spitzenverbände, Sportverbände, Umweltverbände)
- Regionale Informationsveranstaltungen zum kommunalen Energiemanagement und energetischer Gebäudesanierung
- Gemeinsame Erarbeitung eines Sofortmaßnahmenpakets zur Energieeinsparung im Bereich staatlicher Liegenschaften (Beispiel ''Pilotmaßnahme Energiemanagement'')
- Überprüfung aller Dienstgebäude des Umwelt-Ressorts hinsichtlich deren Eignung für Fotovoltaikanlagen
- Ausarbeitung eines Energiepakets für den neuen Umweltpakt im Bereich Handwerk
- Seminarveranstaltungen des Bund Naturschutzes zum Ausbau der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung für einschlägige Gewerbesparten
- Erarbeitung einer gemeinsamen Strategie, unabhängige Energieberatung auf Gemeinde- und Landkreisebene weiterzuentwickeln
- Unterstützung zweier Energiemodellregionen in Nord- und Südbayern durch Beratung, Öffentlichkeitsarbeit und logistische Hilfe

Der Wortlaut der Vereinbarung ist im Internet unter www.bund-naturschutz.de abrufbar.

FT 05.05.2005 Haßfurt Neues Baugebiet
..... , könnte auch südlich des Osterfeldweges ein kleines “Öko-Baugebiet” Blockheizkraftwerk für Nahwärme, verstärkter Dachbegrünung und Solarnutzung entstehen, wenn die Eigner zustimmen. Das Stadtwerk wil noch einen Kostenvergleich darstellen.

FT 04.05.2005 Eltmann Stadtrat - Energiebilanz
.... Energiebericht zu städtischen Einrichtungen
 

27.01.2005 Versicherungskosten und Klimawandel
Auszug aus einem Schreiben einer Versicherung an einen Kunden:
Stichwort: Klimawandel
Vertragsergänzung Ihrer Verbundenen Wohngebäudeversicherung
Sehr geehrter Herr ...,
die Wetterextreme nehmen zu: Ob Orkan Lothar 1999 oder die jüngsten verheerenden Hagelstürme - Wissenschaftler bestätigen, dass solche Unwetter in Zukunft nicht nur stärker, sondern vor allem viel unberechenbarer auftreten werden.
Bis heute konnten wir Ihnen Versicherungsschutz bieten, der keine Regelung für eine veränderte Risikosituation enthält. Doch der Klimawandel ist für alle Versicherer - also auch für uns  - ein Problem
. ......

FT 14.10.2004 Aussage zur weltweiten Klimaveränderung
Die weltweiten Klimaveränderungen sind nach Einschätzung des Popmusikers Sting gefährlicher als der Terrorismus.
Ich habe mehr Angst vor der globalen Welterwärmung als vor El Kaida , um ehrlich zu sein”, sagte Sting in einem Interview. Er glaube zwar, dass der Einfluss eines “Haufens langhaariger Fanatiker” gefährlich sei. “Aber gefährden sie uns mehr als ein Hurrikan, der jedes Jahr Florida heimsucht? So etwas gefährdet uns alle.”

NP 23.04.2004 Pfarrweisach Gemeinderat
.... Das Stromversorgungsunternehmen E.ON wird nun doch in Rabelsdorf einen Versuch mit dimmbaren Straßenleuchten über ein Jahr durchführen. Während in der vergangenen Sitzung die Gemeinde noch dafür hätte bezahlen müssen und der Gemeinderat das Vorhaben nicht genehmigt hatte, machte die E.ON mittlerweile einen Rückzieher und bot der Gemeinde das Versuchprojekt kostenlos an. Bei einer Gegenstimme wurde der Beschluss vom 19. März aufgehoben und der von Bürgermeister Martin vorgetragene Versuch beschlossen. Ein Vertrag werde der Gemeinde in den nächsten Tagen nachgereicht. Gemeinderat Werner Hauck berichtete von einem Versuch mit der E.ON in Kraisdorf, wo bei Zwillingsstraßenleuchten eine Röhre ausgeschaltet worden war. So könnten in der Stunde 1,2 Kilowatt Strom eingespart werden. “Ich habe keinen Bürger gehört, der was gesagt hat, dass es dunkler geworden ist”, kommentierte Hauck den Versuch. .....
 

FT 06.03.2004 
Experte sucht Einsparchancen 
Pfarrweisacher Gemeinderat sucht Energie-Einsparpotenziale 
PFARRWEISACH. Die Gemeinde will sparen, aber nicht um jeden Preis. Aus dieser Ãœberlegung heraus hatte Bürgermeister Hermann Martin Norbert Stuck von der Fa. EcoConTec in Münchaurach (bei Herzogenaurach), zur Gemeinderatssitzung am Donnerstag eingeladen. Diese Firma ist spezialisiert auf die Energie-Verbrauchsoptimierung in Gemeinden. Mit einem so genannten EnergieCheck – dessen Herz ein Computerprogramm ist – wird der Energieverbrauch von öffentlichen Einrichtungen und Bauhöfen erfasst und auf Einsparmöglichkeiten hin untersucht. Stuck zeigte anhand seiner Folien, dass EcoConTec schon vielfach erfolgreich gearbeitet hat, präsentierte die einzelnen Möglichkeiten der Energieeinsparung und erläuterte die möglichen Angebote.
Die Kernaussage dieser Präsentation: „Die Investitionen für die Optimierung der technischen Anlagen werden aus den Einsparungen beim Energieverbrauch finanziert“.
Das klingt verlockend und soll im kleinen Rahmen auf Machbarkeit überprüft werden. Stuck erhält sämtliche technische Daten vom Schwimmbad in Kraisdorf und den Abwasserpumpen in der Gemeinde. Daraus erstellt die Firma zum Nulltarif einen groben EnergieCheck und wird dem Gemeinderat die Ergebnisse innerhalb von 60 Tagen übergeben
.........

FT 19.07.2003
 SCHULZENTRUM HASSFURT hat 20 000 Euro an Energie eingespart
Weitere Durchführung des Projektes macht allerdings eine Anpassung nötig
Bereits seit 1998 besteht am Schulzentrum in Haßfurt das Energiesparprojekt. An einer großen Schule mit nahezu 2500 Schülern und 300 Lehrern sicherlich kein leichtes Unterfangen Energie einzusparen.
HASSFURT    - So wurde schnell auf einen Spareffekt beim Wasser verzichtet, zu schwierig war es; eine Basis zu finden und vor allem den Wasserverbrauch zu beeinflussen. Was verblieb waren Strom und Heizung. doch auch beim Stromverbrauch änderte sich im Schuljahr 2001/2002 die Grundlage.
Die Aufstellung von Schulcontainern, die elektrisch beheizt wurden, Wassereinbrüche, die starke Elektrogebläse forderten, die Installation von vielen Computern und Raumerweiterungen ließen keinen Vergleich zwischen alt und neu mehr übrig. So verblieb nur noch die Heizung. Doch auch hier wird künftig eine genaue Rechnung versagt sein. Der Grund: Das neue Blockheizwerk, das speziell wegen Energieeinsparung gebaut wurde und das auch noch Strom erzeugt, der in das Netz der Stadtwerke einfließt.
Deshalb wurde am Mittwoch der Energiesparpreis in seiner jetzigen Form zum letzten Mal vergeben. Zudem sei die Frage erlaubt, ob die Luft aus dem Wettbewerb ist, oder ob die Schulen von Veranstaltungen erdrückt werden. Denn zu der Feier, die in einer idyllischen Ecke des Pausenhofes abgehalten wurde, kamen weder Vertreter der Grundschule noch der Realschule. Auch die eigentlichen Energiesparer, die Schüler, waren nur in kleinen Abordnungen erschienen.
Dabei galt es eine Energieeinsparung von nahezu 20.000 € zu feiern, was sich für das Schulzentrum mit exakt 9.898,34 Euro auszahlt. Das ist die Summe, die der Zweckverband den Schulen als Prämie zur Verfügung stellt. Rektor Egbert Schmid von der Hauptschule verwies in seiner Begrüßung auf neue Richtlinien in den Lehrplänen: ,,Schüler sollen selbst Umweltziele planen und umsetzen".
In Haßfurt wird dies bereits erfolgreich seit dem Jahre 2002 praktiziert. An der Hauptschule mit zusätzlichen Energiemanagern, die es in allen Klassen gibt. Sie kontrollieren sogar die Lehrer und schalten ihnen den Overheadprojektor ab. Rainer Marquardt (Regiomontanus-Gymnasium) und Berthold Löser (Hauptschule) erläuterten nochmals das Projekt und gingen auf die Verteilung der Prämie ein.
Sonderprämien erhielten die drei Hausmeister (300 Euro), Schülerlnnencafe (100 Euro), das BIZ (250 Euro), die Mittagsbetreuung (100 Euro), das Schülercafe „Couch“ (100  Euro). 2522,34 Euro gehen für die allgemeine Schulhofgestaltung an alle Schulen des Zentrums. Der Rest von 6155 Euro wird entsprechend der Schülerzahlen aufgeteilt: Das Gymnasium erhält 2887,50 Euro, die Realschule 1560 Euro, die Hauptschule 1177,50 Euro und die Grundschule 530 Euro.
Auch der Geschäftsführer des Schulzweckverbandes, Horst Hofmann, freute sich über die Sparmaßnahmen. Untermalt wurde die Feier vom Chor der Hauptschule unter Leitung von Walter Richter.
Einen besonderen Gag gab es zum Abschluss: In der einst von der Prämie angeschafften Spiegel-Parabolschüssel wurden mit Sonnenenergie ,,Wienerli" heiß gemacht, die natürlich den Schülern besonders gut mundeten.

Einen “Energiesparvertrag” unterzeichneten stv. Schulverbandsvorsitzender Willi Sendelbeck, Grundschulrektor Manfred Zimmer und Schulverbandsvorsitzender Robert Herrmann im Beisein von Eberner Grundschülern und den Lehrkräften Birgit Stehr (links) und Karin Rüdiger (rechts). Ziel des Vertrages ist es, durch sorgsamen Umgang mit Energie eingespartes Geld je zur Hälfte zwischen den Grundschulen und dem Schulverband aufzuteilen.

NP 11.04.2003

Grundschulen Ebern und Rentweinsdorf
Energie und damit bares Geld sparen

EBERN - Sie müssen nicht frieren und künftig auch nicht bei Kerzenlicht dem Unterricht folgen: Dennoch wollen die Schülerinnen und Schüler der Grundschulen Ebern und Rentweinsdorf kräftig Heiz- und Stromkosten einsparen. Ein entsprechendes Projekt hat am Anfang dieses Jahres begonnen. Neben einer finanziellen Einsparung an Energiekosten ist es vor allem aber das Ziel, die Mädchen und Jungen und Lehrkräfte für einen bewussten und sorgsamen Umgang mit Energie zu sensibilisieren.
Am Donnerstagvormittag setzten deshalb Schulverbandsvorsitzender Robert Herrmann und der stellvertretende Schulverbandsvorsitzende Willi Sendelbeck sowie Grundschulrektor Manfred Zimmer ihre Unterschriften unter einen «Energiesparvertrag». Dadurch wird zugesichert, dass das durch die vielfältigen Maßnahmen heuer eingesparte Geld je zur Hälfte zwischen dem Schulverband und den Grundschulen aufgeteilt wird. Als Vergleichszahlen werden die Energiekosten der beiden Schulen aus dem Jahr 2002 heran gezogen.
Bürgermeister Robert Herrmann lobte in seinem Dienstzimmer im VG-Gebäude die Idee der Grundschule, sich für Energieeinsparung und damit für Umweltschutz einzusetzen. Das sei im Sinne der lokalen Agenda21. Vor allem diene ein solches Projekt dazu, das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler für Energiesparmaßnahmen zu stärken. Und Rektor Manfred Zimmer ging sogar ein Stück weiter: Auch die Lehrer könnten dadurch angespornt werden.
Viele Ideen
Mädchen und Buben der Grundschule Ebern stellten den beiden Schulverbandsvertretern schließlich einige Maßnahmen vor, womit in den Schulen versucht wird, Energie zu sparen. Das fängt schon beim Lüften der Klassenzimmer an. Kurz soll gelüftet, dabei aber alle Fenster geöffnet werden. Das spart mehr Energie, als ein Fenster über einen längeren Zeitraum gekippt zu lassen, während die Heizung läuft. Zudem, so die Schüler, müsse auch während des Unterrichts nicht in den Gängen geheizt werden.

Weitere Einsparungsmöglichkeiten sehen die Schüler beim Strom. So muss nicht den ganzen Tag über im Klassenzimmer das Licht brennen. Auch in den Fluren können die Lampen während des Unterrichts abgeschaltet werden. «Man kann vieles machen, wenn man nur ein wenig darauf achtet», bestätigte Bürgermeister Robert Herrmann die Ideen der Grundschüler. Und er wies darauf hin, dass das Bewusstsein für Energiesparen schon im Kindesalter gestärkt werden müsse, «denn was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr».

Ein Lob sprach Grundschullehrerin und Umweltbeauftragte Birgit Stehr Rektor Manfred Zimmer aus. Er habe immer ein offenes Ohr, wenn es um die Umsetzung von Umweltschutz- oder Energiesparmaßnahmen gehe.

Wie hoch die Energiekosten in den beiden Schulen im vergangenen Jahr waren, konnten die Verantwortlichen am Donnerstag nicht mitteilen. Birgit Stehr jedenfalls würde sich freuen, wenn eventuell bis zu fünf Prozent des Energiebedarfs vom Vorjahr eingespart würden. Bürgermeister Willi Sendelbeck machte sich derweil schon ganz andere Gedanken und scherzte:.«Was sollen wir nur mit dem vielen Geld anfangen?»mic

NP 21.07.2003
6. LICHTENFELSER SONNENTAGE 
So spannend kann Energiesparen sein
Wie kann ich Energie sparen? Diese Frage beantworteten am vergangenen Samstag rund 20 Informationsstände bei den sechsten Lichtenfelser Sonnentagen auf dem Gelände des Landratsamtes. Parallel informierte der «Aktionstag Kompetenzwesen» über Gesundheit und Veterinärwesen.

LICHTENFELS - Laut Statistik der Energie-Agentur Oberfranken kann in einem effizienten Haushalt 216 Euro und 1440 Kilowattstunden (kWh) bei einem Strompreis von 15 Cent pro kWh eingespart werden. Bei dieser überzeugenden Statistik lohnte es sich für den Verbraucher bei den verschiedenen Angeboten bei den «Lichtenfelser Sonnentagen» genauer hinzuschauen.
Größten Teils waren auf den Lichtenfelser Sonnentagen – ganz klar – die Solaranbieter vertreten. Sie boten verschiedene Attraktionen, um die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich zu ziehen. So standen nicht nur die Kleinen, sondern auch die ganz Großen vor dem Spielzeugflieger mit solar betriebenen Propellern.
Manch einer schlürfte einen Solarcafé oder bestaunte den vor sich hin blubbernden Whirlpool. Und wer einfach so zwischen den Ständen hindurch schlenderte, der konnte den vorbeidüsenden Elektroroller kaum übersehen. Erst einmal zum Anbieter gelockt, bekam der Interessent alle Informationen, die er haben wollte.
Aber nicht nur für Solarenergie wurde geworben. Auch über kontrollierte Raumlüftung, das Regenspeichersystem, energiesparendes Bauen oder die Wärmepumpe konnte man sich ausführlich beraten lassen.
Letztere gab es in Deutschland schon seit dem Jahre 1932, sie wurde aber dann von der preisgünstigeren, aber Umwelt belastenden Ölheizung verdrängt. Jetzt ist sie wieder im Kommen und besticht nicht nur mit ihrer Langlebigkeit (mindestens 18 Jahre), sondern auch mit ihrer Effizienz.
Bei 20 Prozent Energie bringt die Wärmepumpe nämlich 80 Prozent Leistung. Und diese Heizart hat sich auch schon bewährt: die älteste, noch intakte Wärmepumpe Europas bringt eine wonnige Temperatur in die Räume des Luzerner Rathaus.
Wer sich für den umweltbewussten Energieverbrauch entscheidet, kann sich finanzielle Unterstützung holen, denn für die Systeme gibt es Fördergelder. Kreditinstitute wie der Raiffeisen Volksbank und die Kreissparkasse Lichtenfels erläuterten dazu verschiedene Programme und Beispiele.
Ab 12 Uhr informierten Fachleute den Verbraucher zum Thema Energiesparen. Die Spannbreite reichte vom «energieeffizienten Haushalt» über das «Zweiteinkommen Strom aus Sonne» bis hin zur «Modernisierung von Heizungsanlagen». Aber nicht nur Einzelverbraucher konnten die Informationen der Sonnentage nutzen. Elektrohändlern wurde angeboten, bei der Energie-Agenda Oberfranken Infomaterial anzufordern, um Kunden besser beraten zu können.
Wem die Technik nicht genug ist, der kann auch noch anders Energie sparen. Fahrrad statt Auto lautet die Devise des Agenda-Arbeitskreises Mobilität und Verkehr. Wer sich von der Statistik «50 Prozent aller Pkw-Fahrten sind unter fünf Kilometer» und den Mitarbeitern überzeugen ließ, doch den Drahtesel aus dem Schuppen zu holen, der konnte gleich Radwanderkarten und Broschüren mit der Deutschen Bahn mit nach Hause nehmen.
Für die Kinder aus Weismain hatte die Veranstaltung einen ganz besondere Überraschung parat: Sie bekamen für ihren Wasserspielplatz der Umweltstation ein Wasserrad von der Kreissparkasse Lichtenfels geschenkt.
Parallel zu den Sonnentagen fand aus dem Landratsamtgelände auch der «Aktionstag Kompetenzzentrum» für Gesundheits- und Veterinärwesen statt. Wer also schon immer mal seine Hör- oder Augenleistung testen wollte, konnte dies hier tun. Zur Belohnung gab es bei «guter Führung» Luftballons oder Jojos.
«Be Hard, Drink Soft» lautete die Devise der Kampagne für bewussteren Alkoholkonsum bei Jugendlichen. Hierbei wurden bestimmte Situationen wie Schwangerschaft, Medikamenteneinnahme, Arbeit oder Autofahren fokussiert. Die Zeckengefahr war ebenfalls ein Brennpunkt.
Sowohl über einen ärztlichen Berater als auch über Schautafeln konnte sich der Besucher schlau machen über die kleinen Tierchen und ihre Tücken. Auch über andere medizinische Themen wie Tuberkulose, Osteoporose oder Gesundheit auf Reisen konnten sich Interessenten informieren.
Neben der lehrreichen Kost wurde den Besuchern Speis und Trank angeboten. Da konnte man verschiedene ACE-Säfte unter die Lupe nehmen, oder sich einfach von leckeren Früchtecocktails verwöhnen lassen. Allein die Namen «Tropicana» oder «Polynesischer Eiswein» ließen die Südsee näher rücken.
Zur Stärkung wurden neben Bratwürsten und Steaks auch Waffeln und Kuchen aus Dinkelmehl angeboten. Zubereitet wurden die süßen Genüsse von einem Arbeitskreis der Agenda 21. Ziel ist es bei diesem Zusammenschluss, mit der Natur so umzugehen, dass sie für die Nachwelt erhalten bleibt. So wurde zum Beispiel Honig aus der Region und eine Getreideausstellung angeboten.
Bei gesundheitlichen Veranstaltung und kulinarischen Angeboten, darf natürlich eine Ernährungsberatung nicht fehlen. Wer wollte, konnte also seine Essweise auf den Prüfstand stellen.
Nicht nur um das menschliche Wohl ging es, denn ein Wagen mit «Qualitätsfutter für alle Tiere» stand den Besuchern zur Verfügung. Um Tiere ging es auch am Stand des Veterinäramtes. Da konnten Schaben und Würmer begutachtet werden, die die Meisten in den eigenen vier Wänden lieber nicht entdecken würden, oder Bakterienkulturen auf Nährböden bestaunt werden. Und wer die vergrößerte Bakterienspur anschaute, die ein Käfer hinterlässt, der konnte sich auch vorstellen, wie ein Marmeladenbrötchen nach dem Spaziergang einer Fliege aussieht.
Faszinierend waren auch die Ausstellungsstücke wie etwa siamesische Schweinezwillinge, ein Fuchs oder eine Wildschweinfamilie. Den Rahmen bildete der Stand, in dem es um den Fleischbeschau ging.
Bei diesem Vorgang wird auf verschiedene Auffälligkeiten geachtet, wie zum Beispiel Trichinen (Schmarotzende Fadenwürmer). Die Bilanz des letzten Jahres ist erfreulich: Kein Tierprodukt unserer Gegend zeigte Auffälligkeiten.
Auch lebende Tiere galt es zu beobachten. Im Streichelzoo brachten ein Schaf mit zwei Lämmern, eine Ziege und viele kleine Häschen Besucherherzen zum Schmelzen.
Genauesten beäugt wurde das Treiben auf dem Gelände von einer Kamera, die hoch oben an einem Ballon befestigt wurde. Das Gefährt mit 3,50 Metern Durchmesser schwebte an Seilen befestigt 50 Meter über dem Boden und schoss gestochen scharfe Bilder.deni 

NP 11.07.2002

REGIERUNG VON UNTERFRANKEN INFORMIERT
Beitrag zum Klimaschutz
CO²-Minderungsprogramm für kommunale Liegenschaften / Vorbildfunktion

Der Freistaat Bayern unterstützt im Rahmen des Förderschwerpunktes ,,CO2-Minderungsprogramm für kommunale Liegenschaften" bayeri­sche Kommunen bei der Durchführung von Maßnahmen, die eine Reduzierung des C02-Ausstoßes ihrer Lie­genschaften zum Ziel haben. Die Förderung wird aus Mit­teln des Allgemeinen Umweltfonds finanziert, der aus Privatisierungserlösen eingerichtet wurde.
EBERN-WÃœRZBURG - ,,Durch Maßnahmen im kommunalen Ge­bäudebestand kann ein entscheidender Beitrag zum Klimaschutz,  zur Ressourcenscho­nung und zur Vermeidung von Luftschadstoff-Emissionen ge­leistet werden. Darüber hinaus werden die laufenden Energiekosten gesenkt und Arbeitsplät­ze in lokalen Handwerksbetrie­ben gesichert", kommentiert Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer die Vorteile dieses Förder­programms.
,,Obwohl die Kommunen in ihrem eigenen Gebäudebestand nur ca. 2 bis 5 % der lokalen C02-Emissionen verursachen, hat die Reduktion der Emissio­nen in diesem Bereich eine wichtige Vorbildfunktion für den Bürger", so der Regierungs­präsident weiten
Die Förderung soll dazu bei­tragen, die C02-Emissionen öf­fentlicher Gebäude in Bayern weiter zu verringern. Sie soll helfen, bestehende Lücken zwi­schen der Erstellung von Energiesparkonzepten und deren praktischer Umsetzung sowie Weiterentwicklung und Verbreitung erfolgreicher Maßnahmen zu schließen.
Gefördert werden insbeson­dere Maßnahmen zur Ermitt­lung und Vorbereitung konkre­ter C02-Minderungsmaßnah-men, aber auch die Umsetzung derartiger Maßnahmen in Demonstrationsvorhaben und Pi­lotprojekten.   Zuwendungen werden in Höhe von bis zu 50 Prozent der zuwendungsfähigen Aufwendungen bis zu einem Betrag von maximal 30000 Euro gewährt, je nach Art der Fördermaßnahmen.
Förderanträge im Internet
Bewilligungsbehörde ist das Bayerische  Staatsministerium für  Landesentwicklung  und Umweltfragen. Die seit Mai 2002 geänderten Fördergrund­sätze und Förderanträge können im    Internet     unter http://www.umweltministerium.bayern.de/bereiche/klima/foerder/htm abgerufen werden.
Auskünfte zur Antragstellung erteilt des weiteren die Regie­rung von Unterfranken (Telefon 0931/3801268, Herr Gerbig) oder der Projektträger, die BIFA GmbH (Bayerisches Institut für Angewandte Umweltforschung und -technik), Am Mittleren Moos 46, 86167 Augsburg, Tel: 0821-7000122).
Um Synergieeffekte zu nut­zen, ergänzt die Förderung be­reits bestehende Programme der Bayerischen  Staatsregierung (z.B. ,,Bayerisches Programm Ra­tionellere  Energiegewinnung und -verwendung", ,,Förderschwerpunkt Kommunale Ener­gieeinsparkonzepte",  ,,Bayeri­sches Programm zur verstärkten Nutzung erneuerbarer Ener­gien") in bisher nicht erfassten Bereichen.
Die Förderung ist ,damit ein weiterer Baustein für ein durchgängiges ,,kommunales Klima-Schutz-Management" im Sinne der AGENDA 21.
Das Förderprogramm ist Teil der bayerischen Klimaschutz­strategie. Danach sollen bei­spielsweise die Gesamt-Emissio­nen des Treibhausgases C02 im Freistaat bis 2010 von 92 Millio­nen Tonnen (1998) auf einen Wert von 80 Millionen Tonnen zurückgeführt werden.
Derzeit nutzen in Bayern 111 Kommunen das ,,C02-Minderungsprogramm für kommuna­le Liegenschaften"

 

FT 25.06.2001
Haßfurt setzt auf Erdgas und Solarenergie

Stadtwerk informierte bei einem "Tag der offenen Türe" über sein umfangreiches Angebot - "Naturstrom"

HASSFURT. Über mangelndes Publikumsinteresse brauchte sich das Stadtwerk Haßfurt bei seinem "Tag der offenen Türe" am Samstag nicht zu beklagen. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, um sich vor allem über alternative Energien zu informieren.

Im Mittelpunkt stand die Erdgasversorgung. Aber auch das Angebot, "Naturstrom" zu beziehen, sowie der Internet-Service des Haßfurter Stadtwerks fanden Interesse.

Das Stadtwerk Haßfurt hatte als zentrales Thema für seinen "Tag der offenen Türe" die Versorgung der Bevölkerung mit Erdgas gewählt. Der Grund dafür war, dass die Haßfurter seit 20 Jahren auf diese Energiequelle zurückgreifen können. Stadtwerk-Leiter Norbert Zösch wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sich Erdgas einer immer größerer Akzeptanz in der Bevölkerung erfreue. Den Grund dafür sieht er in der "sauberen" Energie, dem geringen Platzbedarf, weil kein Tankraum nötig ist, und nicht zuletzt in dem günstigen Preis- Leistungsverhältnis. Stolz verwies der Leiter des Stadtwerks Haßfurt darauf, dass in den Neubaugebieten Haßfurts 90 Prozent der Wohneinheiten an die Ergasversorgung angeschlossen sind.

Zahlreiche Firmen informierten die Besucher beim "Tag der offenen Türe" in Ausstellungen über moderne Heiztechniken sowie den Einsatz von Erdgas und Sonnenkollektoren zur Wassererwärmung. Stets wurde darauf verwiesen, dass diese Energien weitaus kostengünstiger und sauberer sind als herkömmliche Energieträger.

Erdgas-Autos vorgestellt

In diesen Rahmen passte auch eine Ausstellung von Autos, die mit Ergas angetrieben werden können. Angepriesen wurden die Pkw mit dem Slogan "100 Kilometer für nur acht Mark". Das ist weniger als der halbe Preis, der für ein benzinbetriebenes Auto anfallen würde. Hingewiesen wurde darauf, das erdgasbetriebene Autos rund 450 Kilometer mit einer "Tankfüllung" schaffen und die Hersteller die Technologie weiter verbessern.

Norbert Zösch, bemängelte, dass viele Tankstellen noch kein Erdgas für die Kraftfahrzeug-Befüllung vorrätig halten. Aus diesem Grund will das Stadtwerk Haßfurt nach seinen Worten bis Ende des Jahres auf seinem Betriebsgelände eine Erdgas-Tankstelle für Kraftfahrzeuge einrichten.

Ein interessantes Angebot unterbreitet in diesem Zusammenhang ein Erdgas-Versorgungsunternehmen, das Erdgas-Tankstellen in Bamberg, Schweinfurt, Coburg und Kulmbach unterhält. Die Firma stellt beim Kauf eines erdgasbetriebenen Autos dem Besitzer 1200 Kilogramm Erdgas kostenlos zur Verfügung; das entspricht einer Fahrleistung von rund 20000 Kilometern.

Interesse zeigten die Besucher auch an der Solartankstelle, die auf dem Betriebsgelände des Stadtwerks seit mehreren Jahren über eine Photovoltaikanlage betrieben wird. Hier können Autos mit Elektro-Antrieb kostenlos aufgeladen werden. Norbert Zösch sagte dazu: "Wir haben viele Kunden, die diese Möglichkeit nutzen und ihre Elektro-Autos hier aufladen. In Zusammenarbeit mit der Agenda21 beabsichtigt das Stadtwerk, auch am Bahnhof in Haßfurt baldmöglichst eine Solartankstelle zum Aufladen von Elektro-Fahrzeugen einzurichten".

Des Weiteren wurde beim "Tag der offenen Türs" intensiv auf die Möglichkeit der Lieferung von "Naturstrom" aufmerksam gemacht. Naturstrom ist Strom, der zu hundert Prozent aus regenerativen oder alternativen Energien wie Wind, Wasser, Solar oder Biomasse gewonnen wird. Durch ein Umwelt-Zertifikat kann sich der Abnehmer sicher sein, dass "sein" Strom aus diesen Energieformen gewonnen wird.

Ebenso zeigten die Besucher reges Interesse zum Thema "Rund ums Internet", einem weiteren Service des Stadtwerks Haßfurt. Das Stadtwerk tritt unter dem Namen "Schnell- im-Netz-GmbH" selbst als Provider auf.

Aus 17 Metern Höhe

Bereichert war der informative "Tag der offenen Türe" mit allerlei Abwechslung und Unterhaltsamem. So konnten Besucher aus einer Kran-Gondel aus 17 Metern Höhe einen Blick über die Dächer Haßfurts werfen oder bei einer Tombola als ersten Preis eine Heißluft- Ballonfahrt für zwei Personen oder ein Wochenende mit einem erdgasbetriebenen Auto gewinnen. Für Kinder fand ein Luftballon-Wettbewerb statt, und eine Hüpfburg wurde kräftig strapaziert. Die Kinder des städtischen Kindergartens aus Haßfurt begeisterten mit einem einstudiertem Spiel zum Thema Umwelt. Sie führten auch eine eigene Tombola durch.

Wer mehr zu den Themen Erdgas, elektro- oder erdgasbetriebene Autos, erneuerbare Energie und "Naturstrom", Solarstrom oder Internetangebot wissen will, kann sich über die Homepage des Stadtwerks Haßfurt unter www.stwhas.de oder unter www.erdgasfahrzeuge.de (über ergasbetriebene Fahrzeuge) weiter informieren.
ab

 

FT 29.05.2001

"Energie"-Ausstellung in Haßfurter Berufsschule

HASSFURT. "Anschaulich machen", so Oberstudiendirektor Christoph Stumpf, Informationen geben und Hintergründe aufzeigen - darum geht es der Heinrich-Thein-Berufsschule mit einer Ausstellung zum Thema Energie, die am Montag eröffnet worden ist und noch bis zum 1. Juni zu sehen sein wird.

von Jochen Bopp

Der engagierte Lehrer Hans Langer hat mit einigen Mitstreitern und Unterstützung von Firmen, des Haßfurter Stadtwerks, des Schulzentrums und des Landratsamtes eine anschauliche Ausstellung im lichtdurchfluteten Foyer des Berufsschul-Neubaues an der Goethestraße und im Freigelände zusammengestellt und ein didaktisches Konzept entwickelt. Hier lässt es sich nachvollziehen, wie heftig man sich abstrampeln muss, um auf einem Fahrrad "lumpige" 100 Watt zu erzeugen, und ob man es überhaupt schafft, Wasser zum Kochen zu bringen. Im Modell einer Solar-WasserstoffAnlage mit Brennstoffzelle wird unter anderem dargestellt, wie mit Hilfe der Sonneneinstrahlung Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt, der Wasserstoff gespeichert und bei Bedarf durch die neuerliche Fusion Strom erzeugt wird. Die Ausstellung wird von den Klassen der Berufsschule die ganze Woche über besucht werden. Sie steht aber auch allen anderen Schulen zur Verfügung sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Sie werden von pensionierten Lehrkräften der Berufsschule durch die Ausstellung von 8 bis 16 Uhr geführt.

Zur Ausstellungseröffnung konnte der Obmann der Grünen/Bündnis-90-Fraktion für Bildung und Forschung im Deutschen Bundestag, der Schweinfurter Abgeordnete Hans-Josef Fell, gewonnen werden. In einem eindrucksvollen Kurzreferat vor Schülern und Lehrkräften und Behördenvertretern machte er deutlich, dass die Menschheit ohne konsequentes Energiesparen und vor allem ohne den Einsatz von erneuerbaren Energien nicht überleben kann.

Anhand wissenschaftlicher Grafiken belegte er, wie die Ölfunde in den letzten Jahren global dramatisch zurückgegangen sind. Das Erdöl-Fördermaximum sei in nicht einmal fünf Jahren erreicht. Das dann sinkende Angebot werde zu einem drastischen Anstieg der Preise führen. Ignorieren der begrenzt vorhandenen Mengen, der Erdgas-Preisanstieg um das Siebenfache und die gleichzeitige Deckelung des Strompreises hätten in Kalifornien bereits zur Pleite großer Stromkonzerne und zu Stromabschaltungen geführt. Dass US-Präsident Bush dennoch das Abkommen von Kyoto torpediere und stattdessen fossile Energieträger in Alaska gewinnen will, hält Fell für "unsinnig, weil die Welt keine großen Vorkommen mehr hat". Der Kampf um Rohstoffe werde zu Kriegen führen wie in Tschetschenien, meinte Fell, der überzeugt ist, dass Bush mit seiner Politik in absehbarer Zeit scheitern werde.

Für atomare Energiegewinnung seien die Gefahren zu groß, ganz abgesehen von den ebenfalls zur Neige gehenden Uranvorkommen und den riesigen Problemen der Entsorgung. Wie man stattdessen hohen Energieverbrauch ohne Komfortverlust vermeiden könne, zeigte der Abgeordnete anhand von zahlreichen Möglichkeiten auf wie Wärmedämmung, Wintergärten, Photovoltaikanlagen, dem Einsatz von Biomasse, nachwachsenden Rohstoffen, Solaranlagen, Wasser- und Windkraft.

Die Welt könnte sich bis 2040 vollständig von den fossilen Energieträgern verabschiedet haben, ist Fell überzeugt. Das bundesdeutsche Gesetz für Erneuerbare Energien habe zum Ziel, die Bezugsquellen (heute sieben Prozent) zu verdoppeln. Dadurch werde ein "schnelles, rasantes Wachstum" auf diesem Gebiet erreicht, einhergehend mit Massenfertigungen und billigerer Erzeugung der Anlagen. Kraftwerke zur Nutzung der Erdwärme oder Biomassekraftwerke seien zudem erst in der Entwicklung. In zehn Jahren jedenfalls, so Fell, sei der Atomausstieg möglich. Und dies sei die wichtigste Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Denn im Einsatz erneuerbarer Energiequellen sieht der Abgeordnete "massenhaft neue Arbeitsplätze". Er meint "wir stehen nicht vor einer Klimakatastrophe, sondern sind mitten drin" und setzt auf die Jugend, die dieses begreifen werde.

Energiesparmaßnahmen im Landkreis, wie Hackschnitzelheizungen in Eltmann oder bald am Schulzentrum in Haßfurt, Photovoltaikanlagen oder anderes würden für sich genommen vielleicht für den Klimaschutz insgesamt wenig bewirken, sagte stellvertretender Landrat Heinz Krönert. Die öffentliche Hand müsse hier jedoch Vorreiter sein.